Mülheim – Für ihr Stück „Die Katze Eleonore“ wird die Autorin Caren Jeß mit dem Mülheimer Dramatikpreis 2023 ausgezeichnet. Das entschied die Jury des Theaterwettbewerbs am Samstagabend nach einer zweieinhalbstündigen öffentlichen Sitzung. Der Preis ist mit 15 000 Euro dotiert.
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Das Stück wurde beim Staatsschauspiel Dresden in der Regie von Simon Werdelis erstmals gezeigt. Es überzeugte neben der Jury auch das Publikum in Mülheim: Jeß bekam zusätzlich zum Jurypreis auch den Publikumspreis des Wettbewerbes zugesprochen.
„Die Katze Eleonore“ ist der Monolog einer Immobilienmaklerin, die eines Tages merkt, dass sie eigentlich eine Katze ist. Sie beginnt nachts zu jagen, trägt ein Fell, schläft auf der Heizung und bricht den Kontakt zu ihren Mitmenschen ab.
Das Stück sei „extrem konsequent und provokativ“, urteilte die Jury. Man identifiziere sich mit der Hauptfigur und sei zugleich „auf positive Weise verstört“. Das „große Stück“ habe den Mut, den Egoismus kenntlich zu machen, der den eingeschlagenen Weg radikaler Selbstbestimmung begleite.
Jeß, die aus Eckernförde stammt, war in Mülheim bereits 2020 nominiert worden, im selben Jahr wurde sie in einer Kritikerumfrage zur Nachwuchsdramatikerin des Jahres gewählt.
Sieben Erwachsenenstücke waren für den Wettbewerb nominiert worden. Den ebenfalls mit 15 000 Euro dotierten Kinder-Stückepreis hatte vergangene Woche der Schriftsteller und Dramaturg Roland Schimmelpfennig mit seinem Stück „Das Märchen von der kleinen Meerjungfrau“ gewonnen. Die Mülheimer Theatertage liefen seit dem 13. Mai. Alle Stücke wurden in Mülheim live aufgeführt. Die Preise werden Anfang Mai 2024 zur Eröffnung des nächsten Wettbewerbs übergeben. © dpa
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