London/Berlin – Der große Unbekannte im Kreis der Royal Family gewinnt zunehmend an Profil. Dazu zählt für Prinz Edward auch der Besuch in Berlin. Denn bei der Neuaufstellung der Royal Family kommt dem jüngsten Bruder von König Charles III. eine besondere Rolle zu. Mit 59 Jahren ist der Herzog von Edinburgh, wie seit kurzem sein offizieller Titel lautet, einer der jüngeren Vertreter der Kernfamilie. Gut 15 Jahre jünger als Charles und 18 Jahre älter als Thronfolger Prinz William ist Edward ein wichtiges Bindeglied zwischen den royalen Generationen beim aktuellen Umbruch.
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Lange war er vor allem das Nesthäkchen, Mitglied der Fraktion „auch noch da“. Er galt als Mann ohne besondere Eigenheiten, als langweilig. Skandale – Fehlanzeige, sieht man mal von einem Fauxpas vor einigen Jahren ab. Damals veröffentlichte Edwards Produktionsfirma Filmaufnahmen von Neffe
In der Thronfolge auf Rang 13
In der Thronfolge ist
Doch nun ist Edward gefragt. Charles will die Monarchie verschlanken. Der dritte, skandalumwitterte Bruder Andrew ist wegen seiner Verwicklung in einen Missbrauchsskandal unbeliebt und hat seine royalen Pflichten niedergelegt. Charles‘ jüngerer Sohn
Edward gilt als Vertreter der jüngeren Generation
Da bleiben nicht mehr viele Royals über. Mit dem 74 Jahre alten Staatsoberhaupt,
Bei der Krönung von Charles zeigten sich William und Edward mit ihren Familien – die Edinburghs haben Tochter Lady Louise Windsor (19) und Sohn James (15), der von seinem Vater den Titel Earl of Wessex übernahm – in trauter Einigkeit. Wenige Tage später traten die beiden Paare als Gastgeber einer Gartenparty im Buckingham-Palast auf, Kate und Sophie erschienen in farblich abgestimmten Kleidern. „Die vier Royals verbindet jahrzehntelange harter Arbeit und Pflichterfüllung“, schrieb die „Mail“ über den „einflussreichen Vierer“.
Frau Sophie gilt als Vertraute von Kate
Sophie gilt als Vertraute von Kate, die ihr dabei half, sich nach der Hochzeit mit William 2011 in der Royal Family zurechtzufinden. Die beiden Frauen verbindet ein ähnlicher Hintergrund: Beide stammen nicht aus adeligen Familien – die bodenständige Sophie sogar aus der Mittelschicht – und gelten als pragmatisch und stoisch. Edward seinerseits kann William nach dem Auszug von Bruder Harry auf dem Weg zum Thron eine verlässliche Stütze bieten.
Edwards Loyalität wurde vor kurzem schließlich belohnt. Bereits 1999 hatte ihm sein Vater Prinz Philip versprochen, dass er einmal Herzog von Edinburgh sein werde. Im März war es dann endlich so weit und Charles übertrug seinem Bruder den Titel, den der Queen-Gemahl bis zu seinem Tod getragen hatte. Edward hatte immer mehr von Philips Aufgaben übernommen, nun hat er offiziell die Schirmherrschaft über den Duke of Edinburgh’s Award inne. Im Rahmen dieses internationalen Jugendprogramms wird Edward in Berlin Teilnehmer ehren.
Erst Ende März waren Charles und Camilla zu Gast
Er ist damit bereits der zweite Royal innerhalb von zwei Monaten, der nach Deutschland reist. Ende März waren Charles und Camilla zum Staatsbesuch da. Die neue Aufmerksamkeit hat aber auch ihre Schattenseiten, wie Edward jüngst gemerkt haben dürfte. Auf Fotos wirkte er schmaler als bisher. Prompt gingen in Medien und sozialen Netzwerken die Spekulationen los. Setzt der Stress Edward zu? Macht ihm der Streit innerhalb der Royal Family zu schaffen? Künftig dürften solche Geschichten zunehmen. Willkommen in der ersten Reihe. © dpa
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