Kehl – „Hallyu“ – so bezeichnen Südkoreaner den internationalen Aufstieg ihrer Popkultur. Die koreanische Welle wurde durch TV-Dramen und Filme losgetreten. Mit der Musik feiert sie vielleicht gerade ihren Höhepunkt. K-Pop heißt der Musik-Trend, der seit Jahren um die Welt geht und unzählige Teenager in seinen Bann zieht. Doch wie tickt die Branche? Und was passiert hinter den Kulissen? Die Arte-Doku „Generation K-Pop“, die an diesem Freitag (19. Mai) um 22.45 Uhr zu sehen ist, begleitet Künstler, Produzenten und Fans.
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Die koreanische Popmusik nach Deutschland bringt im Jahr 2012 ein schriller Ohrwurm, der bis heute nachhallt: „Gangnam Style“. Der Erfolg des koreanischen Musikers Psy wird in Gangnam, einem Nobelviertel von Seoul, bis heute gefeiert. Dem K-Pop-Hit wurde dort ein Denkmal gesetzt: Eine goldene Skulptur mit zwei gekreuzten Händen verweist auf den Reitertanz, der im Musikvideo von „Gangnam Style“ zu sehen ist.
Während Psy vor mehr als zehn Jahren noch als Solo-Künstler den weltweiten Durchbruch schaffte, feiern heute vor allem K-Pop-Bands Erfolge. Zu den bekanntesten gehören die Boyband BTS und die Girlbands Twice und Blackpink. Die Arte-Doku zeigt, wie K-Pop-Bands und ihre Mitglieder, die auch „Idols“ genannt werden, ticken.
Perfektion auf der Bühne
Auf der Bühne ist Perfektion gefragt. Neben dem Gesang müssen auch Tanz und Aussehen passen. Alter und Gewicht spielen ebenso eine Rolle, wie eine Anwärterin in der Doku berichtet. Akademien, Labels und Musikagenturen bereiten die Talente auf das Leben als K-Pop-Star vor, das je nach Agentur sehr reglementiert ist. Unter dem Druck brechen Stars der Szene mitunter zusammen. Suizide sorgen immer wieder für Schlagzeilen.
Der Traum, als K-Pop-Star Karriere zu machen, zieht trotzdem junge Leute aus der ganzen Welt nach Südkorea. Die Doku begleitet zudem eine junge Frau aus Estland bei ihren Castings und dem Gesangs- und Tanztraining in einer Akademie. „Wir haben keine Ahnung, wonach gesucht wird“, sagt sie. Manche Agenturen würden niedliche, manche gerade außergewöhnliche „Idols“ brauchen. Es gehe darum, die Sehnsüchte der Menschen zu vereinen, sagt ein Trainer in der Doku.
Auch mit dem Erfolgsrezept des K-Pops setzt sich der Film auseinander. Die Lieder seien einfach, mit einprägsamen Melodien und sich oft wiederholenden Refrains, erklärt einer der erfolgreichsten K-Pop-Produzenten Südkoreas, Shinsadong Tiger. „Es sind keine tiefgründigen Songs mit einer schwierigen Message. Es sind Songs, die man einfach gerne immer wieder hört.“
Im K-Pop nehme man das Beste aus allen Musik-Genres und mische es in einen Song. Von Anfang an werde für einen internationalen Markt produziert. „Ich glaube, das ist es, was K-Pop ausmacht.“ © dpa
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