Einkünfte der Briten-Royals: der Sovereign Grant
König Charles, 74, erhält von der Regierung jedes Jahr einen finanziellen Zuschuss, um sein Amt als Staatsoberhaupt ausführen zu können – wie zuvor bereits seine Mutter Queen Elizabeth, †96. Gedeckt werden zum Beispiel Reisekosten für offizielle Termine, Gehälter für Mitarbeiter:innen des königlichen Haushaltes, Ausgaben für Empfänge und andere Feierlichkeiten sowie die Pflege der königlichen Kunstsammlung. Auch die dienstlichen Kosten von anderen Royals, die das Königshaus repräsentieren, werden vom Sovereign Grant bezahlt (Prinz William, 40, nimmt eine Sonderstellung ein).
König Charles Die Geschichte hinter den Kronjuwelen der Krönungszeremonie
Der Sovereign Grant kommt auch für die Instandhaltung jener königlichen Residenzen auf, die zum Krongut gehören. Die bekanntesten Gebäude sind der Buckingham Palast, der St. James Palast, der Kensington Palast, Schloss Windsor und Clarence House.
Der staatliche Zuschuss für das Königshaus beträgt im Jahr 2022 86.300.000 Pfund (umgerechnet 99,2 Millionen Euro). Das heißt: Jeder Mensch, der in Großbritannien lebt, hat umgerechnet 1,47 Euro für die Royals bezahlt. Obwohl der Betrag so gering ist, kommt immer wieder Kritik am Sovereign Grant auf. Denn: Nicht jeder will einen Beitrag zur Finanzierung des Königshauses leisten. Allerdings wird der Sovereign Grant von dem erwirtschafteten Gewinn des Kronguts gezahlt – also Gewinn, den es ohne die Monarchie gar nicht geben würde. Während Charles 15 Prozent der Summe erhält, bleiben die verbliebenen 85 Prozent in der Staatskasse – und das kommt allen Briten zugute.
Das Herzogtum Cornwall
Das Herzogtum Cornwall ist ein 53.000 Hektar großer Grundbesitz mit Ackerbau- und Viehzuchtbetrieben, Wohn- und Gewerbeimmobilien, Wäldern, Flüssen, Steinbrüchen und Küsten. Auch Highgrove, der Landsitz von Prinz Charles, gehört zum Portfolio. Gegründet wurde das Herzogtum 1337 von König Edward III., um die dienstlichen und privaten Ausgaben seines Thronerbens Prinz Edward zu decken. Gleichzeitig verlieh der König seinem Sohn den Titel "Der Herzog von Cornwall". Eine 1421 aufgesetzte Charta legte fest, dass das Herzogtum künftig immer dem ältesten Sohn des englischen bzw. britischen Monarchen gehört, sofern dieser der Thronfolger ist. Ab 1952 war Charles der Herzog von Cornwall und damit der Verwalter des Guts, seit September 2022 ist es Prinz William, 41.
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Laut offiziellem Finanzreport machte das Herzogtum 2019 einen Gewinn von 22,3 Millionen Pfund (etwa 26 Millionen Euro). Mit dem Geld finanzierte Charles bis 2022 seine öffentliche und gemeinnützige Arbeit, das Büro von Prinz William und Herzogin Catherine, 41, sowie sein Privatleben mit Herzogin Camilla, 75. Die Cambridges wurden bis dato auch privat aus dem Einkommen des Herzogtums unterstützt (Prinz Harry, 38, und Herzogin Meghan, 41, sind seit 1. April 2020 finanziell unabhängig).
Das Herzogtum Lancaster, auch „Privy Purse“ genannt
Ihre privaten Ausgaben – dazu gehört auch der private Unterhalt derjenigen Familienmitglieder, die offizielle Pflichten für das Königshaus wahrnehmen – finanziert König Charles durch das Herzogtum Lancaster. Es wurde 1265 von Heinrich III. gegründet und befindet sich seit 1399 im Privatbesitz der Königsfamilie. Der herrschende König oder die herrschende Königin verwaltet das Herzogtum treuhändisch und trägt den Titel "Herzog von Lancaster".
Das Landgut erstreckt sich über 18.481 Hektar in England und Wales und umfasst Gewerbe-, Landwirtschafts- und Wohnimmobilien. Zum Portfolio gehören außerdem Geschäfts- und Wohnhäuser in London, neun Schlösser und diverse Finanzinvestments. In die Privatschatulle ("Privy Purse") flossen laut des offiziellen Finanzreports des Herzogtums Lancaster im Jahr 2020 beispielsweise 23,2 Millionen Pfund (etwa 27 Millionen Euro). Das Reinvermögen des Herzogtums beläuft sich auf 538,5 Millionen Pfund (etwa 626,7 Millionen Euro).
Royale Residenz in Schottland Wissenswertes über Schloss Balmoral
Sonstiges
König Charles gehört Schloss Balmoral in Schottland und das Sandringham Estate in Ostengland. Beide Anwesen hat er von Queen Elizabeth geerbt und sie von ihrem Vater König George VI. Über Einnahmen aus Besuchertouren und Souvenirs darf frei verfügt werden.
Wie reich ist König Charles?
Schätzungen über den Reichtum von König Charles und zuvor Queen Elizabeth (†) beinhalten fälschlicherweise oft Gebäude und Gegenstände, die von ihm als Souverän gehalten werden und demnach nicht ihr Privateigentum sind. Zum sogenannten Krongut, das bei einem Thronwechsel an den/die Nachfolger:in weitergegeben wird, gehören unter anderem der Buckingham Palast und Schloss Windsor, die meisten Kunstschätze aus der "Royal Collection" und die Kronjuwelen. Der Monarch kann die Vermögenswerte nicht verkaufen und hat keinen Zugriff auf Gewinne. Die Zeitung "The Sunday Time" schätzt, dass der Souverän ein Privatvermögen von 350 Millionen Pfund besitzt (umgerechnet 407 Millionen Euro).
Verwendete Quellen: duchyofcornwall.org, duchyoflancaster.co.uk, thecrownestate.co.uk, royal.uk
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