"Book Club – Ein neues Kapitel": Italien-Trip mit kleinen Problemchen
Ab 11. Mai im Kino
In „Book Club – Ein neues Kapitel“ gibt es ein Wiedersehen mit den Hollywood-Legenden Diane Keaton (77), Jane Fonda (85), Candice Bergen (76) und Mary Steenburgen (70). In der Fortsetzung zur Komödie „Book Club – Das Beste kommt noch“ von 2018 geht der vierköpfige Buchclub auf Reisen. In Italien erleben die Frauen nicht nur La Dolce Vita, sondern wenden sich auch ihrem turbulenten Liebesleben zu.
Nach dem Corona-Lockdown und Buchclub-Videocalls kann Hotelbesitzerin Vivian (Fonda) endlich ihre Freundinnen wieder in die Arme schließen – und ihnen eine frohe Botschaft überbringen: Die sonst so bindungsscheue Unternehmerin hat sich verlobt. Das muss gefeiert werden und so beschließen Diane (Keaton), Carol (Steenburgen) und Sharon (Bergen) mit Vivian einen Junggesellinnen-Trip nach Italien zu machen. Eine Reise in das Land hatten sich die vier bereits in ihren 20ern geschworen, jedoch nie in die Tat umgesetzt.
Und so beginnt der abenteuerliche Trip nach Europa, auf den die Amerikanerinnen sichtlich die Kultur, die lauen Sommernächte mit Wein und Pasta und das Shoppen von Vivians Brautkleid genießen. Von Rom über Venedig bis in die Toskana erleben die vier aber auch einige Hindernisse wie geklautes Gepäck, eine Autopanne oder eine turbulente Begegnung mit der Polizei. Am Ende müssen sie sich zudem noch Fragen zur Liebe und bezüglich ihres künftigen Lebens stellen, die sie alle auf ganz unterschiedliche Weise zu beantworten versuchen.
Den gewissen Charme, vier solcher Ikonen in Hauptrollen gemeinsam für eine Best-Ager-Komödie auf die große Leinwand zu bringen und die Männer als Nebendarsteller in den Hintergrund treten zu lassen, kann der Film zwar auch dieses Mal versprühen, doch die Drehbuchautoren Bill Holderman (46) und Erin Simms (46) konnten das Potential nicht ganz ausschöpfen. Obwohl die Frauen im Vergleich zum ersten Teil mit der Reise noch öfter in gemeinsamen Szenen zu sehen sind, fehlt es genau in diesen oft an Drive und es folgen schleppende Dialoge, die nichts zum großen Ganzen beitragen. Herausstechen kann dabei nur Candice Bergen als in Rente gegangene Richterin, die mit ihrem trockenen Humor und bissigen Kommentaren die Truppe aufmischt.
Die dahinschwimmende Handlung mit Vorfällen, die als kleine Problemchen abgetan oder schnell gelöst werden, um zur heilen Welt zurückzukehren, sorgen für wenig Spannung. Auch in die wirklich tiefe Gefühlswelt der vier Frauen taucht der Zuschauer leider nur ganz zum Schluss ein. Noch dazu wurde tief in die italienische Klischee-Kiste gegriffen und plakativ-amerikanisch von Italo-Musik bis gutaussehende Polizisten nichts ausgelassen.
Wer die vier Freundinnen, deren Leben sich nach der Lektüre von „Fifty Shades of Grey“ in Teil eins auf den Kopf stellten, noch einmal begegnen möchte und neugierig ist, wie es ihnen mittlerweile ergangen ist, kann sich sicherlich für die Fortsetzung begeistern. Auch wer angesichts der allgemeinen Urlaubsstimmung auf einen Feel-Good-Film mit mediterranen Flair zurückgreifen möchte, ist in „Book Club – Ein neues Kapitel“ gut aufgehoben – muss sich dafür aber auf einige abwegige und überzogene Handlungsstränge und eine große Portion an Kitsch einstellen.
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