"Rolling Stones"-Star Brian Jones (†27): Unfalltod 1969? Seine Tochter ist sicher, dass es Mord war

Am 3. Juli 1969 wurde Brian Jones mit dem Gesicht nach unten treibend im Pool auf seinem Grundstück, der Cotchford Farm in East Sussex, Großbritannien, gefunden. Neben seiner damaligen Partnerin, der schwedischen Tänzerin Anna Wohlin, 77, sollen sich drei weitere Person auf dem Anwesen des "Rolling Stones"-Gründers befunden haben. Der Obduktionsbericht habe damals laut "Mirror" ergeben, dass es sich um einen Unfalltod durch Ertrinken gehandelt habe. Jones' Tochter Barbara glaubt allerdings an kein Missgeschick. Sie ist sich sicher, dass ihr Vater ermordet wurde. Doch werfen wir zunächst ein Blick auf das Leben des Rockmusikers.

Das bewegte Leben von Brian Jones

1962 lernte der Gitarrist Mick Jagger, 79, und Keith Richards, 79, kennen, mit denen er die "Rolling Stones" gründete. Jones war in den kommenden Jahren nicht nur der Bandleader, sondern avancierte schnell zum Superstar der Gruppe. Sein Aussehen und Charisma machte ihn bei Frauen, – der Musiker hat sechs Kinder von sechs verschiedenen Frauen – aber auch in Promiwelt beliebt. Brian soll unter anderem viel Zeit mit Pop-Art-Ikone Andy Warhol, †58, verbracht haben.

Doch der enorme Ruhm kulminierte in Brians Fall in einem exzessiven Lifestyle. Sein Drogen- und Alkoholkonsum nahm stetig zu, er musste mehrmals ins Krankenhaus. Neben seiner Gesundheit litt auch sein Engagement bei den "Rolling Stones" unter dem Lebensstil des Mutliinstrumentalisten. Die Band musste immer häufiger ohne ihn auftreten, gar Konzerte absagen. 1967 stand der Gitarrist wegen Drogenbesitzes vor Gericht und wurde zunächst zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt, später wurde das Urteil in einem Berufungsverfahren zu drei Jahren Bewährung abgewandelt. All dies lastete schwer auf der Beziehung zwischen Jones und den übrigen Bandmitgliedern. 

Die Tatsache, dass Schauspielerin Anita Pallenberg, †75, unmittelbar nach ihrer Trennung von Brian Jones mit Keith Richards zusammenkam, soll die Entfremdung des Gitarristen zu seiner Band nur verstärkt haben. Da aufgrund von Jones' Zustand bereits länger keine Tourneen mehr möglich waren, zog die Gruppe schließlich die Reißleine. Am 8. Juni 1969 sollen Jagger, Richards und Drummer Charlie Watts, †80, ihm mitgeteilt haben, dass er nicht länger Teil der Band ist. Weniger als vier Wochen nach seinem Rauswurf stirbt Brian Jones.

Der Tod des „Rolling Stones“-Gründers wirft Fragen auf

Am Abend des 2. Juli 1969 hielt sich Brian Jones gemeinsam mit seiner damaligen Partnerin Anna Wohlin auf der Cotchford Farm, die zuvor "Winnie Puuh"-Erfinder A. A. Milne gehörte, auf. Außerdem sollen laut des Polizeiberichts Road-Manager Tom Keylock, †83, dessen Freundin Janet Lawson sowie Bauunternehmer Frank Thorogood, der zuvor Arbeiten an Jones' Haus durchgeführt hatte, anwesend gewesen sein. Ab hier ist nicht bekannt, was genau passiert ist. Denn wie in einer Folge der Doku-Reihe "The Curious Life & Death of…" 2020 aufgearbeitet wurde, haben sich die Aussagen der auf der Farm anwesenden Personen widersprochen und jeweils verändert. Zudem sei die polizeiliche Untersuchung nicht ausreichend gewesen.

Sicher ist: Brian Jones starb in der Nacht auf den 3. Juli, womit er tragischerweise Teil des sogenannten "Klub 27" wurde. "Ertrinken unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen", habe der Gerichtsmediziner laut "Mirror" als Todesursache festgestellt. Doch Autor Terry Rawlings, †85, der später das Buch "Brian Jones: Wer tötete Christopher Robin?" herausbrachte, glaubte nicht an einen Unfall. Ebenso wenig wie Journalist Scott Jones, der jahrelang intensiv recherchierte und 2010 versucht hatte, die Ermittlungen zum Tod des Gitarristen zur Wiederaufnahme zu bringen – leider erfolglos.

Hat Frank Thorogood den Mord gestanden?

Die gängigste Theorie zu Brian Jones' rätselhaftem Tod besagt, dass Bauunternehmer Frank Thorogood den Musiker ermordet oder fahrlässig getötet habe. Der Grund: Jones soll Thorogood kurz vor dem 2. Juli gefeuert haben, Letzterer habe noch Geld von dem Ex-"Rolling Stones"-Mitglied verlangt, es sei zum Streit gekommen. Daher läge ein Motiv vor. Diese These verfolgt auch die Dokumentation "Rolling Stone: Life and Death of Brian Jones" von 2019.

Hinzu kommt, dass Thorogood, der 1993 einer Krebserkrankung erlag, den Mord an Brian Jones auf seinem Sterbebett gestanden haben soll. "Ich war es, der Brian getötet hat. Ich bin einfach ausgerastet", soll er zu Tom Keylock gesagt haben, so schreibt es Terry Rawlings in seinem Buch. Dennoch bleibt der Tod von Brian Jones offiziell ein Unfall – ganz zur Trauer seiner Tochter Barbara.

Brian Jones‘ Tochter Barbara: „Jemand ist mit einem Mord davongekommen“

Für Barbara Marion, die im Juli 1969 erst fünf Monate alt war, ist es äußerst schwierig, den Tod ihres Vaters zu verarbeiten, da sie sich nicht sicher ist, was wirklich geschehen ist. "Ich habe das Gefühl, dass meine Arbeit noch nicht abgeschlossen ist, ich will eine Antwort", sagte sie 2019 anlässlich des 50. Todestages des Rockmusikers gegenüber "Mirror" und fügte hinzu: "Ich glaube, dass jemand etwas weiß. Jemand ist mit einem Mord davongekommen."

Daher wünsche sie sich, dass "der Fall wieder neu aufgerollt wird", sagte sie außerdem gegenüber "Sky News" und stellte klar: "Die Polizei hat nicht so ermittelt, wie sie es hätte tun sollen." Auch sie selbst recherchiere, versuche Antworten zu finden, damit sie ihren Vater endlich in Frieden ruhen lassen kann.

Verwendete Quellen: mirror.co.uk, "The Curious Life & Death of…", "Brian Jones: Wer tötete Christopher Robin?", news.sky.com, "Rolling Stone: Life and Death of Brian Jones"

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