Berlin – Nach Meinung von Regisseur Volker Schlöndorff (84) steht das Kino vor herausfordernden Zeiten. Darüber sprach der Filmemacher mit der „Berliner Morgenpost“ (Sonntag). Angesprochen wurde der Oscar-Preisträger dort auf die Besuchszahlen deutscher Kinos und auf seinen Dokumentarfilm „Der Waldmacher“, den er in mehreren Kinos des Landes vorgestellt hatte.
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„Ja, der Film wird gefeiert. Und auch wahrgenommen“, sagte Schlöndorff. „Aber das Kino hat verloren. Und wird nie wieder die alten Zahlen schreiben. Das habe ich auf meiner Kinotour erfahren, da habe ich ja jeden Abend mit Theaterbetreibern gesprochen.“
Sein Verbesserungsvorschlag
Seiner Meinung nach haben sich die Anforderungen verändert. „Programmkinos müssen ein Programm bieten. Es reicht nicht, nur Filme zu spielen. Man muss immer wieder auch Gäste und Events bieten“, sagte Schlöndorff. Aber es gebe auch ein junges Publikum. „Im Saal sieht man eben nicht nur die Silberhaar-Fraktion.“
„Da sind junge Leute, die Arthouse-Filme über den Umweg von Netflix entdeckt haben“, sagte Schlöndorff. „Die sind neugierig, was es da sonst noch gibt. Und entdecken dann Programmkinos und schließen Abos ab. Das wurde mir immer wieder bestätigt. Eine gewisse Zukunft hat das Kino also wohl doch. Aber es wird nie wieder, wie es mal war.“ In Deutschland waren im vergangenen Jahr noch immer rund ein Drittel Kinokarten weniger verkauft worden als vor Pandemiebeginn.
Schlöndorff hatte mit der Literaturverfilmung „Die Blechtrommel“ einst einen Oscar für den besten fremdsprachigen Film gewonnen. Bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises im Mai in Berlin soll er nun den Ehrenpreis erhalten.
Der „Berliner Morgenpost erzählte er, für ihn sei „Die Blechtrommel“ sein bester Film. Sein persönlicher Liebling aber bleibe sein erster Film „Der junge Törless“, sagte Schlöndorff, der in Potsdam lebt. © dpa
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