Eine gute Woche lang steht Gwyneth Paltrow in einem Gerichtssaal im Rampenlicht. Es geht um Rippenbrüche, Regeln beim Skilaufen und eine mögliche Entschädigung nach einem Skiunfall. Die Geschworenen glauben der Schauspielerin.
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Meist mit ernstem Gesicht war Hollywood-Star Gwyneth Paltrow seit voriger Woche in einem Gerichtssaal im US-Staat Utah zu sehen. Sichtlich erleichtert winkte sie am Donnerstag (Ortszeit) beim Verlassen des Gebäudes Schaulustigen und Reportern zu.
Wenige Minuten zuvor hatte die Oscar-Preisträgerin in einem schlagzeilenträchtigen Prozess um einen Skiunfall einen Sieg errungen. Sie habe keinerlei Schuld an einem Crash im Jahr 2016 auf einer Piste im Skigebiet Deer Valley in Utah gehabt, befanden acht Geschworene.
Gericht: Kläger hat komplette Schuld
Nach acht Prozesstagen mit vielen Zeugen und Expertenaussagen beriet sich die Jury nur zweieinhalb Stunden lang und fällte dann ein einstimmiges Urteil. Die Geschworenen gaben dem Kläger, einem heute 76-Jährigen, die komplette Schuld an dem Vorfall.
Er muss
Paltrow dankte dem Richter und der Jury in einer Mitteilung für deren „harte Arbeit“. Interviews gab sie nach dem Urteil nicht, aber die Schauspielerin betonte ihre Bereitschaft, den Fall vor Gericht auszufechten.
Die falsche Behauptung des Klägers einfach hinzunehmen hätte ihre „Integrität“ gefährdet, schrieb Paltrow in ihrem Statement. Sie hatte eine Gegenklage eingereicht, einen symbolischen Dollar Schadenersatz und die Erstattung ihrer Anwaltskosten gefordert.
Prozess wurde live als Stream übertragen
Leicht dürfte ihr der Auftritt vor den Gerichtskameras nicht gefallen sein. Wie im vorigen Jahr in dem bitteren Verleumdungsprozess zwischen den Ex-Eheleuten Johnny Depp und Amber Heard wurde auch diesmal jeder Prozesstag im Livestream weltweit übertragen.
So wehrte sich Paltrow im Zeugenstand mit aller Kraft gegen die Vorwürfe des Klägers, der ihr vorhielt, sie sei „außer Kontrolle“ Ski gefahren, in ihn gekracht und damit schuld an seinen dauerhaften Gehirnschäden und vierfachen Rippenbrüchen.
Der Rentner hatte zunächst mehr als drei Millionen US-Dollar Schadenersatz gefordert. Ein Richter verwarf allerdings einige der Vorwürfe und reduzierte die mögliche Entschädigungsforderung auf 300.000 Dollar (rund 275.000 Euro).
Paltrow dachte, Zusammenstoß sei ein Streich oder sexueller Natur
Der Mann sei „mit den Skiern direkt in meinen Rücken“ gefahren, sagte Paltrow vor Gericht. Sie sei verwirrt gewesen und habe zunächst befürchtet, der Zusammenstoß sei ein Streich oder sexueller Natur.
„Ich fuhr Ski, und zwei Skier gelangten zwischen meine Skier und drückten meine Beine auseinander. Und dann drückte ein Körper gegen mich. Und ich hörte ein sehr seltsames Grunzgeräusch.“ Es sei ein bizarrer Vorfall gewesen: „Ich war wie erstarrt und wurde ein paar Sekunden später sehr wütend“, fügte sie hinzu.
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Kläger schildert Unfall anders als Paltrow
Der Kläger wiederum stellte den Unfall völlig anders dar. Paltrow sei mit solcher Wucht in ihn hineingefahren, dass er durch die Luft geschleudert worden sei. Skilehrer, Mediziner und Augenzeugen kamen zu Wort.
Auch frühere Aussagen von Paltrows Kindern, Apple und Moses Martin, wurden vorgelesen. Sie hatten den Unfall nicht direkt verfolgt, doch die damals elfjährige Tochter Apple gab an, dass ihre Mutter wenig später noch schockiert gewirkt habe. Sohn Moses, damals neun Jahre alt, habe seine Mutter laut schimpfend auf der Piste vorgefunden.
Paltrow, die mit ihrem Ex-Mann, Coldplay-Sänger Chris Martin, die Kinder Apple und Moses hat, war damals mit ihrem neuen Freund Brad Falchuk und dessen Kindern im Skiurlaub. 2018 heiratete die Oscar-Preisträgerin („Shakespeare in Love“) den Drehbuchautoren und Produzenten. (dpa/ari) © dpa
Prozess um Skiunfall: Gwyneth Paltrow freigesprochen
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