Es sind apokalyptische Szenen im neuen "Tatort: Abbruchkante" aus Köln. Die Kommissare Ballauf und Schenk müssen den Mord an einem Arzt im Örtchen Bützenich aufklären. Dort erfahren die Ermittler am eigenen Leibe die Trostlosigkeit in dem verlassenen Dorf, das dem Tagebau weichen muss und verlassen ein trauriges Dasein darbt. Nur noch wenige Bewohner harren in Bützenich aus, die meisten Einwohner sind geflüchtet beziehungsweise wurden bereits umgesiedelt. Doch wie real ist das Ganze? Alles nur eine Erfindung der Drehbuchautoren oder Wirklichkeit?
Obwohl das Örtchen Bützenich ein fiktiver Name ist, so ist das Schicksal von vielen vergleichbaren Dörfern in der Nähe der rheinischen Metropole Köln mitten aus dem Leben gegriffen. Das in den letzten Monaten am häufigsten in den Medien thematisierte Dorf mit ähnlichem Schicksal, ist Lützerath. Seit 2006 wurden die dortigen Bewohner umgesiedelt, dies wurde im Oktober 2022 endgültig abgeschlossen. Im Frühjahr 2023 ließ der Energiekonzern RWE das Dorf dann vollständig abreißen – entgegen der massiven Proteste zahlreicher Demonstranten.
Werden weitere Dörfer abgerissen?
Doch Lützerath ist nur einer von vielen Ortsnamen in einer langen Liste an Umsiedlungen in diesem Gebiet nahe Köln. Bereits in den 1960er-Jahren wurde mit Umsiedlungen begonnen, damit in dem Tagebau-Gebiet Garzweiler Braunkohle gewonnen werden kann. Reisdorf, Muchhaus, Oberschlag, Elfgen, Priesterrath und auch Garzweiler selbst mussten bereits weichen. Natürlich mit teils massiven sozialen Problemen.
Mit Lützerath soll jedoch mit den Umsiedlungen endgültig ein Ende gefunden worden sein. Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen und RWE einigten sich erst im Oktober 2022 darauf, ab 2030 keine Braunkohle mehr im Tagebau Garzweiler mehr zu gewinnen. Dörfer, die bereits mit Umsiedlungsmaßnahmen begonnen haben, wurden dadurch gerettet und bleiben für die Zukunft erhalten. Bereits umgesiedelte Bewohner können ihre Häuser sogar von RWE zurückerwerben.
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