Eine KritikvonChristian Vock Diese Kritik stellt die Sicht von Christian Vock dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.
„Ich bin Helena und ich bin im Fernsehen“, fasst Helena ihre Situation am Sonntagabend knappest möglich zusammen. Doch hinter diesem Satz steckt eine ganz besondere Geschichte, die in der vergangenen Woche ihren Anfang nahm. Dort trat Helena nämlich als Wildcard-Kandidatin bei „Wer stiehlt mir die Show?“ gegen die Promis Jasna Fritzi Bauer , Sido und Bill Kaulitz an und weil sie nicht nur diese rauswarf, sondern auch im Finale Joko Winterscheidt bezwang, darf sie nun an diesem Sonntag die neueste Ausgabe der Show moderieren.
Mehr News über TV-Shows
Ein bisher einmaliger Vorgang bei „Wer stiehlt mir die Show?“, weshalb es diesbezüglich keinerlei Erfahrungswerte gibt. Umso spannender also, wie Helena ihre Aufgabe am Sonntagabend meistern wird und von besonderem Interesse ist da die Eröffnung der Show. Denn hier haben ihre prominenten Vorgänger doch große Fußspuren hinterlassen. Man erinnere sich nur an den Pfadfinder-Auftakt von Olli Schulz oder den großen ESC-Moment mit Anke Engelke .
Was also würde Helena machen? Die Antwort: auf Nummer Sicher gehen. Helena verzichtet auf eine große Show mit viel Sprechanteil und macht ihre Showeröffnung zu einem klassischen Boxkampf-Einzug. Der kann sich zwar sehen lassen, weil mit allem Pipapo, aber in puncto Originalität liegt sie damit doch hinter den Einfällen von Schulz , Engelke und Co. Ist das schlimm? Nein. Vor allem, weil Helena den eher zurückhaltenden Auftritt mit jeder Menge anderer origineller Ideen während der Show mehr als wettmacht.
Helena mit Seitenhieben gegen Joko Winterscheidt
Die erste Idee ist, Winterscheidt die Niederlage der vergangenen Show noch einmal kräftig unter die Nase zu reiben. Genau deshalb stellt sie die Promis mit ihren jeweiligen Berufen vor, bei Winterscheidts Beschreibung lässt sie sich aber ein „ehemaliger TV-Moderator“ nicht nehmen. Und Helena gibt Winterscheidt gleich noch einen mit und fragt scheinheilig: „Du bist gerade arbeitssuchend, ne?“ Den wohl besten Spaß, den Winterscheidt anerkennend mit „Mein Humor“ quittiert, hat sie sich aber schon vor der Folge ausgedacht.
Denn sie nennt die Studioband, die sonst unter dem Namen „The Mighty Winterscheidts“ auftritt, für ihre Ausgabe um und zwar in „Die Leikas“. Warum, das lässt sie genußvoll Winterscheidt erklären: „Weil das der erste Hund im Weltall war und das war die Finalfrage letzte Woche, die mich die Sendung gekostet und dir die Sendung gebracht hat“, erklärt Winterscheidt brav, freut sich aber offen für Helena, weil er weiß, dass dies ein Wunsch der 26-Jährigen war. Aber Winterscheidt zeigt sich angriffslustig und schiebt noch eine Kampfansage hinterher: „Mach dir nicht allzu viel Hoffnung für nächste Woche!“
Helena nimmt die Herausforderung mit Gelassenheit an, hat sie doch selbst noch eine kleine Gemeinheit vorbereitet. Denn, „Wer stiehlt mir die Show?“-Zuschauer wissen es, während der verschiedenen Quizrunden der Show kann man jeweils eine von insgesamt drei Münzen gewinnen, die einem im Finale einen Vorteil verschaffen. Dort ermöglichen sie dem Herausforderer nämlich einen Check der Antwort des Gegners. Ohne diesen ist dessen Antwort automatisch richtig. Und Helena scheint insbesondere Winterscheidt mit diesen Münzen provozieren zu wollen, hat sie doch jede Münze mit einem Bild des Moderators bedrucken lassen, auf dem ihm die Verzweiflung des vergangenen Finales ins Gesicht geschrieben steht.
Sido kommt ins „Guiness Buch der Rekorde“ Für andere hat Helena hingegen Wohlwollenderes vorbereitet und macht, was wahrscheinlich jeder so gemacht hätte: Sie holt ihre Freunde in die Show. So darf bei „den Leikas“ eine Freundin die Triangel bedienen, mit einem kleinen Zusatznutzen für Helena selbst: „So bin ich nicht ganz alleine auf der Bühne.“ Für einen anderen Freund beziehungsweise dessen Café schaltet Helena sogar eine eigene Werbeanzeige in ihrer Show. Bei einem anderen Einfall profitiert hingegen nicht Helenas Freundeskreis, sondern einer der Promis.
Denn Helena streut in die üblichen Quizrunden einen kleinen Wettbewerb ein und holt dazu Lena Kuhlmann, Schiedsrichterin bei Guiness World Records, ins Studio. Die soll Zeuge werden, wie einer der Promis einen neuen Weltrekord aufstellt: „Noch nie im Leben ist es gelungen, sieben Donuts übereinander zu stapeln“, erklärt Helena die Aufgabe. Konkret heißt das: Mindestens sieben Donuts müssen in 30 Sekunden bei maximal drei Versuchen so übereinander gestapelt werden, dass der Donut-Turm fünf Sekunden stehen bleibt.
Jasna Fritzi Bauer und Bill Kaulitz treten freiwillig zurück, Winterscheidt überlässt Sido den Vortritt, weil der ganz selbstbewusst sagt: „Na klar, komm!“ Gleich der erste Versuch gelingt, ist aber ungültig, weil Sido die Donuts zu sehr ineinander gepresst hat. Versuch zwei misslingt, weil sich Sido verzählt hat. Dafür aber steht der Turm ordnungsgemäß in Durchgang drei, was Sido nicht nur einen Zusatzpunkt in der Show beschert, sondern einen echten Eintrag im „Guiness Buch der Rekorde.“
Neuer Sendeplatz zur Prime Time für "Wer stiehlt mir die Show?" Joko Winterscheidt: „Wirklich unfassbar, was du heute abgeliefert hast“ Für den Rapper der erfolgreichste Moment des Abends, denn im Duell um den Einzug ins Finale muss sich Sido Joko Winterscheidt geschlagen geben. Zuvor schieden bereits Bill Kaulitz und Jasna Fritzi Bauer aus. Die können sich immerhin damit trösten, an vielen wirklich originellen Spielen teilgenommen zu haben.
So tauft Helena das obligatorische Erstrundenquiz „Die leichten Fünf“ in „die ganz normalen Fünf“ um, um die Abgehobenheit der Promis zu testen und fragt Alltagsfragen wie die nach der Farbe eines 20-Euro-Scheins, den Fächern einer Waschmaschine oder dem Programm zur Erfassung der Steuerdaten.
An anderer Stelle können die Promis Punkte holen, wenn sie selbst die Antwort wissen, aber gleichzeitig jemand anderes aus den Handy-Kontakten eines Konkurrenten. Und hier gibt es unverlümte Worte. Denn als Winterscheidt über das Handy von Bill Kaulitz bei Kai Pflaume anruft, meint dieser zu Winterscheidt: „Du klingst so ein bisschen versoffen.“ Selbst wenn, kann es nicht so schlimm gewesen sein, denn Winterscheidt schafft es an diesem Abend ins Finale – und nicht nur das.
Denn beim Entscheidungsspiel kann sich der Stammmoderator ziemlich klar gegen Helena durchsetzen. Der kann man nach ihrer Niederlage nicht so recht anmerken, ob sie nun enttäuscht oder erleichtert ist, sie selbst sagt aber über ihre Show: „Ich fand sie supercool, ich hatte richtig viel Spaß.“ Das hat man ihr auch tatsächlich in jeder Minute angemerkt. Winterscheidt hingegen ist offen froh und dankbar, seine Show wiederzuhaben, sagt aber auch zu Helenas Moderation: „Wirklich unfassbar, was du hier heute abgeliefert hast.“ Da kann man ihm nur zustimmen.
Lesen Sie auch: Sänger Bill Kaulitz: Er trauert um seinen verstorbenen Hund
Anna Ermakova: So hat sich die Tochter von Boris Becker verändert
Quelle: Lesen Sie Vollen Artikel