Aber Madonna, bist du nicht diejenige, die sich selbst nicht akzeptiert?

Queen of Pop beschwert sich über Altersdiskriminierung

Aber Madonna, bist du nicht diejenige, die sich selbst nicht akzeptiert?

von Marigona Sulejmani

Seit ihrem Grammy-Auftritt am Montag diskutiert die Welt mal wieder über Madonnas (64) Aussehen. Einige Bilder der Queen of Pop und ihrem sehr glatten Gesicht hatten in den vergangenen Tagen für hämische Artikel und Kommentare im Netz gesorgt. Zu Recht?

Nach Grammy-Foto

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Auf Instagram hat sich Madonna zu einem Video mit Aufnahmen des Abends nun höchstpersönlich dazu geäußert. „Anstatt sich auf das zu konzentrieren, was ich in meiner Rede gesagt habe, nämlich, die Furchtlosigkeit von Sam und Kim wertzuschätzen, haben sich viele Leute dazu entschieden, nur über die Nahaufnahmen von mir zu sprechen.“ Das lange Objektiv des Pressefotografen würde jedes Gesicht verzerren, erklärt die Queen of Pop.

"Eine Welt, die sich weigert, Frauen über 45 zu feiern"

Sie sei wieder einmal im Blick von Altersdiskriminierung und Frauenfeindlichkeit gefangen, so Madonna weiter. Und spricht von einer Welt, „die sich weigert, Frauen über 45 zu feiern, und die das Bedürfnis verspürt, sie zu bestrafen, wenn sie weiterhin willensstark, fleißig und abenteuerlustig sind.“

Für Madonna ist dies in ihrer langen Karriere offenbar nichts Neues. Seit Beginn ihrer Karriere sei sie von den Medien herabgesetzt worden, berichtet der Popstar. „Ich habe mich nie für die kreativen Entscheidungen entschuldigt, die ich getroffen habe, nicht für die Art, wie ich aussehe oder mich kleide und ich werde auch nicht damit anfangen.“ Sie sehe es als einen Test „und ich freue mich, den Weg zu bereiten, damit alle Frauen hinter mir es in den kommenden Jahren leichter haben.“

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Zum Abschluss kündigt Madonna an, sie freue sich auf viele weitere Jahre des subversiven Verhaltens, des Überschreitens von Grenzen, des Aufstehens gegen das Patriarchat – „und vor allem des Genießens meines Lebens.“

Kritik berechtigt oder aus der Zeit gefallen? Ein Kommentar

Ja, den Körper und das Gesicht anderer Frauen zu bewerten und darüber zu urteilen ist definitiv aus der Zeit gefallen. Ständig führen wir Diskussionen darüber, dass Frauen nicht auf ihr Aussehen reduziert werden sollen – auf keiner Ebene. Und spätestens seit den Kardashians ist klar: Schönheitsoperationen, Botox, Hyaluron und Co. sind gesellschaftlich akzeptiert. Zumindest bis zu einem gewissen Grad, oder?

Das ist aktuell auf jeden Fall bei der Queen of Pop der Fall. Denn in den Kommentaren unter ihrer kämpferischen Ansage regnet es nicht nur Herzen und Unterstützung, sondern auch heftige Kritik. Schließlich misst die 64-Jährige hier wohl eindeutig mit zweierlei Maß, oder? Einerseits behauptet die Sängerin, dass ältere Frauen nicht so akzeptiert werden, wie sie sind, und andererseits tut sie durch ihre Operationen und optischen Verjüngungen genau das: Sie vermittelt all den Frauen, die in Würde altern, mit ihren Falten zeigen wollen, dass sie gelebt haben eines: Wir müssen jung aussehen, um erfolgreich zu sein – oder gar zu bleiben.

Ja, wir sollten niemanden (vor allem Frauen nicht) für ihre Entscheidungen verurteilen – sie im Zweifel sogar unterstützen. Denn am Ende des Tages gilt: Jeder sollte die Entscheidung – ob gemacht oder nicht – für sich selbst fällen. (spot on news)

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