Er reist zu seiner Familie nach Bagdad
Nach 18 Jahren: Mörder von Rudolph Moshammer wird heute abgeschoben!
von Julia Jaegler und Rebecca Schindler
Der wegen des Mordes an dem Münchner Modezaren Rudolph Moshammer verurteilte Iraker Herisch A. wird nach 18 Jahren Haft in Deutschland in sein Herkunftsland abgeschoben. Die Abschiebung sei im Gange, das Flugzeug mit dem heute 43-Jährigen an Bord starte voraussichtlich heute (26. Januar) um 14.30 Uhr vom Frankfurter Flughafen nach Bagdad, sagte ein Sprecher der Bundespolizei der Deutschen Presse-Agentur. RTL hat mit dem Anwalt des Verurteilten gesprochen.
Anwalt: "Zunächst mal will er ankommen, im Kreise seiner Familie"
Mit 25 Jahren kam Herisch A. in Haft. Mittlerweile ist er 43 Jahre alt. Fast die Hälfte seines Lebens saß er dementsprechend in Deutschland hinter Gittern. In seinem Heimatland wird der 43-Jährige das Flugzeug als freier Mann verlassen. Nach Deutschland darf er hingegen nicht mehr einreisen.
Für seinen AnwaltAdam Ahmed ist die Abschiebung ein voller Erfolg! Denn eigentlich war A. wegen „besonderer Schwere der Schuld“ zu lebenslanger Haftstrafe verurteilt worden. Diese darf in Bayern eigentlich erst nach 22 Jahren mit einer Abschiebung vorzeitig beendet werden.
Sein Anwalt Adam Ahmed verrät im RTL-Interview: „Mein Mandant freut sich sehr auf die Freiheit und dass es jetzt endlich losgegangen ist.“ Doch wie genau soll die Zukunft des heute 43-Jährigen in seiner Heimat Bagdad aussehen? „Zunächst mal will er ankommen, im Kreise seiner Familie. Dann wird sich das alles von selbst entwickeln: Arbeitssuche, Familiengründung möglicherweise. Das sind Ambitionen, die er auch hat, wie jeder andere Mensch auch. Aber erst mal will er ankommen, nach der 18-jährigen Haftzeit.“
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Laut Anwalt hatte er die letzten 18 Jahre lediglich via Skype Kontakt zu seiner Familie. Lediglich sein Bruder besuchte ihn im Gefängnis. Es wird also nun das erste Mal sein, dass er seine Angehörigen wieder in den Arm nehmen kann.
Was war passiert?
A. hatte Moshammer im Januar 2005 in dessen Haus im Münchner Vorort Grünwald erdrosselt. Moshammer, der seine Homosexualität nie öffentlich machte, hatte den damals 25-Jährigen mit nach Hause genommen. Der Iraker wurde wenig später festgenommen. Das Landgericht München I verurteilte ihn wegen Mordes und Raubes zu lebenslanger Haft und stellte die besondere Schwere der Schuld fest. (dpa/rsc)
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