Neuer Prozess gegen Depp? Amber Heard will Urteil nicht akzeptieren
Schlammschlacht geht weiter
Johnny Depp (59) hat vor wenigen Wochen gegen einen Teil des Urteils im Verleumdungsprozess gegen Ex-Frau Amber Heard (36) Berufung eingelegt. Jetzt hat die Schauspielerin ebenfalls einen Antrag eingereicht, wie „Deadline“ berichtet. Die Schauspielerin strebt demnach einen neuen Prozess an.
In den Dokumenten, die am 23. November von ihren Anwälten eingereicht worden sein sollen, heißt es: „Das Gericht hat sich auch geirrt, als es Heards Einspruch zurückwies, in dem sie argumentierte, dass die angefochtenen Aussagen nicht einklagbare Meinungsäußerungen sind und nicht in der Lage sind, die angebliche verleumderische Implikation zu vermitteln.“ Zudem erklärten die Anwälte, dass die Entscheidung, wenn sie Bestand hätte, „zweifellos eine abschreckende Wirkung auf andere Frauen hat, die über den Missbrauch durch mächtige Männer sprechen wollen“.
Richterin Penney Azcarate wird vorgeworfen, dass sie die Geschworenen im Prozess, der im Juni fast vollständig zu Depps Gunsten ausging, unsachgemäß instruiert, aber auch „hochgradig aussagekräftige Beweise ausgeschlossen und irrelevante und nachteilige Beweise zugelassen hat“. Ihr Anwaltsteam argumentierte auch, dass der Prozess, der in Virginia verhandelt wurde, in Kalifornien hätte stattfinden sollen, wo das einstige Ehepaar zusammenlebte. Mit der Berufung will die Schauspielerin laut dem Bericht erreichen, dass das Urteil gegen sie aufgehoben oder zugunsten eines völlig neuen Prozesses verworfen wird.
„Dieser Fall hätte auch nie vor Gericht gehen dürfen, weil ein anderes Gericht bereits zu dem Schluss gekommen war, dass Depp Heard bei mehreren Gelegenheiten missbraucht hatte“, heißt es in dem Schriftsatz. In einer anderen Verleumdungsklage ging Johnny Depp in Großbritannien gegen das Boulevardblatt „The Sun“ vor, das ihn als „Frauenschläger“ bezeichnete. Doch die Klage wurde abgelehnt, da die Behauptung „im Wesentlichen der Wahrheit“ entspreche, hieß es damals. „Nachdem Depp diesen Fall eingereicht hatte, entschied der Oberste Gerichtshof des Vereinigten Königreichs in einer separaten Verleumdungsklage von Depp, dass Heards Missbrauchsvorwürfe wahr seien“, erklärte das Anwaltsteam der 36-Jährigen jetzt.
Johnny Depp verklagte Amber Heard im März 2019 auf 50 Millionen US-Dollar wegen eines Meinungsartikels in der „Washington Post“, der Ende 2018 erschienen war. In dem Artikel schildert die Schauspielerin ihre Erfahrungen als Überlebende häuslicher Gewalt. Zwar tauchte Depps Namen darin nicht auf, doch ihr Ex-Mann erklärte, dass dieser Artikel seine Karriere zerstört habe.
Heard hatte daraufhin eine Gegenklage gegen ihren Ex in Höhe von 100 Millionen US-Dollar eingereicht. Am 1. Juni befanden die Geschworenen in Fairfax County, Virginia, dass Depp dadurch verleumdet wurde. Ihm wurden mehr als zehn Millionen US-Dollar Schadenersatz zugesprochen und sie erhielt in einer Gegenklage zwei Millionen US-Dollar.
Depp hat gegen einen Teil des Urteils laut US-Medienberichten bereits Berufung eingelegt. In Dokumenten, die in Virginia eingereicht wurden, bezeichnen die Anwälte die Entscheidung, dass Depp Heard zwei Millionen US-Dollar zahlen muss, als „fehlerhaft“. Depp könne rechtlich nicht für Äußerungen seines Anwalts haftbar gemacht werden, nur weil dieser von dem Schauspieler eingestellt worden sei. Der frühere Anwalt Depps habe die Schauspielerin verleumdet, stellte die Jury in dem Prozess fest. Dieses Urteil solle aufgehoben werden, das andere zugunsten von Depp jedoch bestätigt werden, heißt es in den Dokumenten.
Bereits im Juli wurde bekannt, dass Amber Heard gegen das Urteil Berufung einlegen möchte, nachdem sie mit einem Antrag auf eine Aufhebung gescheitert war.
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