Herbstliches Obst: So bereitet man Quitten zu
Saft, Marmelade und mehr
Quitten sind die vermutlich älteste Obstkultur in Deutschland und liegen optisch und geschmacklich zwischen Apfel und Birne. Das Steinobst hat im Oktober und November Saison – genießt aber keinen guten Ruf. Denn im rohen Zustand schmeckt das Obst sehr bitter und hat ein hartes Fruchtfleisch.
Die meisten Quittensorten sind daher reine Verarbeitungsfrüchte. Haben die Quitten noch einen leichten Flaum, einfach mit einer feinen Bürste oder mit einem Geschirrtuch herunterreiben. Denn der Flaum enthält Bitterstoffe und ist deshalb zum Verzehr ungeeignet. Die Kerne ebenfalls entfernen, da diese viel Blausäure enthalten und damit giftig sind. Von Kompott über Saft bis Marmelade: So lassen sich Quitten zubereiten – und auch über den Herbst und Winter hinaus konservieren.
Für ein leckeres Quittenkompott braucht man lediglich drei Grundzutaten: Quitten, Wasser und Zucker. Für circa zwei Einmachgläser 500 Milliliter Wasser mit 250 Gramm Zucker aufkochen. Dann ein Kilo geschälte und klein gewürfelte Quitten in die Gläser geben und mit dem Sud auffüllen. Die Einmachgläser verschließen und an einem kühlen, dunklen Ort lagern. So hält sich das Quittenkompott etwa ein Jahr. Mit Gewürzen lässt sich das Ganze noch verfeinern.
Eine Quittenmarmelade ist schnell gemacht und ein guter Weg, die Frucht lange haltbar zu machen. Für das Grundrezept (ca. vier Gläser) braucht man ein Kilo Quitten, 500 Gramm Gelierzucker und ein bis zwei Zimtstangen. Zunächst die Quitten schälen, das Kerngehäuse entfernen und in kleine Stücke schneiden. Die Quitten mit ein wenig Wasser und den Zimtstangen in einen Topf geben und etwa 15 Minuten kochen, bis die Fruchtstücke weich sind. Die Zimtstangen entfernen und die Quitten zu einem Mus pürieren. Dann den Gelierzucker hinzugeben und das Ganze für einige Minuten aufkochen lassen. Die fertige Quittenmarmelade in die Einmachgläser füllen und fest verschließen.
Für einen schmackhaften Quittensenf benötigt man fünf große Quitten, Wasser, vier Nelken, zwei Kardamomsamen, 100 Gramm Gelierzucker, drei Esslöffel gemahlenen gelben Senf, einen Schuss Quitten- oder Orangenlikör und Obstessig.
Die Quitten schälen und würfeln, dann in einem Topf mit Wasser, Nelken und Kardamom weich kochen. Anschließend den entstandenen Saft abseihen und mit Gelierzucker zu einem Gelee aufkochen. Das Ganze abkühlen lassen. Den gemahlenen Senf mit dem Likör und einem Schuss Obstessig anrühren und unter das Quittengelee rühren.
Ein fruchtiger Quittenlikör ist einfach hergestellt und ein echtes Geschmackserlebnis. Aus 1,5 Kilogramm Quitten, 750 Milliliter Wasser, 300 Gramm braunem Zucker und 700 Milliliter Wodka entstehen etwa zwei Flaschen à 750 Milliliter. Optional sorgen Gewürze wie Vanille, Zimt, Nelken oder Ingwer für das besondere Etwas.
Zunächst bereitet man den Quittensaft vor, der übrigens auch allein für eine frische Abkühlung an herbstlichen Tagen sorgt: Die Früchte waschen, entkernen und in Würfel schneiden. Dann mit dem Wasser in einem Topf aufkochen lassen und bei geschlossenem Deckel etwa 30 bis 45 Minuten auf niedriger Stufe einkochen lassen. Den Saft abtropfen lassen und Zucker sowie optional Gewürze hinzufügen. Quittensaft, Zucker und Gewürze kurz aufkochen lassen und über Nacht abkühlen lassen.
Für den Likör: Am nächsten Tag den Saft mit Wodka vermischen und in Flaschen abfüllen. An einem kühlen, dunklen Ort gelagert, ist der Likör nach rund drei Wochen vollständig durchgezogen.
Aus Quitten lässt sich auch ganz einfach ein Saft herstellen, der helfen soll, Hustenreiz zu lindern und Schleim zu lösen. Dafür benötigt man lediglich eine mittelgroße Quitte und 250 Gramm festen Honig. Die Quitte schälen, das Kerngehäuse entfernen und in kleine Würfel schneiden. Mit Honig in ein Glas füllen und das Ganze so warm stellen, dass der Honig mit der Zeit flüssig werden kann. Wenn der Honig flüssig geworden ist, die Quittenstücke absieben. Der fertige Hustensaft kann dann entweder pur genossen werden oder auch zum Süßen von Tee verwendet werden.
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