„Generell sollte inder Veranlagung auf die Aufteilung auf verschiedene Anlageklassen geachtetwerden. Eine Geldanlage sollte so breit gestreut sein, damit das Risiko einer einzelnenAnlageklasse (Aktien, Anleihen, Rohstoffe usw.) nicht das Risiko der gesamtenVeranlagung dominiert.“So Jürgen Rupp, Teamleiter Wertpapier- undAPM-Consulting bei der Raiffeisenlandesbank
So Jürgen Rupp,Teamleiter Wertpapier- und APM-Consulting bei der RaiffeisenlandesbankVorarlberg, im Gespräch mit den VN. Und weiter: „Dies ist auch der Fall, wenndie Ersparnisse zur Gänze auf dem Sparbuch liegen. Dann muss mit dem Risikoeines Kaufkraftverlustes aufgrund der derzeitigen hohen Inflation von über zehnProzent gerechnet werden.“
Inflationsollte zurückgehen
Die derzeit hohe Inflation sollte sich jedoch in den nächsten Jahren wieder normalisieren. Mit einem langfristigen Investment in internationalen Aktien lässt sich eine Rendite von acht Prozent p.a. erreichen. Auch Anleihen werfen wieder Renditen von über vier Prozent p.a. ab. Bei rückläufiger Inflation dürften in Zukunft in diesen Anlageklassen wieder positive Realrenditen möglich sein. Als Anleger(in) sollte man neben Aktien und Anleihen auch auf Edelmetalle und Industriemetalle nicht vergessen.
Anlagen in Gold
Rupp weiter: „So zählteGold in den letzten zehn Jahren neben den Aktien zu den erfolgreichstenAnlagen. Bei Gold besteht seit Jahren ein Nachfrageüberhang. Gold wird nebender Schmuckindustrie, auch aufgrund seiner Leitfähigkeit, vermehrt in derElektroindustrie eingesetzt. In einerTonne Smartphones befinden sich 250 Gramm Gold. Pro iPhone von Apple werdenrund 0,034 Gramm des Edelmetalls verbaut.“
Mit Gold werden zwarkeine Zinsen verdient, doch dafür besteht auch kein entsprechendesBonitätsrisiko wie bei Anleihen. „In Zeiten erhöhter Unsicherheit an den Finanzmärkten oder geopolitischer Krisen profitiert Gold von seinem historischen ,sicheren Hafen‘-Status. Der Goldpreis verhält sich somit anders als andere Anlagenklassen, sprich, er weist eine geringe oder negative Korrelation mit anderen Anlageinstrumenten auf. Daher kann Gold auch zum Risikoausgleich in Portfolios aufgenommen werden“, so der Experte. Langfristig ist Gold jedenfalls eine stabile Wertanlage und die bestehende Menge an Gold kann nicht kurzzeitig inflationär ausgedehnt werden. Trotzdem ist kurz- und mittelfristig jedoch bei Anlagen in Gold mit deutlichen Schwankungen zu rechnen. Dieser Umstand ist bei einer Investition entsprechend zu berücksichtigen.
Auch die für dieEnergiewende notwendigen Metalle sollten bei Anleger(inne)n Beachtung finden.Metalle für die Energiewende sind gefragt und diese Nachfrage wird die Preiselangfristig steigen lassen. Die Menschheit muss innerhalb von 30 Jahren eintitanisches Projekt verwirklichen, das in der Geschichte der Menschheitbeispiellos ist: die Energiewende. Allein bis 2050 werden wir so viele Metalleabbauen müssen wie seit Anbeginn der Menschheit.
Für saubereTechnologien
Metalle werden eine zentrale Rolle beim erfolgreichen Aufbau von Europas Wertschöpfungsketten für saubere Technologien und beim Erreichen des EU-Ziels der Klimaneutralität bis 2050 spielen. „Europa befindet sich in einer Situation doppelter Abhängigkeit, sowohl von Sonne und Wind (die nicht immer ausreichen) als auch von Lieferanten außerhalb der EU für die Versorgung mit Kohlenwasserstoffen“, unterstreicht Rupp. Die Energiewende kann nur gelingen, wenn ausreichend Rohstoffe zum Bau von Windrädern, Solaranlagen und E-Auto-Batterien verfügbar sind. Daher wird dies zu steigenden Preisen bei Silber, Kupfer, Lithium, Nickel und Kobalt führen. Wenn wir davon ausgehen, dass die Nachfrage nach „sauberen Technologien“ weiter stark zunimmt, dürften die Preise dieser Metalle in den nächsten Jahren weiter deutlich steigen.
Annahmen der InternationalenEnergieagentur IAE zufolge dürfte sich insgesamt die Nachfrage desEnergiesektors nach diesen wichtigen Mineralien und Metallen bis 2040versechsfachen. Viele Unternehmen, welche diese für die Energiewende sowichtigen Metalle nachfragen, sind zunehmend auch bestrebt, nachhaltigeAbbaubedingungen einzufordern. So rücken Menschenrechte und Umweltschutz undder Bergbaustandard Irma (Initiative Responsible Mining Assurance) immer mehrin den Fokus.
„Jedenfalls ist es wiebei Aktien und Anleihen auch bei Metallen wichtig, breit diversifiziert zuinvestieren. Eine Depotbeimischung inHöhe von zehn Prozent wäre dabei eine sinnvolle Größe“, rät Jürgen Ruppabschließend.
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