- Zum siebten Mal gewinnt eine Frau den Goldenen Löwen.
- In „All the Beauty and the Bloodshed“ erzählt die US-Regisseurin Laura Poitras vom politischen und künstlerischen Schaffen der Fotografin Nan Goldin.
- Auch Colin Farrell und Cate Blanchett wurden geehrt.
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Der Dokumentarfilm „All the Beauty and the Bloodshed“ der US-amerikanischen Regisseurin Laura Poitras hat den Goldenen Löwen der Filmfestspiele Venedig gewonnen. Das gab die Jury am Samstagabend bekannt. Das Werk handelt vom Leben der Fotografin Nan Goldin. Der Große Preis der Jury ging in diesem Jahr an die Französin Alice Diop für „Saint Omer“. Und auch
„All the Beauty and the Bloodshed“ erzählt von Goldins Familie, ihrem künstlerischen Schaffen und ihrem Kampf gegen die Familie Sackler, die für die Vermarktung des abhängig machenden Medikaments Oxycontin und Kultursponsoring bekannt ist. Goldin war selbst abhängig davon. Die 68-Jährige wurde mit intim wirkenden Fotografien berühmt, die Themen wie Sexualität, Krankheit, Begierde oder Gewalt behandeln.
„Ich finde, es ist eine wunderschön erzählte Geschichte über eine Frau, die sich ausgegrenzt fühlte und es geschafft hat, daraus Kunst zu kreieren“, sagte Jury-Präsidentin
Poitras drehte oscarprämierten Film über Whistleblower Edward Snowden
Die 58-jährige Poitras ist für „Citizenfour“ bekannt, ein oscarprämierter Dokumentarfilm über den Whistleblower
Der Große Preis der Jury ging in diesem Jahr an die Französin Alice Diop für „Saint Omer“. In dem Drama verfolgt eine Frau namens Rama (Kayije Kagame) den Prozess gegen eine junge Frau wegen Kindsmord. Sie möchte daraus ein Buchprojekt machen. Während der Prozess langsam voranschreitet, überkommen Rama, die selbst schwanger ist, Ängste über ihre Mutterschaft und Sorgen, was ihre eigene Familiengeschichte angeht.
Der inhaftierte iranische Filmemacher Jafar Panahi wurde mit dem Spezialpreis der Jury für „No Bears“ geehrt. Der 62-Jährige war im Juli im Iran festgenommen worden.
Filmfest Venedig: Cate Blanchett ist beste Schauspielerin
Den Silbernen Löwen für die beste Regie erhielt der italienische Regisseur Luca Guadagnino für „Bones and All“ – ein Liebesfilm über zwei junge Kannibalen. Die Hauptdarstellerin Taylor Russell erhielt den Marcello-Mastroianni-Preis für den oder die besten Jungdarsteller(in).
Der Preis für die beste Schauspielerin ging an Cate Blanchett für ihre Rolle in „Tár“ (Regie: Todd Field). Sie spielt die fiktive erste Chefdirigentin der Berliner Philharmoniker namens Lydia Tár, deren Leben wegen Missbrauchsvorwürfen aus dem Ruder gerät. Colin Farrell erhielt für „The Banshees of Inisherin“ den Preis als bester Schauspieler. Er stellt in der schwarzen Komödie von Martin McDonagh den Iren Pádraic dar, dessen bis dato bester Freund Colm plötzlich und ohne Grund beschließt, ihre Freundschaft zu beenden. Völlig irritiert versucht Pádraic, die Freundschaft wieder aufleben zu lassen
Die Filmfestspiele Venedig, die am 31. August begonnen hatten, zählen neben den Filmfestspielen in Cannes und der Berlinale zu den drei bedeutendsten der Welt. Im diesjährigen Wettbewerb hatten 23 Werke um die Preise konkurriert. (mt/dpa)
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