Eine KritikvonRobert Penz Diese Kritik stellt die Sicht des Autors dar. Hier finden Sie Informationen dazu, wie wir mit Meinungen in Texten umgehen.
Dass es in Berchtesgadener und Salzburger Land schön ist, wissen spätestens jetzt auch jene, die noch nie dort waren. Denn Barbara Schöneberger zeigte sich am Samstagabend alle paar Minuten in einer anderen ansehnlichen Ecke der beiden Regionen.
Beim Königssee, im Salzbergwerk, auf der Erlebnisburg Hohenwerfen, und so weiter. Zwischen ihren Kurzauftritten mit fragwürdigen Texten vor imposanter Kulisse präsentierte die 48-Jährige die angeblich lustigsten 20 Filme mit versteckter Kamera aus dem vergangenen Jahr. Die Sendung mit den Wiederholungen nannte man dann einfach „Verstehen Sie Spaß?“-Spezial.
Horst Lichter bekommt „Oldtimer-Schock“ Horst Lichter durfte am Samstagabend mit seiner Oldtimer-Leidenschaft den Anfang machen. Der TV-Koch und Moderator ließ sich zu einem Foto- und Interviewtermin in der „Motorworld Köln“ mit einem renommierten Automagazin einst nicht zweimal bitten. Dass das Magazin für das Gespräch auch seinen Oldtimer, einen silbernen Opel GT Baujahr 1971 im Vorfeld von Lichter mit einem Spezialtransport abholte, wunderte den Promi schon etwas.
Ein größeres Problem aber: In Köln angekommen, weiß niemand etwas von einem Interview. Geschweige denn von einem Opel GT, was Lichter gleich besonders nervös macht. „Das wär ja ein Ding, leck mich am Arsch!“, so die Worte des TV-Kochs zunächst. Als Lichters Freund Bernhard, ein Oldtimer-Händler, anruft, um ihm zu sagen, dass ihm gerade sein silberner Opel angeboten wurde, wird Lichter leicht panisch.
Anarcho-Pfadfinder Olli Schulz trumpft mit skurriler Lagerfeuer-Romantik auf Ob er denn nichts von diesen Trickbetrügern mit Oldtimern wisse und genau geschaut habe, was er da für den Spezialtransport unterschrieben habe, fragt die inzwischen aufgetauchte Polizei den berühmten Schnurrbartträger. Vielleicht sei dies ja ein Kaufvertrag gewesen, so die Uniformierten weiter.
„Sie sind raus. Der neue Eigentümer kann mit dem Opel machen, was er will“, malt einer der Polizisten jetzt auch noch den Teufel an die Wand. Lichter, sonst eher nicht auf den Mund gefallen, mangelt es da längst schon an Worten. Als er bei einem weiteren Telefonat mit Bernhard noch meint mitzubekommen, dass jemand auf sein Auto einschlägt und es somit schrottet, macht sich echte Verzweiflung breit. Doch just da fährt Guido Cantz hupend in die Halle. „Blöder Hund!“, ruft Lichter, der sich sofort auskennt und seinen Wortschatz weiter auspackt: „Boah, seid ihr Arschlöcher!“
Lockvogel zu Tall: „Was machst du beruflich?“ Auch Chris Talls Nerven hatten einen echten Belastungstest zu überstehen. Bei einem Charity-Golfturnier in Dresden müssen er und Ex-Kicker Norbert Dickel ein Dreierteam mit Michael bilden. Der ist angeblich der neue Hauptsponsor des Wohltätigkeits-Events, eine veritable Nervensäge und empathisch wie ein Zweier-Eisen.
„Was machst du beruflich?“, will der „Verstehen Sie Spaß?“-Lockvogel zu Beginn vom mit Sicherheit nicht ganz uneitlen Tall wissen. Danach nörgelt er an dessen Fußstellung beim Abschlag herum, gibt dem Comedian ständig unnötige Ratschläge und stört Talls Schläge laufend durch Niesen, Husten und Reinreden. „Ich kann solche Menschen nicht gut ernst nehmen“, lässt Tall bald danach Partner Dickel wissen. „Muss man jetzt besonders nett zu dem sein? Normalerweise würd ich den ja in der Luft zerpflücken“, will der Comedian noch wissen.
„Du bist menschlich eine Sechs!“ „Halt doch jetzt einfach mal den Mund“, wird der Comedian zwanzig Minuten später erstmals scharf zum neuen „Sponsor“, der nicht aufhören will, schlaue Tipps zu geben, selbst aber um nichts besser golft. „Das Problem ist aber nicht das Golfspielen, das Problem ist ja, dass du menschlich eine Sechs bist“, so Tall, der das Spiel, „weil der Typ einfach nicht die Schnauze hält“, nicht genießen kann.
Dann wird er mitten am Golfplatz am Telefon verlangt. Am anderen Ende der Leitung? Natürlich Guido Cantz! Tall muss jetzt lachen und dreht sich gleich zur Nervensäge um. „Das heißt, du bist gar nicht so ein Arschloch?“, will er von ihr wissen.
"Mir war mein Leben egal": Cathy Hummels spricht offen über ihre Depression Oliver Pocher bekommt Influencer-Schwägerin Nach ein paar alten Filmchen mit unsagbar schlechten Schauspielern und übel gestellten Szenen, nach denen man sich nicht wundert, dass Ex-„Verstehen Sie Spaß?“-Moderator Guido Cantz das Weite gesucht und das aus der Zeit gefallene Format mit Barbara Schöneberger zuletzt seine Einschaltquoten halbiert hat, muss sich nach Horst Lichter und Chris Tall auch Oliver Pocher in Zurückhaltung üben.
Ein schlimmer Influencer-Albtraum wird für ihn bei einem Besuch mit seiner Frau bei deren Bruder Ibrahim, kurz Hima, und dessen neuer Freundin Maria wahr. Das Treffen, bei dem Hima seiner Schwester und dem prominenten Schwager seine neue Flamme Maria vorstellen will, steht jedoch von Anfang an unter keinem guten Stern. Der Grund: Maria ist Influencerin.
Und Oliver Pocher hasst Influencerinnen, was er auch bereits rund 200.000 Mal kommunizieren musste. Deren Gier auf Likes, Filterfotos und fragwürdige Werbedeals bringen den blonden Comedian regelmäßig auf die Palme, weshalb es ihm auch unmöglich ist, diese Aversion Maria gegenüber zu verbergen. Zumal ist er sich auch ziemlich sicher, dass das Social-Media-Sternchen von seiner Bekanntheit profitieren will.
100.000 Follower in einer Minute Und tatsächlich: Maria bindet den privaten Pocher und seine Frau plötzlich kurz in ein Live-Posting ein, um den Traffic auf ihrem Profil in die Höhe schnellen zu lassen. „Das ist sehr peinlich, was du gerade gemacht hast“, lässt Pocher die Unverfrorene wissen. „Ich dachte, du würdest mich supporten“, entgegnet sie ihm, was ihr bekanntes Gegenüber dann besonders in Rage bringt: „Warum soll ich dich denn supporten? Ich kenn dich nicht, du bist mir scheißegal!“, herrscht Pocher Maria jetzt an.
In einer Minute könne er ihr theoretisch 100.000 Follower beschaffen, lässt er sie zudem wissen. Aber dazu habe er auf gar keinen Fall Lust, fügt Pocher hinzu, bevor er erfährt, dass Hima und Maria sich auch schon verlobt haben. Das Maß für den prominenten Schwager in spe ist jetzt endgültig voll. „Geht gar nicht“, sagt er zu seiner Frau, während Hima und Maria in der Küche sind.
Da taucht plötzlich Guido Cantz im Wohnzimmer auf, was Pocher, der sich natürlich sofort auskennt, hochfahren lässt. „Endlich, wir haben so lange darauf hingearbeitet. Endlich haben wir ihn“, sagt der strahlende Cantz. Auch Pocher muss jetzt lachen, scheint aber in erster Linie nur erleichtert zu sein, dass er keine Influencer-Schwägerin haben wird.
„Wer lacht denn über sowas?“ Wie Prominente reagieren, wenn sie auf nervende und penetrante Personen oder treffen, ist wohl jenes Ding, das „Verstehen Sie Spaß?“ seit Jahren irgendwie am Leben erhält. Dass die kleinen gestellten Filmchen davor, dazwischen und danach einfach nicht mehr zeitgemäß sind, manifestiert sich nicht nur in Einschaltquoten, sondern auch in den Sozialen Medien.
„Irgendwie versteh ich den Humor von ‚Verstehen Sie Spaß` nicht. Wer lacht denn über sowas?“, will etwa jemand wissen. „So lustig wie Fußpilz“, kommentiert ein anderer das Geschehen. Für Lob und nette Worte muss man weite Wege scrollen. Doch nicht alle können jederzeit einfach umschalten. „Habe zugesagt, die TV-Kritik zu ‚Verstehen Sie Spaß?‘ zu schreiben und glaube, das war ein Fehler“, schreibt eine Kollegin auf Twitter.
"Sehr beeindruckend!": Ex-Obdachlose begeistert die "The Voice"-Coaches Quelle: Lesen Sie Vollen Artikel