rbb-Intendantin tritt zurück

Der Gegenwind wurde zu massiv: Die rbb-Intendantin Patricia Schlesinger (61) legt mi sofortiger Wirkung ihr Amt nieder, heißt es in einer Mitteilung des öffentlich-rechtlichen Senders am Sonntagabend. Damit ist sie nicht mehr die Chefin des Senders Rundfunk Berlin-Brandenburg. Schon am Donnerstag gab sie ihre Aufgabe als Vorsitzende der ARD-Gemeinschaft ab. Die Leitung des rbb übernimmt Hagen Brandstäter (63), der bisherige stellvertretende Intendant und Verwaltungsdirektor.

Zur Erklärung gab Schlesinger an, dass nicht mehr die "journalistische und publizistische Leistung des Senders im Vordergrund" stehe, sondern es "nur um mögliche und angebliche Verfehlungen der Intendantin" ginge: "Das bedaure ich sehr und ich entschuldige mich bei den Beschäftigten des rbb für diese Entwicklung." Zuletzt wurden nach den Vorwürfen gegen Schlesinger auch Rücktrittsforderungen aus der Politik laut.

Das wird Patricia Schlesinger vorgeworfen

Schlesinger muss sich in den letzten Tagen und Wochen mit einer ganzen Flut von Vorwürfen auseinandersetzen, die unterschiedliche Medienrecherchen, unter anderem des "Business Insider" und der "Bild"-Zeitung, hervorbrachten. Dabei geht es unter anderem um fragwürdige Beraterverträge, horrende Summen für Büroumbauten, einen teuren Dienstwagen mit seltsam hohem Rabatt oder riesigen Gehaltserhöhungen.

Schlesinger wies die Anschuldigungen stets zurück und sprach auch am Sonntag von "persönlichen Anwürfen und Diffamierungen". Derzeit werden die Vorwürfe von einer externen Firma untersucht. Dazu wurde beim rbb ein sogenanntes Whistleblower-System implementiert, welches den Mitarbeitern ermöglicht, anonyme Hinweise zu geben. Ergebnisse werden aber erst in einigen Wochen erwartet.

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