- Anna-Maria Zimmermann steht diesen Sommer noch zweimal auf der „Schlagerinsel“-Bühne (28. August in Gelsenkirchen, 4. September in Wien).
- Wir haben im Rahmen dieser Festival-Tour mit der „Tornero“-Sängerin ein Interview über Mallorca, „Layla“ und ihre „kunterbunte Chaos-Familie“ geführt.
- Zudem verrät die zweifache Mutter, warum sie sich nicht als Moderatorin einer TV-Show sieht.
Frau Zimmermann, die Corona-Pause ist vorbei. Was halten Ihre beiden Kinder davon, dass die Mama jetzt wieder viel unterwegs ist?
Anna-Maria Zimmermann: Unsere Kinder sind damit aufgewachsen und kennen diese Situation. Dafür verbringen sie im Herbst/Winter so viel Zeit mit uns, wie es andere Eltern kaum möglich machen können. Wir sind dann schon mal vier Wochen am Stück im Urlaub und genießen die gemeinsame Zeit. Solange die Kinder noch nicht schulpflichtig sind, geht das ja noch. Im Sommer ist das natürlich alles etwas anders. Aber ich glaube, die einzigen Herzen, die dann bluten, sind die der Eltern. Mattis großer Wunsch ist es, mich nächstes Jahr einmal nach Mallorca zu begleiten. Ich musste es ihm versprechen.
Werden Sie ihm diesen Wunsch erfüllen?
Dieses Versprechen muss ich einlösen – ich weiß nur noch nicht, wie und wann. Immer wenn ich ihm sage, dass ich nach Mallorca fliege, fragt er mich: „Ist es jetzt dieses Mal, wo ich mitkommen darf?“ Ich sage dann immer: „Nein, es ist ein anderes Mal.“ Die eine oder andere Forderung kommt da also schon.
Hat das vielleicht etwas mit dem Alter zu tun?
Mein Kleinster wurde im Juli zwei, mein Ältester ist jetzt viereinhalb. Da ist schon ordentlich Power drin – und leider auch viel Dickkopf von der Mama. Also vor allem Matti sagt dann schon mal morgens um sieben Uhr: „Alexa, spiel‘ …!“ Wir sind eine sehr musikalische, laute, kunterbunte Chaos-Familie. (lacht)
Viele behaupten, dass sich die Stimmung auf Mallorca seit Corona verändert hat. Stimmen Sie dem zu?
Für mich ist es immer noch dieselbe Insel. Ich weiß auch nicht, warum einige Menschen den Eindruck haben, dass sich dort so viel verändert hat. Ich bekomme das häufig zu hören und wundere mich. Die Leute dort haben genauso viel Lust auf Party wie früher. Vielleicht ist es hier und da einen Tick extremer geworden, weil alle endlich wieder in den Urlaub wollten. Es kann auch sein, dass der eine oder andere den Alkohol nach zwei Jahren Corona-Pause nicht mehr so gut verträgt. Doch das sind eher Ausnahmen, die Stimmung ist unverändert gut.
Auch bei Ihnen? Das Ballermann-Publikum gilt als schwierig.
Sollte ich das nicht mehr tun wollen, würde ich das auch nicht mehr tun. So ticke ich nämlich. Mir wäre auch das Geld egal. Ich mache nur das, womit ich mich wirklich wohlfühle. Und ich fliege weiterhin total gerne nach Mallorca.
Eine Veränderung auf Mallorca gibt es: Alle singen „Layla“ …
Ja, alle singen „Layla“. Ein Wahnsinn. Es ist angeblich der erfolgreichste Song seit „Ab in den Süden“. Das war ja damals auch eine Hymne, die jeder mitgegrölt hat. Es gibt viele geniale Nummern, warum diese jetzt so erfolgreich ist, kann ich nicht wirklich beantworten. Natürlich haben wir es hier auch mit einem Internet-Hype zu tun. Ein Vorteil ist, dass Robin, der lange „Bierkönig“-DJ war, an der Masse dran ist.
Viele sehen die Nummer kritisch – auch mit Blick auf teils sexistische Tendenzen im Text. Wie stehen Sie zu der Debatte?
Ich finde die Nummer in erster Linie lustig, weil ich es mit einem Augenzwinkern sehe. Mir ist schon klar, dass der Titel nicht kinderfreundlich ist. Sogar mein Sohn hat diesen Song bereits vor sich hergesungen. Ich denke mir immer: Zum Glück weiß er noch nicht, was er da eigentlich singt. Den beiden Jungs gönne ich den Erfolg aber von ganzem Herzen, weil sie super sympathisch und bodenständig sind.
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Auch in Deutschland ist die Open-Air-Saison in vollem Gange. Sie sind unter anderem bei den „Schlagerinsel-Festivals“ dabei. Wie fühlt sich das nach der langen Pause an?
Es fühlt sich für mich manchmal sogar etwas unwirklich an. Vielleicht hört es sich merkwürdig an, aber: Wenn ich mir nach meinen Auftritten die Partybilder anschaue, dann kann ich es manchmal kaum glauben, dass das wirklich wieder passiert und ich dabei sein darf. Endlich blickt man wieder in strahlende Gesichter und nicht auf Masken. Und wir Frauen dürfen den roten Lippenstift auftragen, denn man kann den wieder sehen. (lacht)
Hätten Sie eine so lange „Corona-Pause“ anfangs für möglich gehalten?
Überhaupt nicht. Ich erinnere mich noch daran, als im März vor zwei Jahren die ersten Shows abgesagt wurden. Damals habe ich gedacht, dass wir das wieder in den Griff kriegen und der Normalzustand acht Wochen später hergestellt sein würde. Aus acht Wochen wurden jedoch rund anderthalb Jahre. Ich bin unfassbar dankbar, dass es inzwischen weitergeht – und dass die Veranstalter motiviert sind und sich auch trauen.
Kommen Sie diesen mutigen Veranstaltern mit Blick auf Ihr Honorar finanziell entgegen, um sie beim „Wiederaufbau“ zu unterstützen?
Wir sind eine Gemeinschaft, daher helfe ich, wo ich kann. Tatsächlich haben wir bereits während der Corona-Zeit Livestreaming-Events gemacht, die unbezahlt waren. Ich bin mir auch nicht zu schade, mich an meinem freien Tag ins Auto zu setzen und bei Presseterminen die Werbetrommel für ein Event zu rühren. Natürlich darf man nicht vergessen, dass auch wir Künstler zwei Jahre weniger bis keine Einnahmen hatten. Wichtig ist, dass wir alle als Team zusammenarbeiten.
Wäre für Sie die Moderation ein interessantes zweites Standbein? „Einfach Anna“ wäre doch ein guter Titel für eine Personality-Show.
Klingt gut, aber ich könnte vermutlich keine TV-Show moderieren, weil ich immer die Sendezeit sprengen würde. Ich würde mich in Grund und Boden quatschen. Jeder sollte bei seinen Leisten bleiben. Beatrice Egli und Giovanni Zarrella machen das wunderbar. Ich selbst habe viele andere Projekte im Hinterkopf. Ich möchte ein Kinderbuch malen. Ich möchte ein Kinderbuch schreiben. Und ich habe angefangen, ein Kinderalbum zu produzieren.
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