Abschied mit Knall: Kiss rockte ein letztes Mal die Wiener Stadthalle

Mit einem Hitfeuerwerk und bombastischer Show mit Raketen, Explosionen und Blut absolvierte die US-Band Kiss im Rahmen ihrer „The Final Tour Ever“ am Sonntag in der Wiener Stadthalle ein würdiges Abschiedskonzert.

Die US-Band Kiss hat nach 50 Jahren „The End of the Road“ erreichtund zelebriert „The Final Tour Ever“ – mit Pandemie-bedingter Unterbrechung seit bald vier Jahren.

Noch einmal Blut, Feuer und Rock: Letzter Vorhang für Kiss in Wien

Am Sonntag spielte die Gruppe zum zweiten Mal zum letzten Mal in Wien. 9.000 Fans erlebten ein Spektakel mit Feuer, Raketen, Blut spucken und Explosionen. Gerockt wurde auchordentlich. Daneben ging nur ein „Kiss loves you Vienna!“ auf derVideowall: Der Schriftzug war mit der australischen Fahne unterlegt.

© APA/FLORIAN WIESER

Nachdem „Band-Motor“ und Daueransager Paul Stanley mehrmals während desKonzertes dem Publikum seinen Dank ausgesprochen und sich mit seinenKollegen vor diesem verneigt hatte, konnt man über diesen Fauxpasgelassen hinwegsehen. Zumal Kiss in der Stadthalle eine riesen Showabzogen und noch einmal alle ihre berühmten Gimmicks auffuhren. Dass mansich mit halben Sachen nicht zufrieden gibt, machten Kiss gleich beimOpener „Detroit Rock City“ klar: Da wurde mächtig gezündelt, geknalltund Pyros abgeschossen.

US-Band lieferte Hitfeuerwerk mit alten Klassikern

Eingeheizt haben Kiss auch musikalisch:Ein 23 Songs umfassendes Hitfeuerwerk vom Hard-Rock-Glaubensbekenntnis“I Love It Loud“ über „Lick It Up“ bis zu „I Was Made for Lovin‘ You“.Nur ein Song, „Say Yeah“, stammte aus jüngerer Zeit (immerhin auch schonvon 2009) – was soll’s! „Wir spielen alte Songs, ältere Songs und ganzalte Songs“, hatte Stanley am Anfang unter tosendem Applaus angekündet.Nicht anderes wollte die „Kiss Army“ hören, zum Abschied noch einmal dieKlassiker, wenn noch dazu solide im makellosen Rocksound verpackt voneiner spielfreudigen Band, umso besser.

Fulminante Rockshow mit viel Pyrotechnik in der Stadthalle

Auf der von riesigen Kiss-Figuren flankierten Bühne wurde auf schwebenden Plattformen gerockt, Bassist und Sänger Gene Simmons sprach etwas Deutsch und ließ in luftigen Höhen viel „Blut“ aus seinem Mund fließen (was beim sonst familienfreundlichen Zirkusspektakel so manchem Kind das Gruseln lehrte), Eric Singer am Schlagzeug durfte auch samt seinem Instrument Höhenluft schnuppern und Stanley „flog“ über die Köpfe der Fans, um am anderen Ende der Halle „Love Gun“ anzustimmen. Tommy Thayer ließ sich da nicht lumpen und feuerte bei seinem Solo Raketen aus seiner Gitarre ab.

ÜberStanleys Stimme und mögliche Playback-Unterstützung bei seinem Gesangwurde in den vergangenen Jahren viel spekuliert. Bei der „allerletzten“(Stanley) Show in Wien hieß die Devise „Rock and Roll All Nite“, dainteressierten solch Nebensächlichkeiten niemanden. Bei eben jener Hymneals finale Zugabe wirbelten Konfetti-Fontänen, Flammen loderten, Pyroszündeten. Wenn die Band nicht auf ein letztes Konzert nach dem letztenKonzert nach dem letzten Konzert noch einmal nach Wien kommt, dann wares ein würdiger Abschied – mit Knall!

(APA/Red)

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