Das Gesicht zu rasieren ist längst nicht nur noch Männersache: In Asien und Hollywood ist Dermaplaning schon lange ein großes Thema. Hier lassen sich auch Frauen regelmäßig die Gesichtshaare entfernen, um ihrer Haut einen besonderen Glow zu verleihen. Hierzulande greifen auch immer mehr weibliche Beautyfans zum Rasiermesser, um Haaren auf Oberlippe, Wangen, Kinn, aber auch Stirn und Nase zu Leibe zu rücken. Kosmetikstudios bieten besondere Dermaplaning-Behandlungen an und mittlerweile gibt es einige spezielle Haarentfernungstools für die Anwendung zuhause.
Was bringt Dermaplaning?
Beim Dermaplaning geht es nicht nur um die Entfernung auffälliger Gesichtsbehaarung. Gerade das kleine Babyhaar oder der Flaum, der sich gerne auf Wangen oder über der Oberlippe befindet, wird mit der Technik entfernt. Schon allein dadurch wirkt der Teint frischer und strahlender. Denn: Schaut man im Spiegel einmal genau hin, kann man feststellen, dass gerade diese dünnen, kaum wahrnehmbaren Härchen die Haut flächenweise verdecken. Zudem bleiben beim Schminken Puder und Make-up darin hängen – der Teint wirkt ungleichmäßiger und nicht wirklich glatt. Glow erhält die Haut aber nur, wenn sie das einfallende Licht umfänglich reflektieren kann. Mit bepuderten Haaren im Gesicht funktioniert das nicht richtig. Hier gibt es eine ausführliche Anleitung zu Glowy Skin.
Doch Dermaplaning hat noch einen anderen Effekt. Durch das Rasiermesser werden auch abgestorbene Hautschüppchen, etwa wie bei einem Peeling, entfernt. Auch hierdurch wirkt die Gesichtshaut rosiger, denn unter den Schuppen liegen neue, junge Hautzellen, die nun mehr Sauerstoff bekommen und reger arbeiten können. Zudem nimmt die Haut nach einer Dermaplaning-Behandlung Nährstoffe aus Hautpflege-Produkten besser auf – Seren, Masken, Cremes haben einen noch intensiveren Effekt.
Alle Vorteile von Dermaplaning auf einen Blick:
- Härchen im Gesicht verschwinden
- abgestorbene Hautschüppchen werden entfernt
- Teint wirkt gleichmäßiger und strahlender
- das Hautbild wirkt verjüngt
- Make-up lässt sich gleichmäßiger aufbringen
- gepflegteres Erscheinungsbild
- Gesichtspflege wird besser von der Haut aufgenommen
- kann Hautunreinheiten entgegenwirken
Ist es gut, sein Gesicht zu rasieren?
Da Dermaplaning mit einer scharfen Klinge vorgenommen wird, sollten Sie überlegen, ob Sie die Behandlung lieber in die Hände einer fachkundigen Person geben möchten. Denn wie beim Rasieren kann es auch bei dieser Art der Haarentfernung zu leichten Schnittverletzungen und Kratzern kommen. Wer will die schon im Gesicht haben? Allerdings gibt es mittlerweile spezielle Dermaplaning-Klingen, die die Handhabung zu Hause sehr einfach und unkompliziert machen.
Bei sehr empfindlicher Haut kann es nach dem Dermaplaning zu Rötungen und gereizter Haut kommen. Diese verschwinden aber nach kurzer Zeit wieder. Trockene Haut kann nach der Behandlung spannen, was sich durch eine Feuchtigkeitspflege wieder in den Griff bekommen lässt.
Für wen ist Dermaplaning nicht geeignet?
Wer unter extrem sensibler Haut, Akne, Rosacea, Schuppenflechte, Neurodermitis oder Exzemen im Gesicht leidet, sollte auf Dermaplaning lieber verzichten. Hier kann es zur Verstärkung der Symptome kommen. Zudem ist die Verletzungsgefahr bei unebener Haut leicht erhöht.
Auch Frauen, die eine starke Gesichtsbehaarung mit dunkleren und dickeren Härchen haben, sollten lieber die Finger von Dermaplaning lassen. Hier kann es nämlich vorkommen, dass Haare einwachsen und sich Pickelchen bilden. Stattdessen sollte man in diesem Fall auf eine andere Art der Gesichtshaarentfernung zurückgreifen, wie beispielsweise Waxing, Epilation oder die Fadenmethode.
Mögliche Nachteile von Dermaplaning auf einen Blick:
- sehr sensible Haut kann gereizt werden
- Rötungen und Juckreiz können auftreten
- trockene Haut kann spannen
- leichte Verletzungsgefahr (hauptsächlich bei schlechtem Werkzeug und zu schneller, unvorsichtiger Behandlung)
- nicht zu empfehlen bei Akne, Neurodermitis, Schuppenflechte, Rosazea und Exzemen
- nicht zu empfehlen bei sehr starkem Haarwuchs im Gesicht
Dermaplaning für zu Hause – Schritt für Schritt erklärt:
Fürs Dermaplaning benötigen Sie: einen Augenbrauenrasierer oder Gesichtsrasierer für Damen (diese eignen sich besser als herkömmliche Körperrasierer oder Rasierer für Männer). Im Handel gibt es mittlerweile auch spezielle Dermaplaning-Klingen.
- Nehmen Sie sich Zeit. Sie sollten eine ruhige Hand haben, um Kratzer auf der Haut zu vermeiden.
- Reinigen Sie Ihr Gesicht mit einer Waschlotion oder Reinigungscreme. Zusätzlich können Sie ein Gesichtswasser auftragen. Hier empfiehlt sich vor allem ein Wasser mit hautberuhigenden Inhaltsstoffen. Weitergearbeitet wird dann auf der trockenen Haut. Dermaplaning wird ohne Rasierschaum oder ähnliches durchgeführt.
- Nun mit kurzen und schnellen Zügen das Gesicht von oben nach unten rasieren. Ein Vergrößerungsspiegel hilft dabei, dass keine Stellen ausgelassen werden. Um Pigmentflecken und Pickelchen machen Sie dabei lieber einen Bogen (Verletzungsgefahr)
- Anschließend eine milde Feuchtigkeitspflege auftragen
- In den Tagen direkt nach dem Dermaplaning ist es wichtig, die Haut vor Sonnenstrahlung zu schützen, da die Haut sonnenempfindlicher ist als vor der Behandlung. Es drohen Pigmentflecken und Sonnenbrand. Benutzen Sie also unbedingt eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor!
Tipp: Führen Sie die Behandlung abends vor dem Schlafengehen durch. Dann reinigen Sie Ihr Gesicht sowieso und Ihre Haut kann sich über Nacht erholen.
Wie oft sollte man sich das Gesicht rasieren?
Sollte Ihnen das Ergebnis gefallen, können Sie die Behandlung – je nach Haarwuchs – alle zwei/drei Wochen wiederholen.
Kommt es nach Dermaplaning zu einem verstärktem Haarwuchs?
Mythos oder Wahrheit? Viele glauben, dass sich der Haarwuchs bei regelmäßiger Rasur verstärkt. Stimmt das wirklich? Nein. Denn wie dunkel oder dick ein Haar ist, hat mit der Genetik zu tun. Und diese Informationen befinden sich in der Haarwurzel – welche mit dem Gesichtsrasierer nicht in Kontakt kommt.
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