- Die Liebe ist groß, die Aufregung auch.
- Doch bevor „Goodbye Deutschland“-Auswanderer Roman Stöcker seine ugandische Verlobte Deliah Nalukwago heiraten kann, gibt es einige Hürden zu überwinden, Culture Clash inklusive.
- Denn die Familie hat in dem ostafrikanischen Land jede Menge mitzureden.
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„Ein unglaublich toller Mensch“, der ihn „in vieler Hinsicht beflügelt“, sei seine Verlobte, schwärmte „Goodbye Deutschland“-Auswanderer Roman Stöcker (41) in der aktuellen Folge der VOX-Dokusoap. Das war leicht nachzuvollziehen, denn die 31 Jahre alte Healthtech-Unternehmerin Deliah Nalukwago, die elf Jahre lang in China gelebt und dort Medizin studiert hatte, strahlt viel Herzlichkeit und Klugheit aus.
Das Paar wirkte sehr harmonisch, obwohl es sich nach eineinhalb Jahren Beziehung erst zum dritten Mal traf. Und dann gleich heiraten? Beide waren sich ihrer Sache sicher, doch bevor sie sich in Munyonyo nahe der ugandischen Hauptstadt Kampala das Jawort geben konnten, galt es, diverse Rituale einzuhalten.
„Die ganze Familie macht die Vorbereitungen – das ist wie 20 CEOs in einer Firma! Wünscht mir Glück!“, bat Deliah das VOX-Team. Und es handelte sich nicht um irgendeine Familie: Deliahs Vater ist mit dem bugandischen Königshaus verwandt! Buganda ist ein Königreich im heutigen Uganda. Umso wichtiger war es für Roman und seine extra angereiste Patchwork-Familie, einen guten Eindruck zu hinterlassen.
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„Goodbye Deutschland“: Der Trauzeuge steckt fest
Doch dazu mussten erst mal alle ankommen. Ausgerechnet Romans Trauzeuge, sein Bruder Manuel (24), steckte jedoch in Deutschland fest, da sein Pass nicht mehr lange genug gültig war. Deliah versuchte, ihre Kontakte spielen zu lassen, doch schließlich ging es auch so: Für Manuel wurde eine Ausnahme gemacht, er durfte einreisen. Anschließend warteten bis zur Hochzeit in einer Woche fast täglich mehrstündige Zeremonien wie die traditionelle Kukyala, bei der die Familie des Bräutigams auf Stammesälteste sowie die Familie und den Vater der Braut trifft, der immer noch ein Veto einlegen kann.
Romans Eltern, Brüder und deren Freundinnen gaben sich alle Mühe, trotz großer Müdigkeit und ungewohnter Hitze sämtliche Rituale korrekt auszuführen, stets wachsam beäugt von Deliahs Verwandtschaft. „Uns geht hier’n bisschen die Puste aus“, gestand Manuel nach einer Weile, und auch Deliah merkte: „Die deutsche Crew ist seit vier Uhr auf den Beinen. Sie bemühen sich, freundlich zu sein, aber in den Gesichtern sehe ich ihre Erschöpfung.“
Im Interview kamen ihr vor Mitgefühl die Tränen: „Ich wünschte, dass es etwas angenehmer für sie abläuft.“ Immerhin: Deliahs Vater gab nach der Zeremonie sein Einverständnis, die Hochzeit konnte kommen.
Tragödie überschattet Hochzeit: „Jetzt denken alle Deutschen das Schlimmste“
Doch Deliah sollten noch ein weiteres Mal die Tränen kommen: Zwei Tage vor der Hochzeit gab es in der Innenstadt Kampalas ein Attentat: Bei zwei Explosionen starben sechs Menschen, 33 weitere wurden verletzt. „Das ist das Schlimmste, was passieren konnte“, kommentierte Deliah weinend. „Ich denke, jetzt denken alle Deutschen das Schlimmste über mein Land und meine Familie.“
Sie zweifelte daran, dass Romans Eltern ihn gerne hier heiraten ließen, wo es nicht mal sicher sei. Zusätzlich steckten ihre Kleider in der Innenstadt fest, niemand konnte sie in dem Chaos abholen, die Stadt war im Ausnahmezustand. Und an der Hochzeitslocation war kaum etwas fertig. Beide seien „so was von am Limit“, gestand Roman.
Schließlich aber fand die Hochzeit tatsächlich statt, Fettnäpfchen-Gefahr weiterhin inklusive. So durfte etwa der Bräutigam während der sechsstündigen Zeremonie nicht öffentlich weinen, was Roman schwerfiel: „Da musste ich an mich halten, nicht loszuheulen, weil ich so aufgeregt war und sie einfach so unglaublich wunderschön aussah.“
Die Tränen konnte er unterdrücken, dafür überreichte er die Hähne, die er für Deliahs Brüder besorgt hatte, selbst, obwohl das eins seiner Familienmitglieder hätte tun müssen. „Die ganze Etikette hab‘ ich halt auch nicht immer auf dem Schirm.“
Man sah es ihm nach: Deliahs Papa Junus gab dem jüngsten seiner zehn Kinder und Roman seinen Segen – und das Brautpaar sah erschöpft, erleichtert und glücklich der gemeinsamen Zukunft in Uganda und Deutschland entgegen. (tsch) © 1&1 Mail & Media/teleschau
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