Johnny Depp und Amber Heard: Nächste Schlammschlacht vor Gericht

Johnny Depp und Amber Heard: Nächste Schlammschlacht vor Gericht

Prozess in Virginia startet

Die Fortsetzung des Rosenkriegs zwischen Johnny Depp (58) und seiner Ex-Frau Amber Heard (35) beschäftigt nun ein Gericht in Virginia. Runde eins, ein Verleumdungsprozess gegen die Zeitung „The Sun“ in Großbritannien, hat der Schauspieler 2020 verloren. Das Blatt hatte Depp in einem Artikel als „Ehefrauenschläger“ bezeichnet.

Nun verklagt der 58-Jährige Heard persönlich – auf 50 Millionen Dollar (46 Millionen Euro) wegen eines Beitrags, den sie in der „Washington Post“ veröffentlichte. Darin behauptete die 35-Jährige, Opfer von häuslicher Gewalt zu sein. Heard soll laut „Variety“ Gegenklage gegen ihren Ex eingereicht haben, in Höhe von 100 Millionen Dollar (92 Millionen Euro).

In dem neuen Prozess könnten Medienberichten zufolge erneut Anschuldigungen wegen häuslicher Gewalt aufkommen. Aus dem Gerichtssaal wird live übertragen. Am heutigen Dienstag (12.4.) sollen die Eröffnungsplädoyers gehalten werden.

Depp und Heard begannen ihre Beziehung Anfang 2012. Kennengelernt hatten sie sich zuvor am Set von „The Rum Diary“. 2015 heirateten die Hollywood-Stars. Die Ehe hielt nur 15 Monate. Heard verlangte vor Gericht anschließend nicht nur die Scheidung, sondern auch eine einstweilige Verfügung gegen ihren Ex. Unter anderem war angeblich von „wütenden, feindseligen, demütigenden und bedrohlichen Übergriffen“ die Rede. Johnny Depp bestritt alle Vorwürfe und tut dies bis heute.

Trotz der Anschuldigungen veröffentlichten die beiden Schauspieler dann aber eine gemeinsame Erklärung, in der sie verkündeten, sie hätten ihren Streit beigelegt. „Unsere Beziehung war sehr leidenschaftlich und manchmal unbeständig, aber immer von Liebe geprägt. Keine Partei hat falsche Anschuldigungen aus finanziellen Gründen erhoben. Es gab nie die Absicht, körperlichen oder emotionalen Schaden zuzufügen“, zitierte die „Washington Post“ daraus. Depp zahlte Heard angeblich sieben Millionen Dollar (6,4 Mio. Euro) als Teil der Scheidungsvereinbarung, die sie versprach, zu spenden.

Der Grund dafür, warum die Trennung dann doch noch zum Rosenkrieg wurde: Im Dezember 2018 schrieb Heard einen Meinungsbeitrag für die „Washington Post“, in dem sie ihre Erfahrung als „Person des öffentlichen Lebens, die häusliche Gewalt“ erlebt habe, beschrieb. Ihren Ex-Mann nannte sie nicht namentlich. Depp fühlte sich offenbar dennoch verleumdet, seine Karriere und sein Ruf sollen beschädigt worden sein.

Depps Anwaltsteam argumentierte US-Medienberichten zufolge erfolgreich, dass der Prozess in Virginia stattfinden sollte, weil sich dort Büros der „Washington Post“ befinden und die Zeitung dort gedruckt wird. In Kalifornien hätte Johnny Depp demnach weniger Chancen, den Prozess erfolgreich zu führen.

Auf der Liste der möglichen Zeugen stehen rund 120 Personen, darunter Tesla-Chef Elon Musk (50) sowie die Schauspieler Ellen Barkin (67), Paul Bettany (50) und James Franco (43). Musk, der angeblich zwischen 2016 und 2018 mit Heard liiert war, und James Franco sollen für die 35-Jährige aussagen. Paul Bettany dagegen steht auf der Seite von Johnny Depp.

Voraussichtlich bis zu sechs Wochen könnte der Prozess in den USA dauern, berichtet unter anderem „Deadline“. Wie der Rechtsstreit in London zuvor wird es wohl um Details aus der ehemaligen Beziehung zwischen Depp und Heard gehen. Beide Seiten beschuldigen sich gegenseitig, aggressiv gewesen zu sein.

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