Der Prozess um Ghislaine Maxwell (60) wird nicht neu aufgerollt. Das hat die zuständige Richterin Alison Nathan aus Manhattan einem Bericht von CNN zufolge am vergangenen Freitag (1. April) mitgeteilt. Maxwell war Ende 2021 für schuldig gesprochen worden, dem toten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein (1953-2019) Mädchen und junge Frauen für dessen Sexring zugeführt zu haben. Ihre Anwälte hatten auf eine Neuansetzung des Gerichtsprozesses gedrängt, weil einer der Geschworenen falsche Angaben in einem Fragebogen gemacht haben soll.
Der betreffende Mann habe darin versäumt anzugeben, dass er als Kind selbst Opfer von sexuellem Missbrauch geworden ist. Hätte er dies getan, wäre er in den Augen von Maxwells Strafverteidigern jedoch wegen möglicher Befangenheit in dem Fall gar nicht als Geschworener in Frage gekommen.
Nach einer Befragung des "Geschworenen Nummer 50", Scotty David, hege das Gericht allerdings keine Zweifel daran, dass es sich bei der fälschlichen Angabe um ein Versehen handelte. Er sei kurz abgelenkt gewesen und habe die Frage zu hastig beantwortet. Seine Begründung sei "wahrhaftig und er zeigte keine Anzeichen von Vorurteilen gegenüber Maxwell", heißt es laut des Berichts in einer 40-seitigen Begründung von Richterin Nathan. Zudem wäre er auch nicht als Geschworener aussortiert worden, hätte er die Frage umgehend richtig beantwortet.
Das wird Maxwell vorgeworfen – und das droht ihr
Maxwell sitzt bereits seit Juli 2020 im Gefängnis. Die Staatsanwaltschaft warf ihr in dem Prozess vor, als rechte Hand von Epstein minderjährige Opfer für dessen Sexring beschafft zu haben. Die Britin wies die Vorwürfe stets zurück und verzichtete auf eine Aussage. Sie wurde Ende des vergangenen Jahres in fünf von sechs Anklagepunkten schuldig gesprochen.
Ihr droht daher eine lange, unter Umständen gar lebenslange Haftstrafe. Bis zur Verkündung des Strafmaßes dauert es noch – es wird am 28. Juni 2022 bekanntgegeben.
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