Ein Moment, der Zuschauer weltweit schockierte: Oscar-Gewinner Will Smith verpasst Comedian Chris Rock auf offener Bühne eine Backpfeife. Nun hat die Academy eine Untersuchung eingeleitet.
„Die Academy verurteilt die Handlungen von Herrn Smith bei der gestrigen Show“, heißt es in einer Mitteilung vom Montag. „Wir haben offiziell eine formelle Untersuchung des Vorfalls begonnen und werden das weitere Verfahren und Konsequenzen prüfen.“
Dem Statement fügte die Organisation ein fünfseitiges Dokument über Verhaltensstandards bei. Inakzeptabel sei demnach „körperlicher Kontakt, der unaufgefordert und in der jeweiligen Situation unangemessen und unerwünscht ist, oder erzwungene sexuelle Aufmerksamkeit“.
Ebenfalls nicht erlaubt seien „Einschüchterung, Stalking, missbräuchliches oder bedrohliches Verhalten oder Mobbing“. Disziplinarmaßnahmen könnten demnach „die Aussetzung der Mitgliedschaft oder den Ausschluss von der Mitgliedschaft“ beinhalten.
Was genau war passiert?
Rock hatte bei der Show am Sonntagabend in Los Angeles einen Gag über Smiths Frau Jada Pinkett gemacht, woraufhin Smith überraschend auf die Bühne lief und dem Komiker eine Ohrfeige gab. Danach kehrte er an seinen Platz zurück und rief noch zweimal in die Richtung von Rock: „Lass den Namen meiner Frau aus deinem verdammten Mund!“
Die Veranstalter teilten daraufhin zunächst kurz per Twitter mit, „keine Form von Gewalt“ zu dulden. Smith gewann dann noch den Oscar als bester Hauptdarsteller für seine Rolle in „King Richard“.
Will Smith mit seinem Oscar: Die Akademie prüft nun aber mögliche Konsequenzen seiner Ohrfeige. (Quelle: Richard Harbaugh/imago images)
Könnte Will Smith seinen Oscar verlieren?
Könnte Will Smith nun seinen Oscar als bester Hauptdarsteller in „King Richard“ verlieren? Da sind sich die Kommentatoren bislang uneinig. Dem Statement der Academy zufolge, könnte es mindestens zu einer Suspendierung seiner Mitgliedschaft in der Organisation kommen. Smith hat sich mittlerweile öffentlich für sein Verhalten entschuldigt.
Das erste Mal hatte die Academy 2017 ein Mitglied ausgeschlossen: den Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein, dem damals sexuelle Übergriffe und Vergewaltigung vorgeworfen wurden und der mittlerweile zu einer Haftstrafe verurteilt worden ist. Der Fall Weinstein erschütterte Hollywood und löste die weltweite #MeToo-Bewegung aus. Auch Weinstein musste seinen Oscar, den er für den Liebesfilm „Shakespeare in Love“ im Jahr 1999 entgegengenommen hatte, wieder abgegeben.
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Im Jahr 2018 schloss die Organisation nach der Verabschiedung eines Verhaltenskodex für Mitglieder auch den Schauspieler Bill Cosby sowie den Filmemacher Roman Polanski aus.
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