Bryan Adams im Interview: "An einem Punkt dachte ich, dass es nie wieder normale Konzerte geben wird"

Man kann es nicht anders sagen: Quasi jeder kennt Bryan Adams, 62. 100 Millionen Tonträger hat der Kanadier während seiner Karriere verkauft. In Zeiten, in denen mittlerweile Streams als aktuelle Währung der Musikstunde gelten, ist das für Nachwuchs-Künstler:innen eine schier unglaubliche – und kaum mehr erreichbare – Zahl. Aber der Rockmusiker legt lieber nochmal nach, statt sich verdient auf seinem Ruhm auszuruhen. "So happy it hurts" ("So glücklich, dass es schmerzt" zu dt.), das 15. Studioalbum von Adams, erscheint am 11. März 2022, GALA sprach mit dem Grammy-Gewinner über Krisen, Hoffnung und Freiheit.

Bryan Adams im GALA-Interview

GALA: Herr Adams, wann sind Sie so glücklich, dass es wehtut?
Bryan Adams: Wenn ich wieder auf Tour gehe – aber meine Familie hat dieses Gefühl dann am stärksten.

Sie haben beim Video zum gleichnamigen Song selbst Regie geführt. Was macht Ihnen daran besonders viel Spaß?
Ich drehe ja nun schon seit Jahren meine eigenen Videos, das ist super. Dieses Video hat aber am meisten Spaß gemacht, wir hatten in jedem Fall den größten Cast. Ich habe alle Darstellerinnen und Darsteller nach einem Twitter-Aufruf gefunden, kaum zu glauben, oder?

Wie sind Sie mit der Covid-Krise umgegangen? Gab es daran etwas Positives für Sie?
Ich habe die Zeit zu einer kreativen Zeit gemacht. Ich habe alle Notizen aus meinen Taschen ausgegraben und Songs geschrieben. Ich habe das Aufnahmestudio in mein Haus verlegt und saß einfach da, bis ich ein Album hatte.

Die Coronakrise hat viele dazu gebracht, ihr Leben oder ihre Grundwerte nochmal zu überdenken. War das bei Ihnen auch so?
An einem Punkt dachte ich, dass es nie wieder normale Konzerte geben wird, glücklicherweise lag ich da falsch. Was Werte betrifft, etwas, das verloren war und als selbstverständlich galt: Freiheit.  

Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema, um eine bessere Zukunft zu gestalten. Sie sind da ein gutes Beispiel: Sie haben schon vor vielen Jahren aufgehört, tierische Produkte zu konsumieren. Wie würden Sie jemanden überzeugen, in Ihre Fußstapfen zu treten?
Manche Leute sind dazu bereit, manche nicht. Meine Töchter sind in einer Schule mit 500 Schülern und Schülerinnen, sie sind die einzigen Vegetarierinnen. Die anderen Eltern sind bestimmt 20 Jahre jünger als ich und haben noch nicht verstanden, was für Vorteile eine pflanzenbasierte Ernährung hat. Ich glaube, es braucht noch ein oder zwei Generationen.

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Sie engagieren sich auch für einige wohltätige Organisationen. Was sind die wichtigsten Werte für Sie?
Ich mag die Idee, Leuten zu helfen, anderen Leuten zu helfen, zum Beispiel mit meinen Fotobüchern „Homeless“ und „Wounded“, die beide Spenden sammeln und Aufmerksamkeit auf die jeweiligen Projekte legen.

Sie blicken zurück auf Jahrzehnte im Rampenlicht, worauf sind Sie besonders stolz?
Ich bin stolz auf mein Team, das mich nie im Stich gelassen hat. Aber am meisten macht mich stolz, dass ich meine Miete von etwas bezahlen kann, das ich wirklich liebe.

Was sind Ihre Gedanken beim Blick in die Zukunft?
Meine Gedanken sind bei den Menschen in der Ukraine, ich hoffe, sie haben keinen Krieg direkt vor ihrer Haustür.

Verwendete Quellen: Eigenes Interview

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