Joe Bausch spielt im Kölner „Tatort“ einen Rechtsmediziner. Im richtigen Leben war Bausch Gefängnisarzt mit Dienstwohnung. Deswegen muss der Pensionär jetzt vor Gericht.
Es ist der zweite Anlauf in dem Verfahren: Ein bereits für vergangenen Oktober vorgesehener Prozesstermin musste kurzfristig abgesagt werden, weil die zuständige Richterin erkrankt war.
Der Auslöser für das Verfahren soll bereits zehn Jahre zurückliegen: Nachdem Bausch sich 2012 einen Monat lang ohne Bezüge beurlauben ließ, soll es zu einem „Bearbeitungsfehler“ im Landesamt für Besoldung gekommen sein. Danach sei ihm die Vergütung für die Dienstwohnung von monatlich 801 Euro nicht mehr von seinen Bezügen abgezogen worden.
„Tatort“ aus Köln: Hinter dem von Dietmar Bär gespielten Freddy Schenk steht hier Joe Bausch in seiner Rolle als Dr. Roth. (Quelle: WDR/Thomas Kost)
Bauschs Anwalt Peter Wehn sprach von einem „Versehen“ seines Mandanten: „Joe Bausch hat es schlicht nicht gemerkt, dass die Vergütung nicht mehr abgezogen wird.“ Sein Mandant, der auch Buchautor ist, habe zu dem Zeitpunkt auch andere Vergütungen bekommen. Bausch selbst habe den Stein ins Rollen gebracht, als er nach seiner Pensionierung danach fragte, die Wohnung noch länger nutzen zu dürfen, und bat, den Mietzuschuss weiter wie bisher abzuziehen.
Seit 1997 im Kölner „Tatort“ aktiv
Insgesamt geht es um 57.672,72 Euro über einen Zeitraum von 72 Monaten. Nach Angaben des Anwalts hat der als Darsteller im Kölner „Tatort“ bekannt gewordene Mediziner den größten Teil des zu Unrecht eingesparten Geldes bereits an das Besoldungsamt gezahlt. Um knapp 9.000 Euro werde wegen der Verjährung noch vor dem Verwaltungsgericht gestritten.
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Die Anklage wirft dem prominenten Pensionär vor, dass er als Beamter das Besoldungsamt auf den Fehler hätte hinweisen müssen und dies pflichtwidrig und vorsätzlich nicht getan habe. Bausch war 32 Jahre lang Arzt in der Justizvollzugsanstalt Werl in Westfalen. Seit 1997 spielt der 68-jährige Schauspieler mit dem kahlen Schädel im Kölner „Tatort“ den Rechtsmediziner Joseph Roth.
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