"Drei Haselnüsse für Aschenbrödel": Das unterscheidet das Remake vom Original

Es scheint fast Schicksal zu sein, dass gerade 2021 eine Neuverfilmung des Weihnachtsklassikers "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" herauskommt. Die Fans der Produktion von 1973 mussten erst im Juni den Tod von Hauptdarstellerin Libuše Šafránková, †68, verkraften. Nun wird endgültig ein filmischer Zeitenwechsel eingeläutet: Seit dem 20. Dezember 2021 können "Amazon Prime Video"-Abonnent:innen das norwegische Remake ( Titel: "Tre nøtter til Askepot") anschauen. Eine mit Spannung erwartete Neuauflage. Doch kann sie dem Original gerecht werden?

„Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“: Das sind die Unterschiede zum Original von 1973 

In vielerlei Hinsicht gehen die Macher der Neuauflage auf Nummer sicher: Die Dialoge weichen nur in Nuancen ab, die Szenerie ist romantisch-winterlich und auch das neue Aschenbrödel, gespielt von der norwegischen Sängerin Astrid Smeplass, 25, scheut sich nicht, dem Prinzen (Cengiz Al, 24) einen Schneeball an den Kopf zu werfen. So weit, so traditionell. 

Die ein oder andere eigene Marke wird jedoch in der Ausarbeitung der Charaktere und deren Spielraum gesetzt: Das norwegische Aschenbrödel wirkt bedachter als seine Vorgängerin, nicht ganz so spielerisch wie Libuše Šafránková in ihrer Rolle. Während das Aschenbrödel von 1973 nach seiner ersten Begegnung mit dem Prinzen (Pavel Trávníček) noch nicht sofort entflammt wirkte, springt bei seiner norwegischen Nachfolgerin der Funke sofort über.

Weniger Verspieltheit, dafür mehr Zeitgeist

Alles in allem wirkt das Remake jedoch düsterer, weniger komisch in der Darstellung der Charaktere wie noch das Original. Die böse Stiefmutter, die – gespielt von der DEFA-Ikone Carola Braunbock, †58, – durch Gestik und Outfit in der 70er-Jahre-Version durchaus für Schmunzler sorgte, erhält durch ihre heutige Darstellerin Ellen Dorrit Petersen, 46, den furchterregenden Anstrich, den sich die Gebrüder Grimm in ihrer Version des Märchens nicht besser hätten ausmalen können. 




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Eine Neuerung allerdings wird voll und ganz der Neuzeit gerecht: Diversität ist in der Neuauflage von 2021 ein Thema. Das spiegelt sich vor allem im Hofstaat wider und mündet in einer Szene, die zwei sich küssenden Höflinge zeigt. Die Welt hat sich seit 1973 weitergedreht. Vielleicht ist die Zeit gekommen, einem mutigen Versuch, die alte Kultversion des "Aschenbrödels" in die Moderne zu führen, eine Chance zu geben.

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