Zwischen Tolkien und Ego Shooter: "Das Rad der Zeit"

Berlin (dpa) – Ein Blutrausch. Keiner wird verschont, auch Frauen und alte Menschen nicht. Jeder, der das Fantasy-Epos „Das Rad der Zeit“ auf Prime Video ohne Vorkenntnisse anschauen will, sollte sich auf ein minutenlanges, abscheuliches Gemetzel direkt im ersten Teil gefasst machen. Selten hat eine Streaming-Produktion das Publikum so gespalten wie diese Verfilmung des Romanzyklus von Robert Jordan.

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Mit insgesamt 4,4 Millionen Worten ist das Mammutwerk ungefähr sechs Mal so dick wie die Bibel und eines der umfangreichsten Bücher der Literaturgeschichte. Nimmt es Wunder, dass sein US-Verfasser darüber irgendwann gestorben ist? Schriftsteller-Freund Brandon Sanderson führte das Epos fort, setzte 2013 nach 23 Jahren den letzten Punkt. In der deutschen Einteilung der Bände sind 37 Bücher erschienen.

Die schiere Masse verdeutlicht, dass es über Robert Jordans Fantasykosmos hier viel zu erklären gäbe. Da die Macher der Serie sich in den ersten vier veröffentlichten Teilen aber manche Freiheit nehmen, sollte man sich wohl besser auf die Grundzüge beschränken.

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Zauberkraft Privileg der Frauen

Ex-Bond-Girl Rosamund Pike („Stirb an einem anderen Tag“, „Gone Girl“) spielt Moiraine Damodred, eine herausragende Magierin in einer Fantasywelt, in der Zauberkräfte eher ein Privileg von Frauen sind. Sie ist auf der Suche nach einem vor 20 Jahren geborenen Menschen, der Reinkarnation einer mächtigen Kraft. Sie muss diese Person – der „Wiedergeborene Drache“ kann ein Mann oder eine Frau sein – finden.

Denn eine dunkle Verschwörung erwacht nach vielen Jahren zu neuer Macht und könnte sich ebenfalls des „Wiedergeborenen Drachen“ bemächtigen. Mit dem grausigen Massaker an Dorfbewohnern zeigt die finstere Armee der Trollocs, wozu das Böse fähig ist. Aber auch die Absichten ihrer Gegenspielerin Moiraine Damodred sind undurchsichtig.

Wer sich bei diesem Plot unwillkürlich an J.R.R. Tolkiens „Herr der Ringe“-Zyklus erinnert fühlt, liegt völlig richtig. Allerdings ist „Das Rad der Zeit“ noch viel verwobener, komplexer und nerdiger.

Serien aus dem Hause Amazon werden wie fast jedes Produkt des Versandriesen in großer Zahl von Nutzern des Portals bewertet. Auffällig ist dabei, dass „Das Rad der Zeit“ extrem polarisiert: in entweder riesige Euphorie oder aber in abgrundtiefe Abneigung.

Fans loben die Poesie der Bilder und das episch dichte Gespinst der großen Geschichte. Starke Frauenfiguren und viel Diversity beim Cast machen die Zauberwelt sehr gegenwärtig. Gegner werfen der Serie vor, eine schlechte Tolkien-Kopie zu sein, die zwischen öden Dialogen und Ego-Shooter-artigen Exzessen keinen Mittelpunkt findet. Auf welcher Seite man steht, kann jeder wohl nur selbst herausfinden. Der riesigen internationalen Fangemeinde wird es keinen Abbruch tun.

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