Für Britney Spears ist es ein großer Sieg auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes Leben: Nach 13 Jahren ist die 39-jährige Sängerin von der Kontrolle ihres Vaters befreit worden.
Der Vater von Britney Spears ist von einer Richterin in Los Angeles als Vormund der Sängerin abgesetzt worden. Nach übereinstimmenden Medienberichten am Mittwoch kam Richterin Brenda Penny bei einer Anhörung damit einem Antrag von den Anwälten der Sängerin nach. „Britney verdient es, morgen aufzuwachen, ohne ihren Vater als Vormund“, sagte Anwalt Mathew Rosengart vor Gericht, wie der Sender CNN berichtete.
Rosengart hatte im Namen von Spears schon länger auf einen Abtritt des Vaters als Vormund gedrängt. Bei der Anhörung beschrieb er Jamie Spears als „grausamen, toxischen und missbräuchlichen Mann“. Das Gericht setzte am Mittwoch den Buchhalter John Zabel vorübergehend als Vormund für die Finanzen der Sängerin ein, wie die „New York Times“ berichtete. Die Vormundschaftsregelung bleibt zunächst bestehen. Die nächste Anhörung soll laut „TMZ.com“ am 12. November stattfinden. Dann könnte das Gericht über die mögliche Aufhebung aller Auflagen entscheiden, hieß es.
Der 69-Jährige hatte seit 2008 die Vormundschaft für seine 39-Jährige Tochter inne, nachdem die Sängerin wegen privater und beruflicher Probleme psychisch zusammengebrochen war. Zunächst verwaltete er das Millionen-Vermögen und private Anliegen seiner Tochter. 2019 trat er kürzer, blieb aber für die Finanzen zuständig. Für die persönlichen Belange der Sängerin, darunter medizinische Anliegen, ist seither als Mit-Vormund Jodi Montgomery zuständig.
Hunderte Fans versammelten sich vor dem Gerichtsgebäude
Die Sängerin war bei dem Gerichtstermin am Mittwoch nicht anwesend. Bei Anhörungen im Juni und Juli hatte Britney Spears aber in emotionalen Ansprachen ihren Vater heftig angegriffen und Vorwürfe gegen ihre Familie und Betreuer erhoben. Sie werde von allen kontrolliert und könne selbst nicht über ihr Leben bestimmen, erklärte die Sängerin von Hits wie „Oops! … I Did It Again“ oder „Baby One More Time“. Sie sei bedroht worden und habe Angst vor ihrem Vater. Stellenweise brach der Popstar dabei in Schluchzen aus.
Hunderte Fans hatten sich auch am Mittwoch vor dem Gerichtsgebäude versammelt. Mit Sprechchören und auf Plakaten forderten sie Freiheit für Spears. Als die Menschenmasse von dem Urteil erfuhr, gab es Jubel und Applaus.
Schwere Vorwürfe in neuer Doku der „New York Times“
Nach einer neuen Dokumentation der „New York Times“ soll Spears unter der Vormundschaft ihres Vaters jahrelang massiv überwacht worden sein. In ihrem Schlafzimmer seien ein Abhörgerät angebracht und Daten auf ihrem Handy kopiert worden, hieß es in der Doku „Controlling Britney Spears“ unter Berufung auf Material, das von einem ehemaligen Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma zur Verfügung gestellt worden sei. Mit „Britney vs. Spears“ veröffentlichte der Streaming-Dienst Netflix diese Woche eine weitere Doku mit Vorwürfen.
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Der Fall Spears hatte bereits durch die erste Dokumentation der „New York Times“ zu dem Thema im Frühjahr viel Aufmerksamkeit erlangt. „Framing Britney Spears“ entfachte heftige Diskussionen vor allem in den sozialen Netzwerken. Viele Prominente und Fans bekundeten unter dem Hashtag „#FreeBritney“ daraufhin ihre Unterstützung für die Sängerin.
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