Hat Hollywood ihn wirklich gecancelt?

Johnny Depp (58) sieht sich als Opfer der Cancel Culture. Mit dem politischen Schlagwort werden die Bestrebungen beschrieben, einen Menschen sozial auszuschließen, dessen Aussagen oder Handlungen diskriminierend sind oder waren. Beim Filmfestival von San Sebastián sagte der Schauspieler, dass "die verschiedenen Bewegungen, die dabei herauskamen", aus dem Ruder gelaufen seien und niemand mehr sicher sei: "Nicht einer von Ihnen".

Offenbar fühlt sich auch Depp, der laut seiner Ex-Frau Amber Heard (35) während ihrer Ehe mehrfach gewalttätig gewesen sein soll, gecancelt. Es ist nicht das erste Mal, dass Depp darüber spricht. Schon im August hatte Depp der "Sunday Times" gesagt, er fühle sich von Hollywood boykottiert, nachdem sein letzter Film "Minamata" in den USA noch immer nicht veröffentlicht worden ist.

Zwei wichtige Rollen verloren

Tatsächlich stockt Depps Karriere, seit er mit der Scheidung von Heard regelmäßig vor Gericht Schlagzeilen produziert. Einige Tage, nachdem Depp den Prozess gegen das Boulevardblatt "The Sun" verloren hatte, das ihn "Ehefrauen-Schläger" genannt hatte, meldete er sich auf Instagram zu Wort. Warner Bros. hätte ihn gebeten, von seiner Rolle des Zauberers Grindelwald im dritten Teil von "Fantastische Tierwesen" zurückzutreten, so Depp.

Auch seine Paraderolle als Jack Sparrow in "Fluch der Karibik" wurde ihm aberkannt – der sechste Teil soll ohne Depp stattfinden. Das stört nicht nur den Schauspieler: Fans starteten eine Petition auf change.org mit dem Titel "Wir wollen Johnny Depp zurück als Captain Jack Sparrow", die momentan bei über 650.000 Unterschriften steht.

Auch sein Stamm-Regisseur Tim Burton (63) scheint Depp fallen gelassen zu haben. Die zwei arbeiteten gemeinsam an zahlreichen Filmen wie "Edward mit den Scherenhänden", "Dark Shadows" oder "Charlie und die Schokoladenfabrik". Da lag der Gedanke nahe, dass Depp auch Teil von Burtons Reboot der Addams Family für Netflix wird. Aber nein: Die Gerüchte zerschlugen sich mit der Nachricht, dass Luis Guzmán (65) den Familienvater der Addams spielen wird.

Eine herausragende Rolle kann die Karten neu mischen

Über neue Projekte als Schauspieler ist derzeit tatsächlich nichts bekannt. Laut seinem imdb-Profil hat er als Produzent und über seine Produktionsfirma "Infinitum Nihil" allerdings mehr als 20 Projekte in Planung.

Und nur weil die großen Studios derzeit nicht das Risiko eingehen wollen, Depps Gesicht in ihren Blockbustern auf die große Leinwand projizieren, heißt das nicht, dass Depp nicht mehr gefragt ist. Seine Schauspielkarriere könnte er vorerst bei kleineren Produktionen fortführen.

Laut Kennern der Branche braucht Depp nur eine herausragende Darstellung, um Hollywood wieder für sich zu gewinnen. Immerhin beschwerte er sich über die Cancel Culture auch im Rahmen eines Festivals, bei dem er mit dem Ehrenpreis ausgezeichnet wurde.

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