Ex-WDR-Moderatorin: Das sagt Simone Standl zu ihrer Entlassung
Abschied war "unfreiwillig"
Über Jahrzehnte arbeitete Simone Standl (59) für den Westdeutschen Rundfunk (WDR), zuletzt als Moderatorin der „Lokalzeit“ aus Köln – bis jetzt. Im Interview mit „Bild am Sonntag“ spricht die Journalistin nun über ihren Abschied, der ihr zufolge „absolut unfreiwillig“ zustande kam.
„Ich hätte gern noch einige Jahre weiter moderiert“, erklärt die 59-Jährige im Gespräch mit der Sonntagszeitung. Glaube „man den Hunderten Zuschriften, Leserbriefen und Internetkommentaren“ der Zuschauer, dann hätte auch das TV-Publikum sie „wohl gern noch länger gesehen“. Den wahren Grund für ihre Entlassung kennt Standl nicht. „Da war der WDR recht feige und hat sich in schwammigen Aussagen hin und her gewunden“, klagt sie an. Man habe ihr lediglich gesagt, „dass man andere Zielgruppen erobern möchte“ – insbesondere „jüngere zwischen 35 und 55“.
Die erfahrene Journalistin glaubt selbst nicht daran, dass das Öffentlich-Rechtliche mit jüngeren Moderatoren auch ein jüngeres Publikum von sich überzeugen kann. Stattdessen vergraule man „eher die älteren, treuen Stammzuschauer, wenn man ihnen das Vertraute und Liebgewonnene wegnimmt“.
Besonders ärgert sich Simone Standl über das „unehrliche Herumgeschwurbel und das Erfinden von abwegigen Begründungen“ seitens ihres langjährigen Arbeitgebers und bezeichnet es kurzum als „Frechheit“. „Wie der WDR mich zur Tür hinausgeschoben hat, war einfach unglaublich verletzend“, erläutert sie weiter.
In der Tatsache, dass sich der WDR „krampfhaft neu aufstellen und diverser werden“ wolle, sieht die Moderatorin ein Problem. Gerade von Stammzuschauern Ü-50 werde das nicht gerade positiv aufgenommen, was den Sender jedoch nicht kümmere. Die Älteren gehörten schlicht „nicht zu der ‚Eroberungs-Zielgruppe'“, erklärt Standl. „Der WDR entmündigt die alten, treuen Zuschauer und agiert ungeschickt.“ Persönlich empfinde sie das „als schade“.
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