Sophia Thomalla & Armin Laschet sprechen über Politik
Sie ist stolzes CDU-Mitglied und Fan von Bundeskanzlerin Angela Merkel – daraus hat Sophia Thomalla (31) nie ein Geheimnis gemacht. Mit Merkels möglichem Nachfolger, dem CDU-Kanzlerkandidaten Armin Laschet, hat die Schauspielerin allerdings so ihre Probleme, wie sie erst kürzlich öffentlich erklärt hat. Und auch, als die beiden sich jetzt zum „Armin Laschet trifft…“-Talk auf Facebook zusammenfanden, zeigte die 31-Jährige klare Kante. Denn Sophia ergriff die Chance, blieb kritisch und stellte den möglichen neuen Kanzler ziemlich auf die Probe – im Namen der jungen Generation. Wir verraten, mit welchen drei Fragen / Aussagen sie Laschet mehr als alt aussehen lassen hat.
Warum Sophia Thomalla, aber nicht Rezo oder Tilo Jung?
YouTube-Star Rezo und Politik-Journalist Tilo Jung – diese beiden hätten wohl alles dafür getan, an Sophia Thomallas Stelle zu sein. Schließlich hatten die beiden große Pläne. Ihre Idee vom Polit-Duell der Kanzlerkandidaten, ausgerichtet für die Generation YouTube, sollte so richtig polarisieren. Blöd nur, dass Laschet ihnen – und damit auch der jungen Generation – kurzerhand einen Korb gab.
Völlig unverständlich auch für Sophia. Sie nutzte direkt zu Beginn ihres persönlichen Laschet-Talks die Gunst der Stunde und hakte nach: „Ich bin ja sehr politikinteressiert, aber es gibt Leute, wie zum Beispiel Rezo und Tilo Jung, die noch politikinteressierter sind. Denen haben sie die Möglichkeit auf ein Gespräch nicht gegeben. Warum ich, aber die anderen beiden nicht?“
Schon zu diesem Zeitpunkt wirkte der Kanzlerkandidat zum ersten Mal so richtig aus der Fassung gebracht. Wenig überzeugend klang seine Antwort: „Weil die Reihe seit 2012 läuft, weil ich Mitglieder treffe und das ist ja jetzt auch kein politisches Interview.“ Bis hierhin wandt sich Laschet nur so um den eigentlichen Kern der Frage. Doch dann wurde er etwas konkreter: „Ich finde, solche Duelle der drei Spitzenkandidaten, davon haben wir ja viele und viele Anfragen von vielen Medien, da war die Grundüberlegung: Das sollten Journalisten machen, nicht Leute, die Aktivisten in bestimmten Sachen sind…“
Was Laschet dabei wohl vergaß: Tilo Jung ist Journalist und hat sich in den vergangenen zehn Jahren mit seinen kritischen Reportagen und Interviews rund um die größten politischen Wahlen der Welt einen Riesen-Namen in der Szene gemacht. Und auch Rezo darf als Sprachrohr einer ganzen Generation mit seinen 1,75 Mio. YouTube-Abonnenten und seinen tiefgründigen Recherchen zu Polit-Themen nicht unterschätzt werden.
Digitalisierung? Was war das nochmal?
Auch im weiteren Verlauf des Interviews blieb Sophia Thomalla knallhart. Was sie als Digital Native nämlich so ganz und gar nicht verstehen kann: Warum wir in Sachen Digitalisierung im Vergleich zu anderen Nationen so schlecht abschneiden: „Wir sind ja Platz 14 von 28 und für so ein fortschrittliches und reiches Land wie Deutschland finde ich das schon ehrlich gesagt ganz schön uähhh…“, kritisierte sie die aktuelle Lage.
Und auch, wenn Laschet versprach, als Kanzler seine Kraft direkt in ein eigenes Digitalisierungs-Ministerium fließen zu lassen, wollte er sich nicht so richtig festlegen, welche Aufgaben dann eigentlich im Fokus der Minister lägen. Getreu dem Motto „Sei schlau, stell dich dumm“ hakte er bei Sophia nach: „Aber was sind die größten Defizite?“ Ein Move, der zeigen sollte: Wir sind auf Augenhöhe, aber in diesem Format eher nach hinten losging.
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Die jungen Leute haben nur einen Wunsch: Nachhaltigkeit, oder?
Mit ihren 31 Jahren gehört Sophia eher zur jungen als zur älteren Generation und weiß diese Position auch im Laschet-Talk gewitzt einzusetzen: „Die Grünen sind sehr stark bei den jungen Wählern, wo die CDU ein bisschen hinterherhängt, leider. Was denken Sie, woran das liegt?“
Für Laschet glasklar – alles nur ein vorübergehender Trend: „Das hat ja auch geschwankt. Als wir gewonnen haben, 2017, hatten die Grünen nur sechs Prozent und da haben die jungen Leute auch CDU gewählt. Jetzt, im Moment, sind die Grünen sehr gehyped.“ Und hinter diesem Hype steckt in seinen Augen offenbar nur ein Thema: der Klimawandel. „Deshalb müssen wir uns gerade bei den Jungen anstrengen, zu zeigen: Ja, wir denken auch an Nachhaltigkeit, an die Ziele der jungen Generation.“
Falls der Thomalla-Talk ihm dabei helfen sollte, könnten Sophias spitze Fragen ihm einen ordentlichen Strich durch die Rechnung gemacht haben. (cch)
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