Los Angeles (dpa) – Der Vorname Wolfgang genügt: In den USA ist der Österreicher Wolfgang Puck, der seit über 25 Jahren die Oscar-Gäste bekocht, selbst ein Star.
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Nun ist er auch noch Hauptdarsteller in dem Dokumentarfilm „Wolfgang“, der die buchstäbliche „Tellerwäscher zum Millionär“-Karriere des 71-Jährigen beleuchtet.
In dem Disney+-Original enthüllt der Promi-Chef seine ärmliche, schwierige Kindheit im ländlichen Sankt Veit an der Glan, ohne fließend Wasser, vom strengen Stiefvater unterdrückt und „terrorisiert“. „Die Küche war für mich als Kind der einzige Ort, an dem ich mich sicher fühlte.“
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Eigentlich schaue er lieber nach vorne als in die Vergangenheit, erklärt Puck, doch US-Dokufilmer David Gelb (37, „Jiro Dreams of Sushi“) konnte dem gebürtigen Kärntner ein persönliches und inspirierendes Porträt entlocken. Mit seiner Lebensgeschichte wolle er junge Leute anspornen, sagt Puck im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur und anderen Medienvertretern. „Schwierigkeiten kann man überbrücken, man muss halt hart arbeiten und die Ausdauer aufbringen.“
Schon als kleiner Junge habe er seiner Mutter Maria, einer Konditorin, in der Küche zugeschaut. Mit 14 die Lehre in einem Restaurant in Villach, mit 19 ohne Sprachkenntnisse der Sprung nach Frankreich, mit 24 dann „der amerikanische Traum“. Mit wenig Geld, aber etwas Glück landete er im Hollywood der 70er Jahre bei Ma Maison. Das Essen in dem französischen Restaurant in Los Angeles sei anfangs „fürchterlich“ gewesen, schaut Puck zurück. Doch der junge Koch drückte der Küche mit frischen Zutaten seinen Stempel auf, bald standen Promis Schlange.
Mit Spago eröffnete Puck 1982 in West Hollywood sein erstes Restaurant, ein Treffer ins Schwarze. „Die Stars wollten nur noch zu Spago gehen“, erzählt Hollywood-Mogul Michael Ovitz in der Doku. Puck hatte ausgefallene Ideen: Die Gäste konnten in die offene Küche schauen, auf dem Edelmenü stand Pizza mit Kaviar, er mixte asiatische und französische Küche zu „California Cuisine“.
Der Starkoch trat im Fernsehen auf, schrieb Kochbücher und schuf ein weltweites Imperium mit Dutzenden Restaurants und Produkten. Mit bodenständigem Charme und kräftigem Akzent tritt Puck wie seine prominenten Gäste selbstsicher ins Rampenlicht. Auf Hollywoods berühmten „Walk of Fame“ ist er längst mit einer Sternenplakette verewigt.
Man muss immer neue Sachen ausprobieren, neugierig sein und etwas riskieren, erzählt Puck im Pressegespräch. Küchen-Pannen meistert er scheinbar gelassen. Im Film erinnert der Koch an einen Spago-Besuch von „Denver-Clan“-Star Joan Collins, als ihm das Brot für die berühmten Lachshäppchen ausgegangen war. „Die will man nicht verärgern“, witzelt er. Kurzerhand habe er Pizzateig genommen, mit Räucherlachs und Kaviar improvisiert – heute eines seiner legendären Gerichte.
In „Wolfgang“ preisen Kollegen seine vielen Verdienste, doch Puck gibt Unsicherheiten preis, etwa in Szenen mit seiner Schwester in Österreich am Grab der Eltern. Sein ganzes Leben habe er Angst gehabt, zu versagen. Dem verhassten Stiefvater habe er stets das Gegenteil beweisen wollen.
Selbstkritisch schaut er auf die eigene Vaterrolle. Aus zwei Ehen hat Puck vier Söhne. Er habe sich zu wenig um die Familie gekümmert, räumt der Star-Koch ein. Doch der 26-jährige Byron ist ihm ins Geschäft gefolgt. „Für mich ist es das beste Geschenk, dass mein Sohn mit mir arbeitet und dass er die Leidenschaft dafür hat“, sagt Puck im Interview. Auch an Traditionen aus der Küche seiner Mutter hält der langjährige Wahl-Kalifornier fest: Auf dem Menü seines Luxusrestaurants Spago in Beverly Hills stehen Wiener Schnitzel und Apfelstrudel.
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