Bill Kaulitz: "Ich bin ein hoffnungsloser Romantiker"

Im Interview mit "t-online" spricht Bill Kaulitz, 31, nun über seine Kindheit und sein sehr privates Liebesleben. Erst kürzlich veröffentlichte der Künstler ein Foto aus Kindertagen, auf dem er einen pinkfarbenen Badeanzug trägt. "Es gab keine Geheimnisse, Angst nach Hause zu kommen oder Bestrafungen. Wir sind mit viel Vertrauen und Liebe aufgewachsen und ich durfte mich frei entfalten. Singen, tanzen, Piercings, Tattoos: Meine Ma hat mich das alles machen lassen. Wir hatten kaum einen Cent auf dem Bankkonto, aber Liebe gab es im Überfluss", verrät Kaulitz im Interview. "Ich hatte immer das beste Verhältnis zu meiner Mutter und auch der Rest unserer eher kleinen Familie hat mich immer ''sein'' lassen."

„Als Teenager war ich oft überfordert mit der Verantwortung und dem Druck“

Seit einigen Jahren macht sich Bill Kaulitz für die LGBTQI-Community stark, vor allem der Juni gilt als internationaler Pride-Month. "Ich habe schon das Gefühl, die Welt wird offener und toleranter, aber natürlich ist das nicht überall und bei jedem so. Es gibt immer noch sehr viel Aufklärungsbedarf, Ablehnung, Angst, Hass und Dummheit", sagt Kaulitz gegenüber "t-online". "Deswegen ist es wichtig, dass wir diesen "Pride Month" haben und weiter darüber sprechen. Für die Zukunft wünsche ich mir eine Welt, in der man gar keinen "Pride Month" mehr braucht, sondern alle frei und ehrlich das ganze Jahr über so leben können, wie sie es möchten, ohne irgendwelche Schubladen."

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Ihm selbst falle es heute deutlich leichter, über die eigene Sexualität zu sprechen: "Als Teenager war ich oft überfordert mit der Verantwortung und dem Druck, der mit diesen Fragen kam. Heute, mit fast 32 Jahren, bin ich gelassener und natürlich habe ich auch einiges über mich gelernt in all den Jahren. Außerdem ist es eine andere Zeit." 

Bill Kaulitz: „Ich bin ein hoffnungsloser Romantiker“

In seiner Biografie "Career Suicide: Meine ersten dreißig Jahre" hat der 31-Jährige zum ersten Mal verraten, Erfahrungen mit beiden Geschlechtern gesammelt zu haben, sich selbst nie "einsortiert" oder geoutet habe. Der Grund: "Es geht um Liebe! Für mich ist das der Grund, warum wir alle hier sind und die Essenz des Lebens. Liebe kommt in allen Farben und Formen. Ich selber brauchte dafür nie ein Label oder eine Schublade. Das ist so langweilig", erklärt der Musiker. "Ich habe mich schon in die ungewöhnlichsten Menschen und Situationen verliebt, mit denen ich nie gerechnet hätte, und das ist doch das Faszinierende und Schöne an der Liebe. Wir können sie nicht kontrollieren! Warum also überhaupt erst probieren!? Ich bin ein hoffnungsloser Romantiker, wie man merkt."

Verwendete Quellen: t-online.de, instagram.com

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