Felix und Miriam Neureuther: Im Interview über ihre Kinder, Erziehung und Zweisamkeit

Seit über einem Jahr können sich Felix, 37, und Miriam Neureuther, 30, Zweifach-Eltern nennen. Die ehemaligen Wintersportler sind seit acht Jahren ein Paar, fast die Hälfte davon verheiratet, ihre gemeinsame Tochter kam 2017 zur Welt, ihr Sohn 2020. Klar, dass Felix und Miriam als Markenbotschafter des Säuglings- und Kleinkindernahrungs-Herstellers "Milupa" (feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Jubiläum) nicht nur bei sich, sondern vor allem bei ihren Kindern auf die Gesundheit achten.

Wie schwer es manchmal ist, die gesunde Ernährung bei den Kids immer durchzuziehen und ob Felix und Miriam im Familienalltag überhaupt noch Zeit als Paar haben, verraten uns die Zwei im Interview.

GALA: Sie sind seit über einem Jahr Zweifach-Eltern. Was hat sich genau in Ihrem Alltag verändert?

Miriam Neureuther: Unserer Tage sind länger geworden (lacht). Unsere beiden Kinder wachen morgens auf und sind – zack – sofort da. Das ist ja bei den meisten Kindern so. Die wollen sofort unterhalten und beschäftigt werden. Aber sie sind Gott sei Dank sehr unkompliziert. Sie sind beide gerne draußen. Durch den Wald zu laufen, ist für sie genauso schön wie Eis essen zu gehen.

Felix Neureuther: Zwei Kinder sind schon noch mal was anderes, keine Frage. Aber es ist ja was Schönes. Die Kinder sind gesund und mehr braucht es auch eigentlich gar nicht.

Was sind Ihre Grundprinzipien beim Thema Gesundheit?

Miriam: Wir wollen alles so natürlich wie möglich halten, bei der Ernährung aber auch in anderen Bereichen. Wir sind beide keine großen Fans von Plastikspielzeug und wir haben auch keinen riesigen Kinderspielplatz im Garten. Klar haben wir ein paar Sachen, aber die Kinder werden auch dazu aufgefordert, kreativ zu sein. Es braucht gar nicht so viel, damit die Kinder glücklich sind: Ein paar Steine, ein bisschen Sand – am liebsten matschen sie damit rum.

Was die Ernährung betrifft, wissen wir beide als ehemalige Leistungssportler natürlich, wie wichtig gesunde Ernährung ist. Wir kochen viel frisch. Womit ich mich allerdings ein bisschen schwertue, sind die süßen Sachen im Supermarkt. Bei unserer Tochter ist der Wunsch danach ein bisschen stärker, bei unserem Sohn noch nicht so. Ich backe lieber selbst und kann dann entscheiden, wie viel Zucker ich verwende. Die Dinge, die ich noch steuern kann, versuche ich sehr gesund zu halten. Aber gerade dann, wenn sie zu Kindergeburtstagen gehen, lässt sich das natürlich nicht immer umsetzen. Ich bin dadurch aber auch viel entspannter geworden und höre hier, wie auch bei anderen Erziehungsfragen, sehr stark auf mein Bauchgefühl. Ich würde sagen, die Kinder ernähren sich zu 80 Prozent gesund, die restlichen 20 Prozent sind dann auch mal andere Sachen.

Sobald die Kinder in das Alter kommen, in dem auch Smartphones eine Rolle spielen, lässt sich das alles aber nicht mehr so leicht steuern, oder?

Felix: Das ist unheimlich schwer. Aber man kann es den Kindern letztendlich nur vorleben. Wenn man selbst als Erwachsener viel am Handy ist, interessieren sich die Kinder natürlich automatisch auch dafür. Wenn man aber viel draußen in der Natur ist, interessieren sie sich für die Natur. Es ist uns wichtig, viel als Familie draußen zu unternehmen und den Kindern nicht einfach ein Smartphone in die Hand zu drücken.

Letztens hat es bei uns ganz stark geregnet, als wir alle vier mit den Fahrrädern unterwegs waren – wir waren natürlich die einzigen – aber die Kinder hatten solchen Spaß dabei, durch die Pfützen zu fahren. Dann werden sie halt nass und müssen danach in die Badewanne, aber na und, das ist doch was Tolles!

Wie gehen Sie damit um, wenn eines Ihrer Kinder mal krank ist? Sind Sie Eltern, die schnell zum Arzt rennen oder versuchen Sie es erstmal mit den gut bewährten Hausmitteln?

Miriam: In der Hinsicht sind wir tiefenentspannt. Wir vertrauen darauf, dass der Körper vom Kind stark genug ist, um einen Husten wegzustecken. Zum Arzt gehen wir selten. Natürlich, wenn etwas Ernstes ist, schon. Aber ich glaube, wir haben das als Eltern ganz gut im Gefühl. Unsere Kinder sind aber auch selten krank, die sind sehr robust.

Felix: Man muss die Kinder auch Kinder sein lassen. Wenn sie einen Baum hochklettern wollen, machen sie das eben. Heutzutage sind die Leute viel zu übervorsichtig. Ich bin 1984 geboren. Wenn ich daran zurückdenke, was wir alles gemacht haben und wir haben es auch überlebt (lacht).

Wie ist die Aufgabenverteilung bei Ihnen zuhause? Es wirkt, als leben Sie das "traditionelle" Familienmodell, dass der Mann arbeitet und die Frau sich überwiegend um Kind und Haus kümmert, oder?

Miriam: Ja, wir leben das klassische Familienmodell. Ich liebe es, Mama zu sein und bin auch stolz darauf, diese Rolle voll und ganz erfüllen zu können. Ich mache ein paar Sachen nebenbei, die mich auch abseits vom Mama-Sein erfüllen und mir am Ende des Tages das Gefühl geben, dass ich auch noch was anderes geschafft habe als den Haushalt (lacht).

Aber seien wir mal ehrlich, wenn Felix besonders im Winter viel beruflich unterwegs ist, gibt es nun mal im Haus auch viel zu tun. Wir haben uns dazu entschieden, die Kinder nicht so früh in eine Krippe zu geben. Ich genieße es und es ist ein großer Luxus für mich, dass wir uns das leisten können, dass ich so konsequent zuhause bleiben kann. Ich bin dafür sehr dankbar.

Felix: In der Corona-Zeit war ich aber natürlich auch viel zu Hause …

Miriam: Das stimmt. Aber es ist so: Entweder bist du weg und bist dann auch stark beruflich eingebunden oder du bist da, aber dann nimmst du dir auch die Zeit für die Kinder. Es ist nicht so, dass du zuhause auch noch immer im Büro bist und zusätzlich arbeitest. Dann ist Papa bei den Kids der Coole … und ich bin die Strenge (lacht).

Haben Sie trotzdem noch Zeit zu zweit als Paar?

Felix: Ja, absolut. Die Zeit zusammen verändert sich natürlich, aber wir sind eine Familie und wir verbringen viel Zeit zu viert. Jetzt gerade ist der Kleine bei der Oma und die Große in der Kita und wir vermissen sie jetzt schon (lacht).

Miriam: Wir machen aber schon auch mal was zu zweit. Klar ist es nicht mehr so, dass man sich spontan zu einem Wochenendtrip aufmachen kann. Aber wir haben ja das Glück, dass Felix‘ Eltern direkt neben uns wohnen. Die kommen auch gerne einfach mal abends vorbei, wenn die Kinder im Bett sind, und Felix und ich gehen dann noch eine Runde joggen oder so. Also, auch mit zwei Kindern haben wir immer mal wieder die Gelegenheit, Zeit zu zweit zu verbringen.

Verwendete Quellen: eigenes Interview

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