Im Alter von 18 Jahren stand Mirja du Mont nackt vor der Kameralinse eines „Playboy“-Fotografen. Sie habe damals einen ganz besonderen Menschen in ihrem Leben beeindrucken wollen, verrät die heute 45-Jährige nun im t-online-Interview.
Mirja du Mont nimmt kein Blatt vor den Mund. Als wir mit der gutgelaunten Wahlhamburgerin telefonieren, spricht sie offen über ein Nacktshooting. Sie verrät nicht nur die Gründe, sondern erklärt auch, ob sie noch einmal die Hüllen fallen lassen würde.
Außerdem gibt die 45-Jährige auch Aufschluss darüber, wie hart sie daran arbeitet, nicht ständig jedem gefallen zu wollen und woher ihr ausgeprägter Wunsch nach Anerkennung kommt.
Mirja du Mont: Ich habe die „Playboy“-Bilder gemacht, um zu gefallen. Das stimmt. Wenn man jung ist, und ich war da sehr jung, gerade einmal 18 Jahre alt, dann denkt man, man ist perfekt, wenn man dort erscheint. Man wird nur genommen, weil man einen perfekten Körper hat und perfekt aussieht. Als das geklappt hat, habe ich mich mega gefreut. Das war eine Selbstbestätigung für mich. Dazu stehe ich auch heute noch total. Ich habe da keine Probleme mit. Es war ein Ansporn für mich. Ein Klassenkamerad hatte Fotos aus dem „Playboy“ in seinem Zimmer hängen. Ich fand ihn ganz toll und wollte ihm gefallen. Ich habe schon damals zu ihm gesagt: Irgendwann hängst du mich dahin.
Und hat er sie eines Tages „aufgehängt“?
Nein, er hat das Bild nie aufgehängt, aber er hat sich den „Playboy“ gekauft (lacht). Wir haben heute immer noch Kontakt.
Würden Sie sich nochmal für den „Playboy“ ausziehen?
Ich habe ja zwei erwachsene Kinder, ich weiß nicht, wie die das finden würden. Ich bin mir unsicher, ob ich mich nochmal ausziehen würde. Man müsste mir sehr viel Geld dafür geben, damit ich mich nochmal ausziehe und man müsste eine geile Idee haben. Typisch Pool oder Strand, das ist jetzt nicht so meins.
Im März erschien Mirja du Monts Buch „Keine Panik, Blondie! Wie ich durch Angst, Krankheit und Krisen zurück ins gute Leben fand“. Darin beschreibt sie unter anderem, wie sie mit Depressionen und einer Fehlgeburt fertig wurde.
Beziehen Sie Ihre Kinder in alle wichtigen Entscheidungen mit ein?
Ja, ich beziehe sie auf jeden Fall mit ein und mache mir Gedanken darüber, inwieweit sie das betreffen könnte. Bei meinem neuen Buch habe ich auch zuerst an meine Kinder gedacht. Dann waren sie mir eine so große Hilfe. Mein Sohn hat gesagt: „Mama, hör auf, dich dafür zu entschuldigen, dass du krank bist. Wenn du könntest, würdest du ja dein altes Leben wieder nehmen.“ Die sind beide mit meiner Krankheit ganz offen umgegangen.
Sowieso finde ich es ein gutes Signal für Kinder, zu sehen, dass auch Eltern nicht immer hundert Prozent geben können. Es ist wichtig, dass Kinder sehen, dass es auch der Mutter nicht immer super geht. Das kann schnell gefährlich werden und dem Kind vermitteln, es dürfte sich selbst nie etwas erlauben. Meine Kinder sollen zu mir kommen können, wenn sie bemerken, dass sie psychische Probleme haben.
Wie stark ausgeprägt ist ihr Wunsch, anderen Menschen zu gefallen?
Ich weiß selbst, dass man nicht jedem gefallen kann und muss. Der Wunsch ist schon noch da. Aber ich habe daran mit meinem Psychologen und meiner Psychologin in Hamburg sehr hart gearbeitet. Ich habe zwei Mal die Woche Psychotherapie. 2019 war ich stationär in einer psychiatrischen Klinik, doch damit war es nicht getan. Ich arbeite immer noch an mir. Ich hatte mal eine Schauspiellehrerin, die hat gesagt: „Du kannst so gut sein, wie Jesus. Sie schlagen dich trotzdem ans Kreuz.“ Damit hat sie total recht. Man kann es nie allen recht machen und das ist auch gar nicht erstrebenswert. Bei mir kommt dieser Wunsch nach Anerkennung aus meiner Kindheit.
Was ist da passiert?
Meine Grundschullehrerein sagte mir, ich werde nie gut in Deutsch sein, also habe ich hart dafür gearbeitet, besser zu werden. Meine Mutter war auch nicht mit mir zufrieden, sie wollte es immer sehr sauber haben. Ich habe ihr nicht gut genug geputzt. Es war seit meiner Kindheit in mir drin, dass ich es allen zeigen wollte. Das habe ich heute aber abgelegt, so bin ich nicht mehr.
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Das Vorwort zu ihrem neuen Buch wurde von Patricia Kelly verfasst, die sie vor dem ersten Kennenlernen als Showbiz-Barbie abstempelte. Passiert Ihnen so etwas öfter?
Mir passiert es wirklich oft, dass ich als unsympathisch wahrgenommen werde. Viele denken, bei mir ist alles perfekt. Ich weiß nicht, woran das liegt. Ich habe keine Ahnung, ob es an meinen blonden Haaren liegt oder daran, dass ich mal mit einem berühmten Schauspieler verheiratet war. Ich bin da sprachlos.
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Ich selbst finde mich nicht perfekt, weder äußerlich noch innerlich. Ich habe viele Baustellen. Bei mir ist nicht alles perfekt, schön wär‘s.
„Keine Panik, Blondie! Wie ich durch Angst, Krankheit und Krisen zurück ins gute Leben fand“ von Mirja du Mont erschienen im adeo-Verlag ist seit März im Handel erhältlich.
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