ESC-Countdown: So fühlt sich Jendrik wenige Stunden vor dem Finale

ESC-Countdown: So fühlt sich Jendrik wenige Stunden vor dem Finale

Jendrik: "Jetzt ist alles unter Kontrolle"

Von Markus Peggen

Heute Abend wird es ernst: Schafft Jendrik Sigwart aus Hamburg mit „I Don’t Feel Hate“ sich in die Herzen von Europas Musikfans zu singen oder setzt er die unrühmliche Tradition Deutscher Beiträge mit Platzierungen am Ende des Feldes fort? Der 26-jährige Musical-Sänger übt sich in bescheidenem Optimismus: „Ziel ist die 1, wie wahrscheinlich weiß man nicht. Mein eigentliches Ziel war es mitzumachen und das mache ich gerade. Hoffe natürlich, dass ich nicht Letzter werde.“ Auf der ESC-Bühne läuft es inzwischen auch ganz rund: „Mit den ersten Proben war ich nicht ganz so zufrieden, aber jetzt ist alles unter Kontrolle.“

Wie „gefangen“ in der ESC-Stadt

Abseits der Bühne ist vom „Eurovision-Feeling“ insgesamt jedoch leider wenig zu spüren: „Wir wachen im Hotel auf, fahren zur Halle und dann irgendwann wieder zurück und das war’s“, schildert Jendrik seinen recht tristen ESC-Alltag. Denn die Anti-Corona-Regeln sind sehr streng. 46 Seiten umfasst das Sicherheits-Protokoll des ESC. „Was ins Wasser fällt ist das Kennenlernen von anderen Menschen und Nationen, das zusammen Musik zelebrieren, weil jeder für sich sein muss.“ Heißt im Klartext: Jede Delegation ist abgeschirmt und bewegt sich nur innerhalb der eigenen Gruppe, Kontakt zu anderen: Streng verboten. Nicht mal in den Supermarkt oder in die Kneipe um die Ecke (in den Niederlanden ist die Außengastronomie wieder geöffnet) dürfen die Künstler: „Ich war wirklich nirgendwo“, versichert Jendrik und das macht den Strahlemann dann doch ein wenig traurig mitten in seinem Traum, den er gerade erlebt.

Song mit starker Botschaft

Mit witzigen Videos hatte er es in den internen Vorentscheid geschafft, anschließend überzeugte sein Song zwei Jurys aus 20 Musikexperten und 100 ESC-Fans. Jendrik hat am Institut für Musik der Hochschule Osnabrück ein Studium zum Musical-Sänger abgeschlossen. Die Geschichte seines Songs basiert auf einer wahren Begebenheit, konkret will er aber nicht verraten, was damals passiert ist. Er erklärt: „Die Botschaft des Songs ist Hass nicht mit Hass zu bekämpfen, sondern mit Mitleid.“

Die Bühne seines Lebens

Heute geht es dann auf die ganz große ESC-Bühne vor der sogar wieder Zuschauer sitzen werden: 3500 Fans (alle mit negativem Corona-Test) dürfen live in der Halle mit dabei sein. Diese Shows sind Teil einer Studie.Auch diesen Fans darf Jendrik nur auf Abstand begegnen. „Das fehlt schon alles sehr“, gibt er zu. Nach dem Frühstück ging es heute direkt in die Halle – dann wird er wieder getestet. Am Nachmittag folgt eine weitere Kostümprobe bevor es am Abend ab 21 Uhr ernst wird. Jendrik ist als 15. dran. Daumen drücken, dass „I Don´t Feel Hate“ Europa überzeugt und wir eben nicht nur „Hate“, sondern endlich mal wieder ordentlich Punkte bekommen.

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