"Glass": M. Night Shyamalans finaler Twist kommt ins Free-TV
Der "Unbreakable"-Nachfolger
M. Night Shyamalan (50) steht seit seinem Meisterwerk „The Sixth Sense“ für unvorhergesehene, in der Folgezeit aber auch zunehmend hanebüchene Twists am Ende seiner Filme. Mit „Glass“ führte er 2019 die Figuren seiner beiden guten bis sehr guten Filme „Split“ und „Unbreakable“ im Abschluss seiner „Eastrail 177“-Trilogie zusammen. Nun, am 16. Mai 2021 (ProSieben, 20:15 Uhr), starten Bruce Willis (66), James McAvoy (42) und Titelfigur-Darsteller Samuel L. Jackson (72) erstmals auch im Free-TV ihre übernatürliche Fehde.
Superheld oder Psycho? Darum geht es in „Glass“
David Dunn (Willis) verfolgt jeden einzelnen Schritt von Kevin Wendell Crumbs (McAvoy) übermenschlichem Wesen – der Bestie. Dabei drohen die Zusammenstöße von Gejagtem und Jäger immer weiter zu eskalieren. Gleichzeitig scheint aus dem Verborgenen heraus Elijah Price (Jackson) die Fäden des grausamen Spektakels in der Hand zu halten. Als schließlich alle drei in einer Nervenheilanstalt landen, scheint der Ärger an der Tagesordnung. Doch hat die Leiterin der Einrichtung, Dr. Ellie Staple (Sarah Paulson, 46), am Ende etwa recht mit der Annahme, dass sich die drei Streithähne nur einbilden, übernatürliche Kräfte zu besitzen?
Sowohl „Unbreakable“ als auch „Split“ können unabhängig voneinander betrachtet werden. Wer beide Filme nicht kennt, wird bei „Glass“ aber hoffnungslos verloren vor dem TV sitzen. Wenig überraschend gilt beim Finale von Shyamalans „Eastrail 177“-Trilogie also: unbedingt davor die anderen Filme nachholen beziehungsweise die Erinnerung an sie auffrischen.
Eine Überraschung, die nicht zündet
Ähnlich gute Unterhaltung wie bei den beiden Vorgänger-Filmen darf bei „Glass“ allerdings nicht erwartet werden. Dafür ist der mittlere Part des Streifens schlichtweg zu träge. Und auch das große Finale verlässt sich zwar – aus der Sicht des heutigen Comic-Einheitsbreis – zur Abwechslung auf keinen Bombast direkt aus dem Computer, fiel aber dramaturgisch bereits für viele Zuschauer damals in den Kinos durch. Selbiges gilt für den finalen, obligatorischen Twist am Ende des Films, der doch arg konstruiert wirkt.
Das Highlight ist ohne Frage die Darbietung von James McAvoy als schizophrener Kevin Wendell Crumb. Wie sagenhaft viel Spaß der Schotte dabei hatte, zwischen den unterschiedlichen Figuren seiner gespaltenen Persönlichkeiten hin und her zu springen, merkt man ihm über die gesamte Laufzeit an. Wermutstropfen ist höchstens, dass dadurch die anderen beiden Figuren, allem voran Titelcharakter Mr. Glass, zu sehr ins Hintertreffen geraten.
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