Durch das TV-Interview mit Oprah Winfrey scheint Prinz Harry aus den Geschmack gekommen zu sein: Jetzt legte der Ex-Royal nach und rechnete in einem US-Podcast mit seinem Leben bei Hofe und Vater Prinz Charles ab und sprach Klartext über seine Fluchtpläne.
Es gibt ein ungeschriebenes Gesetz im britischen Königshaus, an das sich die Royals seit jeher halten: In der Öffentlichkeit ist Repräsentieren die oberste Royals-Pflicht, persönliche Befindlichkeiten bleiben entweder unausgesprochen oder werden unter Ausschluss der Öffentlichkeit hinter Palastmauern geklärt. Welche Ausmaße es haben wenn, wenn die königliche Schmutzwäsche in aller Öffentlichkeit gewaschen wird, hat Prinz Harry mit seiner Ehefrau Meghan Markle beispielhaft vorgemacht.
Prinz Harry und Meghan Markle rechnen bei Oprah Winfrey mit den Royals ab
Anfang März 2021 war im US-Fernsehen zu bestaunen, wie das seit dem Megxit offiziell vom britischen Königshaus getrennte Herzogenpaar von Sussex im Gespräch mit Talkmasterin Oprah Winfrey eine Skandalenthüllung nach der anderen ans Licht zerrte. Meghan Markle sei von der Familie ihres Mannes rassistisch behandelt worden, hieß es, zudem habe man der Herzogin Hilfe verweigert, als sie mit psychischen Problemen kämpfte. Die Anschuldigungen, die Prinz Harry und Meghan Markle vor TV-Kameras aussprachen, spannten das durch Streitigkeiten mit Prinz Harrys Bruder Prinz William zerrüttete Verhältnis zu den Royals weiter an.
Prinz Harry kann’s nicht lassen! Ex-Prinz schießt weiter scharf gegen die Royals
Und als hätte Prinz Harry nichts aus dem skandalträchtigen Oprah-Interview gelernt, schoss der Ehemann von Meghan Markle nun abermals mit Wucht gegen seine Geburtsfamilie. In dem Podcast „Armchair Expert“, für den Schauspieler Dax Shepard und Schauspielerin Monica Padman mit wechselnden Gästen plaudern, ließ sich Prinz Harry vor das Mikrofon zerren und sprach gut eineinhalb Stunden lang über mentale Gesundheit, eine Kindheit im goldenen Käfig, seine Zeit beim Militär und persönliches Wachstum – so kündigte es jedenfalls der Begleittext an.
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Prinz Harry rechnet mit Prinz Charles ab: Kindheit voller „Kummer und Schmerz“
Was Prinz Harry dann tatsächlich im Podcast-Talk auspackte, dürfte Royals-Fans mindestens so sehr erschüttert haben wie die Vorwürfe, die wenige Monate zuvor im Oprah-Interview ans Tageslicht kamen. Der Ex-Royal, der heute mit Ehefrau Meghan Markle und Sohn Archie (2) in Kalifornien lebt, ging beispielsweise mit seinem Vater Prinz Charles hart ins Gericht. Der Prinz von Wales habe ihm „Schmerz und Kummer“ bereitet, so Prinz Harry. „Er behandelte mich, wie er behandelt wurde“, führte der jüngere Sohn von Prinzessin Diana aus und bezog sich dabei auf die Annahme, Prinz Charles sei als künftiger König von seinen Eltern Queen Elizabeth II. und Prinz Philip streng und pflichtbewusst erzogen worden, um für sein künftiges Amt gewappnet zu sein. „Eine Menge Schmerz wird genetisch vererbt“, so der 36-Jährige. Bei seinen eigenen Kindern wolle er es anders machen: „Man sollte seinen Kindern sagen, ‚Weißt du was? Das ist zwar mir widerfahren, aber ich werde alles dafür tun, dass es dir nicht widerfährt.'“
Palast-Flucht lange geplant! Prinz Harry wollte schon vor Jahren raus aus dem Königshaus
Für Prinz Harry sei der angespannte Umgang seines Vaters unerträglich gewesen – der jüngere Bruder von Prinz Harry habe deshalb schon mit Anfang 20 mit dem Gedanken gespielt, der Königsfamilie den Rücken zu kehren. „Nun bin ich hier, mit meiner Familie in den USA, es war zwar nicht geplant, aber manchmal muss man seine Familie und seine mentale Gesundheit an erste Stelle setzen“, so Prinz Harry. Diese Aussage Prinz Harrys dürfte einigen Kritikern den Wind aus den Segeln nehmen – immerhin wurde seit dem Megxit zumeist Meghan Markle zugeschrieben, die treibende Kraft hinter der Royals-Trennung zu sein.
Prinz Harry enthüllt: Leben im Palast glich einer Mischung aus „Die Truman Show“ und Zoo
„Ich dachte, ich möchte diesen Job nicht, ich möchte nicht hier sein“, erinnerte sich Prinz Harry im Pocast an seine jungen Erwachsenentage. Sein Royals-Leben verglich Prinz Harry mit „einer Mischung aus ‚Die Truman Show‘ und dem Leben in einem Zoo“. In „Die Truman Show“ (1998) weiß der Hauptdarsteller (Jim Carrey) nicht, dass er Teil einer Fernsehserie ist und sein Leben seit seiner Geburt von Schauspielern in einer Kulisse begleitet wird. Ständig auf dem Präsentierteller zu sein war schon früh Alltag für Prinz Harry. „Das ist der Job, nicht wahr? Lächeln und es aushalten.“ Der Wunsch, dem goldenen Käfig des königlichen Palastes zu entkommen, sei durch das tragische Schicksal seiner Mutter Prinzessin Diana noch gewachsen. „Seht nur, was dieses Leben mit ihr gemacht hat, wie könnte ich mich jemals niederlassen und eine Frau und eine Familie haben, wenn ich wüsste, dass es jederzeit wieder passieren kann? Ich habe hinter die Fassade gesehen, ich weiß, wie das alles funktioniert und ich wollte kein Teil davon sein.“
Prinz Harry und Meghan Markle: Royales Versteckspiel vor der Megxit-Trennung
Mehr noch: Meghan Markle habe ihn stets unterstützt und ihm versichert, sie müsse keine Prinzessin sein. Als sich Prinz Harry wie in einem Käfig gefangen fühlte, bestärkte Herzogin Meghan ihren Mann, sich therapeutische Hilfe zu holen. Mit seiner heutigen Ehefrau Meghan Markle (39) habe er anfangs im Supermarkt so getan, als kennten sie sich nicht. Einkäufe hätten sie, in unterschiedlichen Gängen stehend, per SMS diskutiert, erzählte Harry. Er sei oft mit gesenktem Kopf und Mütze unterwegs gewesen, um möglichst unerkannt zu bleiben.
Prinz Harry fühlt sich wie verwandelt als Ex-Royal in Kalifornien
„Jetzt, da ich hier lebe, kann ich Dinge anders sehen und mich anders fühlen“, so Prinz Harry. Es sei, als sei eine Last von seinen Schultern genommen, „man kann hier viel freier herumlaufen, ich kann Ausflüge mit Archie machen, das hätte ich früher nie gekonnt“, schwärmte der Enkelsohn von Queen Elizabeth II. Ob das britische Königshaus ebenso begeistert ist von Prinz Harrys Ausführungen, ist nicht bekannt – seitens des Palastes gab es kein Statement zu den Podcast-Plaudereien des abtrünnigen Prinzen.
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loc/news.de/dpa
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