- Mit der Aktion #allesdichtmachen haben zahlreiche Schauspieler und Schauspielerinnen die Corona-Politik in Deutschland kritisiert.
- Einer von ihnen war der aus „Babylon Berlin“ bekannte Volker Bruch.
- Dieser will angeblich in eine Querdenker-Partei eintreten.
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Der Schauspieler Volker Bruch will angeblich in die Querdenker-Partei „Die Basis“ eintreten. Der Medienbeauftragte der Partei, David Claudio Siber, bestätigte einen entsprechenden Medienbericht im Gespräch mit unserer Redaktion.
Bruch habe bereits im März einen entsprechenden Antrag eingereicht. Sein Aufnahmeverfahren sei aber noch nicht abgeschlossen. Dazu müsse die Identität des Schauspielers noch verifiziert werden, indem dieser seinen Personalausweis vor einer Webcam zeige, oder sich anderweitig eindeutig zu erkennen gebe.
Wie Siber auf Nachfrage erklärte, handle es sich dabei in diesem Fall aber nur um eine Formalität. Man sei sich bereits sicher, dass es sich tatsächlich um Bruch handle. Ein Parteimitglied hätte bei der Annahme des Mitgliedschaftsantrags direkten Kontakt mit dem Schauspieler gehabt und könne deshalb bestätigen, dass es sich nicht um einen Betrüger handle, so Siber.
Partei „Die Basis“ als Folge der Gruppierung „Widerstand 2020“
Auf Anfrage unserer Redaktion wollte die für Bruch zuständige Pressesprecherin seiner Agentur kein Statement zu den Vorgängen abgeben. Es handle sich dabei um eine „Privatsache“. Bruch selbst stünde der Sprecherin zufolge aufgrund von Dreharbeiten derzeit auch nicht für eine Stellungnahme zur Verfügung.
Zunächst hatte das Portal „Netzpolitik.org“ über Bruchs Antrag berichtet und sich dabei unter anderem auf eine Mitgliederliste der Partei gestützt, die der Netzpolitik-Redaktion vorliege. Diese war bereits im April an die Öffentlichkeit gelangt. Damals hatte „Die Basis“ die Daten von rund 15.000 Personen versehentlich ins Netz gestellt.
Die Partei wurde als Reaktion auf die Corona-Maßnahmen gegründet und ging im Sommer 2020 aus der Gruppierung „Widerstand 2020“ hervor. Unter ihren Mitgliedern finden sich mehrere bekannte Corona-Skeptiker und -Leugner, etwa der Arzt Wolfgang Wodarg, der in der Vergangenheit mit Verschwörungstheorien über das Virus aufgefallen ist, oder der Rechtsanwalt Markus Haintz, der sich als Aktivist bei der inzwischen vom Verfassungsschutz beobachteten Ulmer „Querdenken“-Gruppe engagiert.
Auf Bundesebene spielt „Die Basis“ derzeit keine Rolle. Bislang trat sie nur bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg an und erzielte dort lediglich ein Prozent.
Volker Bruchs Mitgliedschaftsantrag wirft zweifelhaftes Licht auf #allesdichtmachen
Der Bericht ist aufgrund der Verbindung Bruchs mit der Aktion #allesdichtmachen brisant. Unter dem Motto hatten rund 50 Schauspieler und Schauspielerinnen mit ironisch formulierten Videos scharfe Kritik an den Corona-Maßnahmen der Regierung geäußert. Die Beteiligten hatten jegliche Nähe zur Querdenker-Bewegung bestritten.
Bruch soll #allesdichtmachen zusammen mit dem Schauspieler Jan Josef Liefers und dem Regisseur Dietrich Brüggmann initiiert haben. Auf eine Anfrage des „Spiegel“ wollte Bruch dazu keine genaueren Angaben machen.
Nach der Veröffentlichung der Videos hagelte es Kritik aus dem Gesundheitswesen, der Politik und auch aus der Kulturbranche selbst. Zustimmung erhielt die Aktion hingegen aus dem rechten Lager und den Reihen der Querdenker.
Einige der an #allesdichtmachen beteiligten Schauspieler und Schauspielerinnen distanzierten sich daraufhin von der Aktion.
Verwendete Quellen:
- Anfragen bei der Partei „Die Basis“ und dem Management von Volker Bruch
- Netzpolitik.org: Volker Bruch stellte Mitgliedsantrag bei Querdenker-Partei
- Spiegel: Was wirklich hinter #allesdichtmachen steckte (Plus Inhalt)
- Homepage der Initiative „Stimmen unserer Mitglieder“
Spahn bietet Schauspielern nach Kritik an Corona-Politik Gespräch an
Quelle: Lesen Sie Vollen Artikel