Wieso manche Bräute nach der Hochzeit traurig sind

Brautkleid finden, check! Blumen für die Hochzeitsdeko bestellen, check! Einen Caterer suchen, check! Die Geschmacksrichtung für die Hochzeitstorte festlegen, einen Fotografen, Videografen oder beides suchen und wo sind eigentlich die bestellten Tischkärtchen? Die Planung vor einer Hochzeit ist schier endlos. Dann ist der Hochzeitstag auf einmal da und wie im Gedankentaumel auch schon wieder vorbei. Die große Leere klopft an die Tür und hält Einzug – der sogenannte After-Wedding-Blues.

After-Wedding-Blues: Nach der Hoch- kommt die Tiefzeit

After-Was? Das denken sicherlich viele – besonders Bräute – , die den Begriff After-Wedding-Blues zum ersten Mal hören. Für dieses Phänomen gibt es keine wissenschaftliche Definition – und dennoch lässt sich das Gefühl gut beschreiben.

Etliche Monate konzentrieren sich viele Bräute nur auf die Hochzeitsplanung. Das Arbeitspensum wird immer mehr, so wie die Punkte auf ihrer To-do-Liste. Jedes Detail muss stimmen, sogar die Schriftart auf dem Hochzeitsmenü führt zu einem Endlos-Abwägen. Unzählige Stunden werden auf diesen einen Tag hingearbeitet – den Höhepunkt der Beziehung, der Liebe. Doch genau das bleibt dabei oft auf der Strecke.

Und was kommt nach der Hochzeit? Oft eine innere Leere, ein Loch, in das die betroffenen Bräute fallen. Und eine Beziehung, die erst einmal wieder mit Leben gefüllt werden muss. Der After-Wedding-Blues macht sich breit und kann im schlimmsten Fall den Start ins Eheleben überschatten.

Kein Phänomen, sondern Realität

Wenn ein bestimmtes Lebensgefühl viele Menschen betrifft, wird es zur Realität und die Wissenschaft fängt an, sich dafür zu interessieren. So ist es auch Laura Stafford von der Bowling Green State University und Allison M. Scott von der University of Kentucky mit dem After-Wedding-Blues ergangen. Die Doktorinnen haben 2018 eine Studie mit dem Titel "Eine Untersuchung von Beziehungsturbulenzen und depressiven Symptome bei frisch verheirateten Frauen" veröffentlicht. Das Ergebnis: Zwölf Prozent der 152 befragten Frauen haben sich nach ihrer Hochzeit deprimiert gefühlt.

After-Wedding-Blues und 5 Tipps, die jetzt helfen

Die ganze Thematik rund um den After-Wedding-Blues hört sich nicht wirklich aufmunternd an? Verständlich! Aber soweit muss es nicht kommen. Denn der Start ins Eheleben sollte sich bestenfalls genau wie die gemeinsame Zeit vor der Verlobung anfühlen. Die Zeit, die dazu führte, dass man sich füreinander entschieden hat. Dieser Grund muss nach dem ganzen Wedding-Stress erst mal wieder aufpoliert werden. Hier fünf Tipps, die dabei helfen.

1. Verantwortung abgeben: Hallo, Weddingplanner*in!

Schon vor der Hochzeit kann man dem drohenden After-Wedding-Blues vorbeugen. Die Lösung aller gestressten Bräute: eine*n Weddingplanner*in! Klar, die Hochzeit verschlingt eine Menge Geld. Aber eine professionell helfende Hand hält den Planungsstress von Braut und Bräutigam fern. Die Vorbereitungen laufen entspannter, wie auch der Tag selbst. Das Ergebnis: Die Paare haben mehr Zeit für sich und verlieren sich nicht im Vorbereitungswusel.

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2. Das große Aufräumen: Hände weg!

Nach Ja-Wort, Torte anschneiden, Hochzeitstanz, eventuellen Spielen, emotionalen Reden und etlichen Sekt- und Longdrink-Gläsern später noch selbst die Hochzeitslocation aufräumen? Auf keinen Fall! Lasst die Spuren der Party ebenfalls von Profis beseitigen. So könnt ihr müde aber glücklich ins Bett hüpfen und eure Hochzeitsnacht – ob schlafend, verkatert oder, oder – genießen.

3. Adieu Flitterwochen

Die direkt im Anschluss an den großen Tag stattfindenden Flitterwochen markieren den Schlusspunkt jeder Hochzeit. Wieso nicht einfach das Ende zeitlich nach hinten verlagern und eine weitere Vorfreude schaffen? So zieht sich das Hochzeitsglück in die Länge und kann mehr ausgekostet werden.

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4. In Erinnerungen schwelgen

Auch wenn die Hochzeit vorbei ist, muss sie nicht vorbei sein. Lasst sie wieder aufleben. Veranstaltet Fotoabende mit Familie, Trauzeugen und Freunden. Stoßt noch mal auf euch an, kocht ein leckeres Essen und macht daraus ein, zwei oder gleich drei Events. Auch ein schöner Brauch, der oft von Trauzeugen veranlasst wird: Während der Hochzeit werden Karten an die Gäste verteilt, auf denen die jeweilige Kalenderwoche nach der Hochzeit vermerkt ist. Zu diesem Zeitpunkt schicken die Gäste dem Brautpaar die Karte, inklusive ihrem schönsten Erlebnis, das sie mit dem großen Tag verbinden.

5. Neue Highlights müssen her

Kreiert gemeinsame Erlebnisse – kleine Highlights – die das Besondere auch nach der Hochzeit in den Alltag bringen. Wieso nicht den anderen mit zwei gekauften Konzerttickets der Lieblingsband oder einer Essensreservierung im hochgelobten neuen Restaurant überraschen? Oder neue Rituale einführen wie der morgendliche Kaffee ans Bett? Kleine Gesten, die den Alltag nicht Alltag werden lassen. Das ist das, was zählt – nicht nur im Eheleben, sondern in jeder Beziehung.

Verwendete Quellen: onlinelibrary.wiley.com, eigene Recherche

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