Bald buchstabieren wir mit Städten statt Namen
Beim Buchstabieren können leicht Missverständnisse entstehen – vor allem am Telefon. Die Buchstabiertafel soll das verhindern, indem jedem Buchstaben ein bestimmtes Wort zugeordnet wird. Bisher gab es dafür Vornamen wie Anton, Martha und Ludwig. Wenn es nach dem Deutschen Institut für Normung (DIN) geht, sollten wir uns aber bald umorientieren – denn in Zukunft heißt es vielleicht „G wie Gummersbach“!
Buchstabiertafel zuletzt 1996 geändert
Statt Namen sollen künftig Städte als Referenz für die richtige Schreibweise von Wörtern benutzt werden. Eine erste Version für die geplante Neufassung der Buchstabiertafel will das DIN bis Herbst vorlegen. „Wir sind bei der Überarbeitung der DIN 5009 im Plan und rechnen mit einer Veröffentlichung des Entwurfs im dritten Quartal des Jahres“, erklärt Sprecher Julian Pinnig der dpa in Berlin. Es folgt eine Kommentierungsphase mit möglichen Änderungen – die neue Fassung soll dann Mitte kommenden Jahres die zuletzt 1996 geänderte aktuelle Version ersetzen.
Zeichen gegen Antisemitismus: Weitere Tafel inklusive jüdischer Vornamen
Der Grund für die Veränderung: die heutige gesellschaftliche Realität. Die Buchstabiertafel mit den bisherigen Vornamen spiegelt aus Sicht der DIN-Normer die kulturelle Vielfalt der Bevölkerung nicht genügend wider.
Neben dem Städte-Alphabet soll symbolisch zusätzlich eine weitere Tafel veröffentlicht werden, die auf die Weimarer Republik zurückgeht und jüdische Vornamen enthält. Denn von den Nazis war etwa Nathan für N durch Nordpol ersetzt worden, der ihnen als Herkunftsort der Arier galt.
Quelle: RTL.de/DPA
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