Franz Beckenbauer (75) und Lothar Matthäus (60). Immerhin zwei deutsche Namen finden sich in einem kürzlich gewählten „Dream Team“ des Fußballs wieder – zwischen Ikonen wie Diego Maradona (1960-2020) oder Pelé (80). Ausgewählt wurden die besten Kicker aller Zeiten von renommierten Journalisten. Einmal mehr zeigte sich hier der riesige Stellenwert, den Lothar Matthäus in der Welt einnimmt. Jetzt wird der ehemalige Superstar 60 Jahre alt – und hierzulande immer noch von großen Teilen der Bevölkerung trotz seiner Erfolge müde belächelt.
Es ist seit jeher ein ambivalentes Verhältnis zwischen Deutschen und ihren sportlichen Superstars. Während in anderen Ländern über viele private Verfehlungen hinweggesehen wird und die Sportler teilweise gottähnlich verehrt werden, sieht man in Deutschland doppelt genau hin und packt regelmäßig die Lupe aus. Neben Lothar Matthäus kann hiervon sicherlich auch Boris Becker (53) ein Lied singen. Dabei arbeitete sich Matthäus in den letzten Jahren immer mehr aus den Klatschspalten heraus und zurück in die Sportkolumnen – dennoch haftet ihm bis heute der Nimbus des einfältigen Franken mit einer Vorliebe für jüngere, osteuropäische Frauen an.
Bei Bayern wurde er zum Weltstar
Geboren wurde Lothar Herbert Matthäus am 21. März 1961 im mittelfränkischen Erlangen und trat für den 1. FC Herzogenaurach im Alter von neun Jahren zum ersten Mal in einem Verein gegen den Ball. Bereits mit 18 Jahren kickte er in der deutschen Jugendnationalmannschaft und wechselte bald zu Borussia Mönchengladbach, wo sein Stern endgültig aufging. 1984 wechselte er zum FC Bayern München und entwickelte sich zu einem der besten Mittelfeldspieler seiner Generation. Nach einem vierjährigen Intermezzo bei Inter Mailand kehrte Matthäus 1992 zu den Bayern zurück und knüpfte nahtlos an seine Erfolge an.
2000 wechselte er mit 39 Jahren zu den New York MetroStars und ließ dort seine unglaubliche Karriere ausklingen. Am Ende wurde Matthäus Weltfußballer, Weltmeister, Europameister, UEFA-Cup-Sieger, Deutscher Meister, Italienischer Meister, DFB-Pokalsieger, schoss sogar zweimal das Tor des Jahres und ist bis heute der Rekordnationalspieler des DFB. Eine Bilanz, die seinesgleichen sucht… Einzig der Gewinn der Champions League, zu seiner Zeit teilweise noch geführt als Pokal der Landesmeister, blieb ihm als große Trophäe verwehrt. Zweimal stand er zumindest im Finale.
Irrungen nach seiner aktiven Karriere
Nach seiner aktiven Zeit schlug Matthäus den Weg des Trainers ein, der allerdings weniger von Erfolg gekrönt war: Nach einem kurzen Gastspiel bei Rapid Wien übernahm er Partizan Belgrad, die er sogar in die Champions League führte. Später verschlug es ihn noch nach Brasilien, Ungarn, Israel und Bulgarien. Seit 2011 trainiert Matthäus keinen Verein mehr und geriet zeitweise auch immer mehr aus dem Fokus der Sportberichterstattung. Für die Boulevardmedien war Matthäus aber weiterhin ein gefundenes Fressen – natürlich auch selbstverschuldet.
Matthäus ist bereits zum fünften Mal verheiratet und entschied sich im Prinzip immer, seine Ehen auch in der Öffentlichkeit zu zelebrieren. 2014 heiratete er jedoch die 27 Jahre jüngere Russin Anastasia Klimko und lebt nun überwiegend in Budapest – fernab der deutschen Presse. Mit seiner neuen Frau ist Matthäus auch noch einmal Vater eines Sohnes geworden, aus den vorherigen Ehen war der Fußballer bereits dreifacher Vater.
Wird Lothar Matthäus der nächste Bundestrainer?
Seit einigen Jahren erfolgte jedoch Schritt für Schritt die Rehabilitation von Matthäus aufgrund seiner Experten-Tätigkeit für den Bezahlsender Sky. Dort ist Matthäus bis heute für seine messerscharfen Analysen bekannt und für seine wortgewandten Kommentare. Nahezu alle seine Kollegen, ob Journalisten oder Sportler, loben dabei seine ausgezeichneten Fachkenntnisse und schätzen an ihm vor allem auch, dass er trotz teilweise deutlicher Kritik nie beleidigend oder anmaßend wird.
Dieser Umstand brachte ihn vor allem in den letzten Monaten auch ins Gespräch um die Nachfolge von Jogi Löw (61) als Trainer der Deutschen Nationalmannschaft. Zunächst sprach sein Ex-Bayern-Kollege Mehmet Scholl (50) über diese Variante, die schnell zahlreiche Unterstützer wie auch Ottmar Hitzfeld (72) und andere fand. Darauf angesprochen sagte Matthäus: „Ich bin jemand, der gerne hilft.“ Sein Lebensplan sehe zwar anders aus, aber wenn er das Gefühl bekomme, gebraucht und gewollt zu sein, wäre diese Aufgabe seine Pflicht am deutschen Fußball…
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