Die britischen Royals kommen nicht zur Ruhe: Am 7. März wird ein Gespräch von Prinz Harry, 36, und Herzogin Meghan, 39, ausgestrahlt, in dem sie über ihre Ehe, ihre Familie, ihre karitative Arbeit, Meghans Leben als Royal sowie dem damit verbundenen öffentlichen Druck sprechen. Dies sorge für Nervosität im Palast, schreibt "The Mirror". Über derlei Privatangelegenheiten in der Presse zu sprechen ist ein No-Go in der Monarchie.
Das meinen auch viele Briten: Eine aktuelle Umfrage von "YouGov" zeigt, dass 46 Prozent von 4.334 Befragten das Interview mit Oprah Winfrey, 67, als "unangemessen" bewerten (29 Prozent finden "angemessen", 25 Prozent enthalten sich). Auch unter Royal-Experten wird die Redelaune von Prinz Harry und Herzogin Meghan diskutiert – und das auch in konstitutioneller Hinsicht.
Prinz Harry und die Frage nach der Thronfolge
Trotz seiner Abnabelung vom Königshaus trägt Prinz Harry weiterhin royale Titel und behält seinen Platz in der Thronfolge, welcher mit monarchistischen Aufgaben verbunden ist. "Sicherlich sollten nur die arbeitenden Royals in der Thronfolge stehen", meint der langjährige Hofberichterstatter Robert Jobson auf Twitter und bringt Prinzessin Anne, 70, die Tochter der Queen, ins Gespräch. "Ich bin der festen Überzeugung, dass die Princess Royal angesichts der Veränderungen in der Primogenitur in der Thronfolge aufsteigen sollte. Wenn Charles oder William etwas passiert ist, bin ich mir nicht sicher, ob Leute wie Teilzeit-Onkel Harry oder Großonkel Andrew als Regenten von George akzeptieren würden." Dem stimmt sein Kollege Chris Ship zu: "Ja. Prinzessin Anne sollte nachträglich über ihre jüngeren Brüdern gestellt werden." Auch Harrys Sohn Archie und das noch ungeborene Kind würden Plätze einbüßen.
Die Frag: Wie realistisch ist das?
Die Antwort: überhaupt nicht.
Nach Geburt von Baby SussexDie Thronfolge im englischen Königshaus
Queen Elizabeth wird zu ihrem Enkel stehen
Die Grundlage für die heutige Thronfolge wurde mit der sogenannten "Bill of Rights" (1689) und dem "Settlement Act" (1701) geschaffen. Eine Modernisierung trat 2013 mit dem "Succession to the Crown Act" in Kraft (siehe unten). Damals bestand die Möglichkeit, Prinzessin Anne vor Prinz Andrew und Prinz Edward sowie deren Kinder in der Thronfolge zu positionieren – doch man ergriff sie nicht.
Und: Selbst wenn Queen Elizabeth Anne ihren Brüdern vorziehen würde, stünde Prinz Harry aufgrund seines Status' als Sohn von Prinz Charles, 72, über seiner Tante. Ganz zu schweigen von der konstitutionellen Krise, die eine Abstufung – oder gar gänzliche Eliminierung– Harrys und damit auch seiner Kinder in der Thronfolge bedeuten würde: Es ist nicht die alleinige Entscheidung der Queen. Sie braucht die Zustimmung des britischen Parlaments und der 15 Commonwealth-Realms, deren Staatsoberhaupt sie ist.
Hintergründe über die britischen Royals
„Regency Act“ von 1937
Sollte Prinz Williamund Prinz Charles etwas zustoßen und Prinz George vor seinem 18. Geburtstag König werden, greift der sogenannte "Regency Act". Die dadurch eingesetzte Person übernimmt alle Funktionen im Namen des Königs respektive der Königin. Während Prinz George technisch gesehen der Monarch wäre, würde sein Platzhalter alle Entscheidungen treffen – und zwar bis zum 22. Juli 2031. Dann übernimmt George das Zepter.
Wer Regent wird, ist klar geregelt: die nächste Person in der Thronfolge, die mindestens 21 Jahre alt ist. Das ist in diesem Fall der 1984 geborene Prinz Harry. Er würde durch den Tod von Charles und William auf Platz 3 vorrücken, nach seiner minderjährigen Nichte Prinzessin Charlotte und deren jüngeren Bruder Prinz Louis. Wegen Prinz Harrys Abkehr von royalen Pflichten wäre das allerdings ein Problem.
Der nächste Kandidat für den Posten des Regenten wäre Prinz Andrew, 60. Aufgrund seiner fragwürdigen Rolle im Jeffrey-Epstein-Skandal eine Option, die im Palast derzeit wahrnehmen will.
„Succession to the Crown Act“ von 2013
Warum steht Prinzessin Anne in der Thronfolge hinter ihren jüngeren Brüdern, die ältere Prinzessin Charlotte aber vor Prinz Louis? Nun, erst seit 2013 werden weibliche Nachfahren der Queen nicht mehr von männlichen verdrängt. Mit Inkrafttreten des "Succession to the Crown Act" gilt: Der Zeitpunkt der Geburt ist unabhängig vom Geschlecht maßgeblich für die Platzierung in der Thronfolge. Das gilt rückwirkend für alle Geburten ab 28. Oktober 2011. Deutlich zu spät für Prinzessin Anne, die somit weiterhin hinter Prinz Andrew und Prinz Edward sowie deren Kinder zurückbleibt.
Verwendete Quellen:royal.uk, twiter.com. yougov.co.uk
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