Vermisste Prinzessin Latifa sendet Video-Hilferuf aus Villa in Dubai: "Ich bin eine Geisel"

Prinzessin Latifa wird in einer Villa gefangen gehalten

Es ist das erste Lebenszeichen seit langem von der verschleppten Prinzessin Latifa. Die erwachsene Tochter des Emirs von Dubai, Scheich Mohammed bin Raschid Al Maktum, meldete sich mit besorgniserregenden Videobotschaften aus ihrer Gefangenschaft, die der britische Sender BBC veröffentlichte. „Ich befinde mich in einer Villa“, erzählt die 35-Jährige in dem Video. „Ich bin eine Geisel“. Sie dürfe das Haus noch nicht mal verlassen, um frische Luft zu schnappen.

Prinzessin filmt sich heimlich im Badezimmer, wo ihre Bewacher sie nicht beobachten

Latifa filmt in einem Badezimmer. „Ich nehme das Video in einer Toilette auf, weil das der einzige Raum ist, den ich abschließen kann“, erklärt sie. Unterstützern der Prinzessin ist es gelungen, ihr heimlich ein Handy in ihr Gefängnis zu schmuggeln. Die Prinzessin musste höllisch aufpassen, nicht erwischt zu werden, aber es gelang ihr nun, mit der Außenwelt Kontakt aufzunehmen und zu erklären, dass sie gegen ihren Willen festgehalten wird.

In kleinen Videobotschaften erzählte sie ihren Freunden, wie es ihr geht. Doch die Prinzessin habe plötzlich aufgehört heimliche Nachrichten zu schicken, darum wandten sich ihre Freunde nun an die Öffentlichkeit. Sie machen sich ernsthafte Sorgen um Latifa. Offiziellen Angaben zufolge soll sich die Prinzessin in Dubai in Sicherheit in der Obhut ihrer Familie befinden. Was Latifa selbst erzählt, klingt allerdings beunruhigend.

Latifa hat Angst um ihr Leben

„Jeden Tag fürchte ich um meine Sicherheit und mein Leben“, erklärte sie in dem Video, das die BBC veröffentlichte. Alle Fenster seien vergittert und ließen sich nicht öffnen. Fünf Polizisten würden vor dem Haus Wache halten, im Haus gäbe es zwei Polizistinnen, die ein Auge auf sie hätten. Ihr sei gedroht worden, dass sie für den Rest ihres Lebens eingesperrt bleibe und die Sonne nie wieder zu Gesicht bekommen werde. „Ich weiß wirklich nicht, ob ich diese Situation überleben werde“, sagt sie in die Kamera.

Nach einem missglückten Fluchtversuch 2002, hatte die Tochter des Emirs im Februar 2018 einen weiteren spektakulären Versuch unternommen, sich der Kontrolle ihres Vaters zu entziehen und fern von Dubai ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Per Jet-Ski und Yacht soll sie versucht haben, das Land zu verlassen. Sie wurde schließlich von einem Sonderkommando vor der indischen Küste gestoppt und gewaltsam zurückgebracht, erklärten ihre Unterstützer.

Prinzessin wollte vor ihrem Vater fliehen

Latifa erzählt nun, dass sie nach dem Vorfall betäubt und zurück nach Dubai verschleppt wurde. Seitdem führt sie dort ein Leben in Gefangenschaft – ähnlich wie ihre Schwester Shamsa. Sie hatte bereits im Jahr 2000 versucht aus dem Anwesen des Scheichs im britischen Surrey zu fliehen. Agenten es Herrschers von Dubai fingen sie ein und brachten sie zurück in die Arabischen Emirate. Offenbar wird auch sie bis heute dort gefangen gehalten.

Auch die sechste Ehefrau des Emirs lebt in ständiger Angst vor Scheich Mohammed. Prinzessin Haya hatte hatte ihrem Mann jahrelang geglaubt, dass an den Vorwürfen, er würde seine Töchter gefangen halten, nichts dran sei. Doch Anfang 2019 kamen auch bei ihr Zweifel auf. Ihr Ehemann habe sie daraufhin systematisch bedroht. Im April 2019 floh Prinzessin Haya darum mit ihren beiden Kindern nach Großbritannien, wo sie Schutz beantragte.

In einem YouTube-Video, dass Prinzessin Latifa am 11. März 2018 veröffentlichte, berichtet sie von dramatischen Zuständen, die sich im Palast des Scheiches abspielen. Sie sei nicht frei und wie in einem goldenen Käfig eingesperrt. Ihr Vater sei „ein böser Mensch“ und „das pure Böse“. Was sie ihrem Vater vorwirft, zeigt das Video.

Dubai

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