Die „heute-show“ zog im ZDF wieder die aktuellen Themen der Woche durch den Kakao. Besonders Kanzlerin Merkel, Julia Klöckner und die Grünen kriegten von Oliver Welke ihr Fett weg. Auch das Ende der „Bad-Hair-Days“ in Deutschland sorgte für Belustigung der Zuschauer.
Ab 1. März darf wieder frisiert werden! Bei anderen Themen, das machte die „heute-show“ (ZDF) deutlich, dürfen einem dagegen weiterhin getrost die Haare zu Berge stehen: Lobbyismus, Bauindustrie, Grünen-Politik. Aber es gab auch versöhnliche Töne. Und zwar in Reimform für „Möhrenministerin“ Julia Klöckner!
Tage der „Bad-Hair-Days“ sind gezählt! „heute-show“ über Corona-Beschlüsse
Die Tage der „Bad-Hair-Days“ sind gezählt! Ab 1. März darf wieder geschnitten werden. Jubel im Lager der „Dauerwellendealer“, verkündete Oliver Welke in der „heute-show“ (ZDF). Aber so sehr man sich über die bei der Bund-Länder-Tagung beschlossene Öffnung der Frisiersalons freuen könne, so sehr sei doch die „Lockdown-Verlängerung für alle anderen“ traurig. Welke: „Warten dann frisch frisierte Deutsche weniger wütend auf ihren Impftermin?“
Sieben-Tage-Inzidenz von 35 – der „neue heiße Sch…ß“
Die Hoffnung anderer Betriebe, Ladeninhaber, Kulturveranstalter und Gastronomen liege auf der Zahl 35, dem „neuen heißen Sch..ß“. Denn nur wenn die Inzidenz stabil unter 35 bleibe, dürften auch „Nichtfriseure vielleicht irgendwann irgendwas öffnen.“ Diese Entscheidung habe die Regierung getroffen, aber auf neue Art.
Welke erinnerte: „Früher wurde eine Gesetzesvorlage im Bundestag debattiert, nach dreimaliger Lesung verabschiedet, vom Bundesrat ratifiziert und vom Bundespräsidenten unterschrieben.“ Heute laufe das anders: „Merkel und die 16 Länderchefs treffen sich virtuell, führen fünfstündige Debatten – oder spielen Candy Crush – und beschließen.“ Dann werde das noch am selben Abend in der Sendung von Markus Lanz ratifiziert und Karl Lauterbach sei Zeuge, „weil der eh immer da ist“.
Die Politik befinde sich freilich im Dilemma: „Wir sind zu bräsig und zu langsam.“ Bei einem Rennen zwischen deutscher Impfquote und der britischen Corona-Mutante würde Welke sein „Geld nicht auf Deutschland setzen“.
Die Kanzlerin betet die Sonne an: „Willkommen in der Steinzeit!“
Überhaupt keine Rolle spiele derzeit die Corona-Warn-App. Im letzten Jahr wurde sie noch als Wunder-Waffe gerühmt, jetzt würde sie totgeschwiegen. Das sei nicht ganz fair, meinte „Onkel Dietmar Wischmeyer“ in seinem App-Laden für „total sinnlose Apps, die keiner mehr haben will“. Immerhin hätte die Entwicklung nur 20 Millionen gekostet, also nicht mehr als ein Schützenpanzer Puma. „Und der steht ja auch nur nutzlos rum.“
Dass Kanzlerin Merkel jenseits der App zudem auf die heilende Kraft warmer Temperaturen setze, verzückt Wischmeyer weniger: „Wir beten wieder die Sonne an. Willkommen zurück in der Steinzeit!“
Die wird Deutschland auch in Sachen verbindliches Lobby-Register so schnell nicht verlassen. Das wird zwar seit zehn Jahren versprochen, droht aber erneut zu scheitern. Lobbyismus, so Welke, ist in Ordnung. Aber: „Der Lobbyismus muss raus aus der Schmuddelecke.“ Das sei aber bei derzeitiger Handhabe nicht einfach. „Gesunder Lobbyismus geht nur mit Transparenz.“ Die würde aber nicht geboten. Beispiel: „Die Autoindustrie kriegt fünf Milliarden Staatshilfe wegen irgendwas mit Corona – und VW meldet zehn Milliarden Gewinn für 2020.“ Rollt da was falsch?
Oder: Jetzt sei wieder Wirecard-Untersuchungsausschuss. Welkes Tipp: „Sie können ja mal googeln, wie viele Ex-Politiker für diese Verbrecher lobbyiert haben.“
Laudatio in Reimform auf „dat Klöckner Julschen“
Im Visier der „heute-show“ stand auch Julia Klöckner, Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft. Die „Möhrenministerin“ (Welke) wurde sogar von FoodWatch auf die Preisgabe ihrer Lobbyistenkontakte verklagt. Weil sie sich zwar mit vielen Vertretern der Wirtschaft (Nestlé, Mars) trifft, kaum aber mit Verbraucher- oder Naturschutzverbänden. Welke weiß auch warum: „Klar, die einen bringen pralle Geschenkkörbe, die anderen nur schlechte Laune und Vorwürfe.“
Aber nicht alle denken negativ über Julia Klöckner. „Heimlich gefilmte Bilder aus einer illegalen Karnevalsveranstaltung“ (Welke) zeigten eine Laudatio auf „dat Klöckner Julschen“ vom Vorsitzenden des Karnevalsvereins „Die fidelen Lobbyisten“. Martin Klempnow dichtete:
„Willst du Einfluss in Berlin, bei ihr bekommst du nen Termin! Ob Bauer, Winzer, Wurstbaron, ein jeder von uns war da schon. Ruf Julia an, ei bisssche schwätze, schon macht sie dir Top-Gesetze! Der Laie fragt sich, ja, was kann die? Ist die noch schlechter als Scheuer-Andi? Im Kaufhaus-Spot beim Boss von Nestlé, für solche Jobs ist sie die Besté! Ob Essensampel, Zuckersteuer, dat wird doch allet viel zu teuer! Dat stoppt uns Julchen stets adrett – und unsre Kinder bleiben fett!“
Welke zum Grünen Move: Keine Einfamilienhäuser mehr in Hamburg!
Auch die Baubranche gehe zuletzt in der Wahrnehmung etwas unter. Dabei käme man, so Welke, bezüglich des Klimaschutzes am Bausektor gar nicht vorbei. Bauschutt mache 60 Prozent unseres Abfalls aus – „und wir diskutieren über Coffee-to-go-Becher und Strohhalme“. Sicher müsse man über die Art des künftigen Bauens nachdenken. Dass der grüne Bezirksleiter in Hamburg-Nord aber keine Genehmigungen mehr zum Bau von Einfamilienhäusern erteilen möchte, sieht Welke als „mutigen grünen Move im Super-Wahljahr“. Denn: „Wenn du wirklich gehasst werden willst, dann verbiete den Deutschen 1. das Einfamilienhaus, 2. ihren Köter und 3. das Grillen.“
Ein riesiger Umweltsünder sei jedoch die Zementindustrie. Sie produziere jährlich 3,3 Milliarden Tonnen CO2 und damit „mehr als der gesamte Flugverkehr und alle Rechenzentren der Welt“. Nicht nur das: Aufgrund einer „ulkigen Fußnote“ im Bundesimmissionsgesetzes sind die 40 deutschen Zementwerke von der Regulierung, wie viel Dreck sie in die Umwelt schleudern dürfen, ausgenommen. Zementwerkbesitzer Christian Ehring: „Wir haben eine Sondergenehmigung, wir verfeuern alles.“ Und zwar bis zu 100 Prozent Müll, und auch Schädliches. Ehring ehrlich: „Ich wohne privat natürlich nicht neben meinem Werk.“
„heute-show“ im ZDF: Sand das neue Gold
Durch die Bauindustrie sei, so Welke, Sand zum neuen Gold und bereits zum am meisten benötigten Rohstoff hinter Wasser aufgestiegen. Verständlich, wenn man bedenkt, dass 200 Tonnen Sand für ein Einfamilienhaus benötigt werden und 30.000 Tonnen für nur einen Kilometer Autobahn. „Sand ist viel besser als beknackte Bitcoins“, meinte Welke.
„Ich mach in Sand, das konnte früher nur ne Katze sagen.“
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