Das Motto der zweiten Folge von "Gemany's next Topmodel" lautet: "Innere Stärke". Genau daran mangelt es einigen Teilnehmerinnen von außen betrachtet allerdings. Angekommen in der laut Heidi Klum (47) "größten Mädels-WG Berlins", checkt die Model-Mama das Selbstbewusstsein der Frauen direkt bei einem Einzel-Catwalk ab. Einigen Model-Anwärterinnen gibt sie den Tipp, eine gemeinsame Auflockerungsgruppe – auch "Stock im Arsch"-Gruppe genannt – zu gründen.
Anschließend erzählt Soulin (20) den anderen beim Kennenlernen, dass sie mit elf Jahren aus Syrien geflüchtet ist und es nicht immer leicht hatte. "Ich hatte ein Jahr Horror, habe jeden Tag geweint und wurde gemobbt", erzählt sie den anderen Mädels. Und: Dass sie deswegen besonders harmoniebedürftig ist. Darauf kommen wir noch. Die junge Ana (20) versucht indes ihren von Heidi kritisierten Lauf zu verbessern. Letztendlich fasst sie das Problem mit den unerreichbaren Schönheitsidealen der Industrie vor dem Spiegel kauernd unbewusst in einem kleinen Satz zusammen: "In mir drin ist so viel Glück und ich bin so fröhlich – und dann seh' ich in mein Gesicht."
Das erste Shooting: Es geht direkt ums Ganze
Am nächsten Morgen werden die Models von Heidi per Videobotschaft geweckt, erst sehr sanft, dann mit ansteigender Intensität bis sie brüllt: "Aufstehen, es geht lohos!" Das erste große Fotoshooting wird mal wieder von Heidis Lieblingsfotograf Rankin (54) geschossen. Und es geht direkt ums Ganze: Geshootet werden die Videosequenzen des Openers der Show sowie die Werbebilder. Doch wer in den Opener will, muss sich anstrengen. Für die "langweiligen Mädchen" ist da kein Platz, wie Heidi direkt ankündigt.
Ein paar Mädels stechen bei dieser Feuertaufe direkt heraus: Romy (19) fällt Heidi und Rankin sofort auf. "Ich sag dir was Romy: Es braucht 23 Mädels, um das zu übertreffen. Du bist ein geborenes Model." Ob das vielleicht das größte Kompliment der Staffel war? Allerdings weiß auch Alex (23) den erfahrenen GNTM-Fotografen zu beeindrucken: "Alex, du bist ein Star! Das ist eine potentielle Gewinnerin, Girls!" Bei Liliana (21) ist die Stimmung dagegen auf dem Boden: "Ich will weinen", erklärt Rankin. Gut, dass danach Soulin kommt, in deren Bewegungen und Beine sich der Fotograf direkt schockverliebt.
Keine Harmonie für Soulin
Beschwingt von dem guten Feedback will sich Soulin danach mit Liliana aussprechen, mit der es vor dem Shooting ein kleines Drama gegeben hatte: Nachdem Soulin die Gruppe auf Harmonie einschwören wollte, ließ Liliana die Spitze fallen: "Gerade du?" Doch ob das der beste Zeitpunkt ist, sich als Klassenbeste mit dem Schlusslicht streiten zu wollen? Vielleicht liegt es daran, dass das Gespräch schnell wieder eskaliert und Liliana sich für harte Worte entscheidet: "Manchmal vergisst du, dass andere Leute noch da sind. So ein Mensch bist du, Soulin." Sofort muss Soulin wieder um ihr Make-up bangen: "Ich möchte jetzt nicht schon wieder weinen, Leute."
Abends auf der Couch, ohne Make-up, geht es weiter. Diesmal wirft Liliana Soulin vor, dass sie "Fake" sei – und fragt keine Minute später: "Du weinst jetzt schon wieder?" Die zwei Kandidatinnen schaffen es doch noch, die Sache vorerst zu klären. Soulin fällt später aber noch einmal negativ auf: Dass sie ihre Konkurrentin beim Catwalk-Training zuhause nicht auf ihre Fingerhaltung angesprochen hat, der Kritik vor der Jury aber zustimmt, kommt nicht gut an bei der Gruppe. Scheint als stünde das "Problemkind" der Staffel damit fest.
Beim Walk am nächsten Tag kommt Designerin Marina Hoermanseder (35) als Gastjurorin vorbei – und sieht die Mädels in ihren eigenen Kreationen. Das birgt ebenfalls einiges Konfliktpotenzial. Die 21-jährige Maria fühlt sich in ihrem Outfit unwohl, weil die Cups an ihren Brüsten zu sehr abstehen: "Ich wollte fragen, ob das so sein muss?" Für Hoermanseder eine schwierige Situation: "Wenn ich einen Catwalk plane und Models caste und jemand sagt 'Gefällt mir nicht' ist das für mich schnell ein Ausschlusskriterium."
Und so soll es dann auch kommen. Die teilweise unbeweglichen Outfits sind mehr Kunst als Kleidung und für viele Mädchen besonders herausfordernd. Manche scheuern sich die Beine auf, andere verlieren ihre Schuhe, einige können nur in Minischritten über den Catwalk trippeln. Ein vernichtendes Urteil gibt es schließlich auch für Maria: "Sie versteht Fashion nicht, sie ist kein Model", so Rankin. Die Designern findet: "Ich habe mir gedacht, die Maria hat gar keine Lust auf dieses Outfit." Auch für Klum war der Walk "um Meilen schlechter" als in der Vorwoche. Der Funken ist nicht übergesprungen – und damit gibt es auch kein Foto.
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