Fuchsbandwurm: Frau (25) infiziert sich beim Kuscheln mit ihrem Hund

Sabrina K: "Die Menschen wissen zu wenig über die Krankheit"

Sabrina K. ist 25 Jahre alt und hat zwei kleine Kinder (3 Jahre und 8 Monate). Zur Familie gehörte auch Hündin Ina. Ausgerechnet die kleine Malteser-Dame soll nicht nur Sabrina, sondern auch ihre Mutter mit dem Fuchsbandwurm infiziert haben. Eine Krankheit, die tödlich enden kann, wenn sie nicht behandelt wird. Sabrina hat sich in einem Leserbrief an RTL gewandt. Sie will ihre Geschichte erzählen, um auf die Krankheit aufmerksam zu machen.

Bandwürmer in der Leber

Sabrina hat über Jahre Oberbauchschmerzen. Sie geht immer wieder zu Ärzten, lässt auch ihr Blut und ihre Leberwerte checken. „Alles perfekt“, heißt es bei Untersuchungen. Aber bei Sabrina bleibt ein ungutes Gefühl zurück, denn ihre Mutter klagte jahrelang über dieselben Symptome und schließlich wurde bei ihr eine Echinococcus-Infektionen, also ein Fuchsbandwurm festgestellt.

Sabrina spricht mit mehreren Ärzten und kommt ins MRT. Auf den Aufnahmen entdecken die Ärzte tatsächlich etwas in ihrer Leber: „Sie betonten alle, dass es nur harmlose Zysten sind. Jeder andere Mensch hätte dann Ruhe gegeben“. Nicht so Sabrina. Denn das ungute Gefühl ist immer noch da. Sie wendet sich an Spezialisten der Uni Heidelberg. Nach einer Punktion der Leber stellen die tatsächlich auch bei ihr den Bandwurm fest. Bei einer Infektion entwickelt sich im Laufe der Jahre durch das wachsende Larvengewebe in der Leber ein Druckgefühl im rechten Oberbauch. Deshalb hatte Sabrina jahrelang Schmerzen.

Wie steckt man sich an?

Sabrina vermutet, dass sie und ihre Mutter sich durch Familienhündin Ina angesteckt haben könnten: „Ich denke, sie hatte es am Fell kleben.“ Durch Kuscheleinheiten könnten die Fuchsbandwurmeier in die neuen Wirte gelangt sein – Ina und ihre Mutter. Der Mensch kann sich mit dem Hunde- und dem Fuchsbandwurm anstecken, wenn er die infektiösen Eier oral aufnimmt. Das kann beispielsweise bei direktem Tierkontakt oder durch den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln geschehen. Beide Wurmarten befallen bevorzugt die Leber und die Lunge. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich.

Wie kann man sich schützen?

Zur Vorbeugung sollten Hunde regelmäßig entwurmt werden. Nach dem Kontakt mit Tieren waschen Sie Ihre Hände gründlich. Obst und Gemüse sollten Sie ebenfalls vor dem Verzehr gut abwaschen.

Rettung nur durch eine OP

Aktuell wartet Sabrina auf eine Leber-Operation. Ihre Mutter hatte bereits einen Eingriff. „Die Stellen sind operabel. Es wird jetzt noch geschaut, ob es auch in der Lunge oder im Kopf ist und wenn dies nicht der Fall ist, werde ich Gott sei Dank operiert“, schreibt Sabrina. Mittlerweile hat die 25-Jährige einen Termin für Ende Februar bekommen. Zum Glück, denn wird die Krankheit nicht behandelt, endet sie immer tödlich. Allerdings muss Sabrina auch nach der OP noch weitere zwei Jahre Tabletten nehmen: „Das ist vergleichbar mit einer Chemotherapie“, sagt die zweifache Mutter.

Hunde liebt sie trotzdem noch

Ihre Hündin Ina, durch die sich Sabrina angesteckt haben könnte, musste 2017 eingeschläfert werden. Die Malteser-Hündin hatte chronische Koliken, die sich zu dem Zeitpunkt niemand erklären konnte. Sabrina und ihr Mann haben mittlerweile eine neue Hündin namens Mali. Sie sagt: „Wir lassen uns trotz allem nicht abschrecken und würden uns immer wieder einen Hund holen“.


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