Was manch einen schon fast verwundert: Ross Antony, 46, ist wirklich immer gut gelaunt. Doch was steckt dahinter? Darüber spricht der Schlagerstar im GALA-Interview. Es geht um Therapieerfahrungen, einen der schlimmsten Tage seines Lebens und was ihm geholfen hat, diese schwierigen Phasen zu überwinden. Darüber hat der Entertainer sogar ein neues Buch geschrieben.
Doch erst einmal wollten wir mit dem Ex-"Bro'Sis"-Star über seine neue Gastrolle bei der beliebten ARD-Telenovela "Rote Rosen" sprechen. Dabei verrät er uns, welche zwei Protagonisten er besonders gerne mag und bei welchem Reality-TV-Format er niemals mitmachen würde.
Ross Antony: „Ich warte nur darauf, dass mich Til Schweiger anruft“
GALA: Originell, herzlich, waghalsig: Die Rollenbeschreibung von Wetterexperte "Tony Frost" hört sich schwer nach Ihnen an. Spielen Sie sich quasi selbst?
Ross Antony: Ja, ich glaube, dass ich deswegen auch die Rolle bekommen haben. Ich habe für die Rolle versucht, meinen Look und meine Gestik etwas zu verändern, um männlicher zu wirken. (lacht) "Tony Frost" bringt ein bisschen Unruhe in die Geschichte, macht am Ende aber alles wieder gut.
Welche "Rote Rosen"-Figuren sind Ihre Favoriten?
Gunter und Merle finde ich besonders toll. Ich hoffe so sehr, dass die beiden irgendwann wieder zusammenkommen!
Würden Sie sich gerne in Zukunft noch mehr auf die Schauspielerei konzentrieren?
Ich warte nur darauf, dass mich Til Schweiger irgendwann anruft. (lacht) Ich bin zwar sehr zufrieden mit dem, was ich habe, aber ich würde auch nicht "Nein" sagen, wenn Benno Fürmann an meine Tür klopft. (lacht) Er ist mein Lieblingsschauspieler, ich finde ihn ganz toll.
„‚Das Sommerhaus der Stars‘ ist mir zu krawallig“
Gibt es auch Formate, Serien oder Filme, bei denen Sie nicht mitmachen würden?
"Let’s Dance" musste ich leider oft absagen, obwohl ich gerne mitgemacht hätte. Das Format geht über mehrere Wochen und die Zeit hatte ich nicht. Bei Shows wie "Promis unter Palmen" oder "Das Sommerhaus der Stars" würde ich nie mitmachen. Das ist mir zu krawallig, obwohl ich es privat gerne schaue. (lacht)
Sie haben vor Kurzem ein herzzerreißendes Abschiedsbild von sich und Ihrer Mutter auf Instagram gepostet. Es ist sicherlich schwer, sie so selten sehen zu können.
Ja, sie lebt weit weg in England. Wir haben uns kurz vor Weihnachten 2020 das erste Mal seit über einem Jahr wiedergesehen. Sie war drei Wochen zu Besuch – alles unter großen Sicherheitsauflagen und mit Corona-Test. Die Zeit, die wir zusammen verbracht haben, war wirklich wunderschön.
Wir wissen zwar, dass Corona irgendwann ein Ende haben wird, aber wir wissen nicht, wann. Meine Schwester lebt im Risikogebiet London und kann unsere Mutter momentan auch nicht besuchen. Das ist natürlich eine schwierige Situation. Immerhin hat meine Mutter Freunde vor Ort, die sich um sie kümmern.
https://www.instagram.com/p/CJx8g4Isrp7/
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Inwiefern hat die Coronapandemie ihre Karriere beeinflusst?
Ich musste sehr viel für "Rote Rosen" lernen. (lacht) Auch sonst war mein Terminkalender zum Glück voll. Ich habe die Zeit genutzt, um ein neues Buch zu schreiben, das im Frühjahr 2021 erscheint. Es heißt "Gute Laune glänzt und glitzert" und soll ein Hilfsmittel für Leute sein, die in dieser aktuell schwierigen Zeit Probleme haben.
Worum geht es in dem Buch?
Ich schreibe über schwierige Situationen meines Lebens und wie ich sie gemeistert habe. Doch das Buch beginnt erst einmal damit, dass ich den Leuten erkläre, warum ich immer so gut gelaunt bin.
Und warum sind Sie immer so gut gelaunt?
Weil ich innerlich eine große Zufriedenheit verspüre. Das ist etwas ganz Wichtiges, damit es einem gut geht.
„Ich habe mir professionelle Hilfe gesucht, aber das war nicht so erfolgreich“
Was hat Ihnen geholfen, dahin zu kommen und so zu fühlen?
Ich habe begonnen, mein Leben zu planen, mir Ziele zu setzen und nicht alles einfach auf mich zukommen zu lassen. Ich habe auch viel mit meinen engen Freunden über meine Probleme geredet und nicht alles mit mir selbst ausgemacht. Ich habe mich getraut, mich vor ihnen zerbrechlich zu zeigen. Das war sehr wichtig für mich.
Haben Sie sich professionelle Hilfe gesucht?
Ja, habe ich, aber das war nicht so erfolgreich.
Was hat der damalige Erfolgsdruck bei Bro'Sis mit Ihrer Psyche gemacht?
Er hat sich zum Glück nicht negativ auf mich ausgewirkt. Popstar zu werden, war immer mein Traum. Dafür hatte ich damals alles aufgegeben.
Aber nach fünf Jahren haben wir gemerkt, dass wir ausgepowert waren. Wir hatten keine Energie mehr und haben uns dann entschlossen, aufzuhören.
Sind Sie nach der Trennung von Bro’Sis in ein Loch gefallen?
Wenn ich zu Hause gesessen und nichts gemacht hätte, wäre ich in ein riesiges Loch gefallen. Doch ich hatte damals schon den nächsten Schritt vorausgeplant. Nach dem Ende der Band habe ich direkt angefangen, in Musicals zu spielen.
Ross Antony war bei „Popstars“ viel ruhiger – aus einem bestimmten Grund
In der zweiten "Popstars"-Staffel kommen Sie viel ruhiger und zurückhaltender rüber. Heute sind sie quasi das Gegenteil. Was hat Sie verändert?
Das hatte einen Grund: Ich wurde während der Sendung in Schutz genommen. Die anderen Teilnehmer konnten besser Deutsch sprechen als ich und wurden daher öfter gezeigt. Ich saß hingegen oft im Hintergrund, obwohl ich schon damals nicht ruhig und zurückhaltend gewesen bin.
Wurden Sie in der Sendung anders dargestellt, als sie sind?
Nein, ich denke nicht. Ich wollte damals einfach unbedingt dabei sein. Ich habe realisiert, was für ein Karrierepush das wäre, in die Band zu kommen. Ich war so ruhig, weil ich so konzentriert und ehrgeizig war, dieses Ziel – meinen Traum – zu erreichen. Noch heute öffnet der Erfolg der Band mir viele Türen. Wenn es Bro’Sis nicht gegeben hätte, wäre ich heute nicht bei "Rote Rosen" dabei. Dafür bin ich sehr dankbar.
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